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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Thomas Weiß <Weiss-Tom AT gmx.de>
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- Subject: Re: [AG-GOuFP] Exportweltmeister
- Date: Tue, 12 Nov 2013 19:36:37 +0100
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- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Einige gute Punkte, aber auch noch
genügend alte Denkfehler. Mir scheint es, dass hier jemand gerade
anfängt nachzudenken. Vielleicht ist doch noch nicht alles
verloren mit den deutschen Ökonomen?
Am 12.11.2013 17:55, schrieb matthias garscha: Heute erschien ein Beitrag von Winand von Petersdorffim
FAZIT Blog der FAZ. Vieles ist uns altvertraut und ärgerlich.
Doch kommen auch einige überraschende neue Elemente in dem
Artikel vor. Aber seht selbst:
Es fängt genau dort an interessant zu werden, wo der Autor beginnt den Ökonomen Gunther Schnabl ins Spiel zu bringen: Zitat: Allerdings
vernachlässigt auch Deutschland einen Aspekt, der
Handelsbilanzüberschüsse fragwürdig erscheinen lassen muss.
Es geht um die Finanzierung. Nach der bisherigen Lektion
entspricht der Exportüberschuss der Ersparnis, die wir im
Ausland anlegen. Sparen ist stets mit der Hoffnung auf
Erträge und Rückzahlung verbunden.
Genau diese ist fraglich,
sagt Ökonom Schnabl. Denn die Rückzahlung internationaler
Kredite ist nur dann sichergestellt, wenn die Kapitalimporte
der Schuldnerländer für Investitionen genutzt werden, die in
Zukunft Renditen abwerfen. Genau das ist nicht passiert. „In
den Krisenstaaten – und anderen wichtigen Kapitalimporteuren
wie den Vereinigten Staaten – wurden die Kapitalimporte der
Jahre 2001 bis 2007 dem Konsum und der Spekulation
zugeführt“, weist Schnabl nach. Mit dem Platzen der
Immobilien-, Finanzmarkt- und Konsumblasen in den Jahren
2007/08 seien damit die Forderungen deutscher Banken über
den Deister gegangen.
Die deutschen Banken und
ihre Sparer bekamen ihre Kredite zurück durch öffentliche
Notkredite an die Krisenländer. Diese Kredite haben die
Sparer in ihrer Eigenschaft als Steuerzahler selbst
finanziert. Die Ausfallrisiken sind von den Bilanzen der
Banken in die Bilanzen öffentlicher Institutionen gewandert,
wie zum Beispiel des ESM und der Europäischen Zentralbank.
Es steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Kosten der Krise
in Form von Inflation und geringer Verzinsung auf die
europäischen Sparer überwälzt werden. Diese sind vor allem
in Deutschland zu Hause.
Die Agenda-Setter der
globalen Volkswirtschaft sind zunehmend die Zentralbanken,
die mit ihrer Nullzinspolitik die Gefahr der Bildung
spekulativer Blasen erhöhen. Und Blasen platzen! Damit gehen
in der Regel Auslandsvermögen verloren, auch die der
deutschen Banken.
In dieser Betrachtung ist Sparen plötzlich keine Tugend mehr, sondern riskant bis dumm. Handelsbilanzüberschüsse werden automatisch letztlich zu Transfers in andere Länder. Deutschland verschenkt Ersparnisse, damit das Ausland Nobelkarossen kaufen kann. Da wäre es vielleicht doch lustiger, wenn die Deutschen ihre Ersparnisse selbst auf den Kopf hauen könnten. Und das in der FAZ! lg matthias |
- Re: [AG-GOuFP] Exportweltmeister, Piratos, 12.11.2013
- <Mögliche Wiederholung(en)>
- Re: [AG-GOuFP] Exportweltmeister, Thomas Weiß, 12.11.2013
- Re: [AG-GOuFP] Exportweltmeister, Piratos, 12.11.2013
- Re: [AG-GOuFP] Exportweltmeister, Axel Grimm, 12.11.2013
- Re: [AG-GOuFP] Exportweltmeister, Piratos, 13.11.2013
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