ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
- To: AG AG-Geld <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: [AG-GOuFP] Guter Mann
- Date: Mon, 2 Dec 2013 00:19:44 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hallo,
Habe grade eine Kolumne im Cicero zum Thema Mindestlohn von Frank A. Meyer
gelesen. Guter Auftritt (leider noch nicht online), auf den Punkt und mit
unverhohlener Kritik am Finanzklerus! Halleluja!
Es scheint immer häufiger mutige Journalisten zu geben, die sich trauen -
wenn auch noch vorsichtig - auf die eigentliche Problematik hinzuweisen: die
Finanzaristokratie und ihrer pseudoreligiösen Mainstream-Ökonomie. Kostprobe:
"Es geht also um wenig, aber zugleich um das Ganze: Es geht um des Menschen
Leben. Derzeit berechnet mit acht Euro fünfzig pro Stunde Arbeit - als
Mindestlohn gesetzlich festzulegen.
Dagegen laufen die Marktradikalen Sturm. In ihren Augen ist die staatliche
Garantie dieses Lohnes Gotteslästerung: Weil Ihr Gott der Markt ist und der
Gott gerecht, muss der von ihnen als unantastbar erklärte Marktlohn ebenso
gerecht sein.
Sogar die Deutsche Bank, Deutschlands Geldkirche, mit kriminellen und
spekulativen Umtrieben der jüngeren Vergangenheit weiß Gott ausgelastet,
fühlt sich zu warnen aufgerufen: Acht Euro fünfzig pro Stunde, diese Sünde
wider das ökonomische Gesetz, führe zum Verlust von 450 000 Arbeitsplätzen im
besten Fall, einer Millionen im Schlimmsten.
Die hauseigenen Ökonomen-Pfäffchen belegen, was die höheren Würdenträger zu
belegen ihnen befohlen haben. Die Bank, deren Boniritter Hunderte Millionen
in die eigene Taschen wirtschafteten, deren skandalbesudelte Führung nach wie
vor Millionen in die eigene Tasche wirtschaftet, fühlt sich zur Sorge um die
Arbeitnehmer bemüßigt. Heuchlerei gehört nun mal zum Kirchengeschäft."
+1
Er stellt zurecht auf den Klerus als zweiten Stand ab, den (Hoch-)Adel als
ersten Stand benennt er nicht direkt - ist wohl immer noch ein Tabu - aber
immerhin, die "Ritter" werden schon ins Feld geführt, und es wird auch
deutlich, dass die "Pfäffchen" nichts weiter tun als die Heilsbotschaft der
"Würdenträger" zu verkünden. Die Fassade erodiert langsam.
Bleiben wir dran, und ich bin sicher, dass in einem Jahr auch öffentlich zu
lesen sein wird, was jeden unvoreingenommen denkenden nach etwas
Beschäftigung mit der Materie aufgehen muss: It's the aristocracy, stupid!
Wir brauchen demokratiekonforme Märkte!
Mehr von ihm hier: http://www.cicero.de/kolumnen/frank-a-meyer
Vielleicht ein interessanter Gesprächspartner für einen Kaminabend?
Grüße,
Patrik
- [AG-GOuFP] Guter Mann, Patrik Pekrul, 02.12.2013
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