ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Wischer <listemail2 AT gmx.de>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Keine schlechte Analyse...
- Date: Mon, 30 Sep 2013 22:50:17 +0000
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hallo.
Es wird hier unterstellt, dass man bestimmte negative Entwicklungen aufhalten könnte, wenn man eine Renationalisierung betreibt. Das halte ich für eine Illusion. Entscheidend für eine "bessere Zukunft" ist die Kooperation der Staaten und Menschen miteinander und die wird nach einer Renationalisierung nicht besser werden. Die globale Wirtschaft bleibt aber bestehen. Die Abhängigkeit vom internationalen Handel für unseren Wohlstand bleibt. Die Konzentration von Vermögen und Macht bleibt. Die Ideologien bleiben bestehen. Was nützt ein unabhängiges Deutschland, wenn hier der Neoliberalismus in voller Entfaltung ausgelebt wird (wie z.B. mit der AfD zu erwarten wäre)? Es wird sich also rein durch eine Renationalisierung und Auflösung der EU nichts am Druck ändern, der auf dem System liegt. Er verteilt sich maximal anders und führt vielleicht sogar schneller zum Exodus.
Ob man nun einen Ideologiewechsel in einer aufgelösten EU besser voranbringen kann, weiß ich nicht. Ich vermute aber, dass mit der Renationalisierung auch die Schuld auf andere geschoben werden kann und die eigene Ideologie nicht hinterfragt wird. Gleichzeitig ist die Erfolgswahrscheinlichkeit einen umfassenden, weltweiten Wandel umzusetzen, der egal mit oder ohne EU notwendig erscheint, vielleicht mit einer EU leichter.
So sehr ich die Kritik an den derzeitigen Vorgängen im Euro-Raum teile, so sehr fehlt mir auch die vernüftige Darstellung wie es nach einer Renationalisierung weitergehen soll, wenn die heutigen Probleme dann immernoch existieren.
Grüße
Wischer
Thomas Irmer schrieb:
Obwohl ich Pfad 2 präferieren würde, denn:
Wenn wir Pfad 3 einschlagen, ist immer noch fraglich, wie man den umsetzen soll. Denn die Geld-und-Macht-Elite (GME) hat sämtliche Schaltstellen zentraler Macht besetzt - sogar das Bundesverfassungsgericht (siehe ESM-Urteil).
Und diese Schaltstellen brauchen wir, wenn wir Europa als Struktur behalten wollen. Die Frage ist also: Wie will man die Schaltstellen mit Leuten besetzen, die nicht bestechbar und nicht erpressbar durch die GME sind? Das geht nicht, denn jeder hat wunde Punkte und die GME hat einen ganzen "Industriezweig" zur Verfügung diese Punkte ausfindig zu machen und gegen einen jeden von uns zu benutzen.
Folglich müssen wir Europa abschalten. -> Pfad 2.
Außerdem ist ZENTRALISIERUNG von jeher das Wunschwerkzeug der GME (dann müssen diese Leute nur noch _/eine/_ Gewerkschaft, _/eine/_ Regierung und _/eine/_ (Zentral)Bank unterwandern). Entsprechend müssen wir auf völlige DEZENTRALISIERUNG setzen.
Man sieht das übrigens sehr schön am Widerstand der GME gegen die Energiewende, da die Energiewende zu einer Dezentralisierung der Energieproduktion führt und diese Leute halt alles zentral lenken wollen - auch Wasser, Energie und Nahrungsmittelproduktion.
Gruß
Thomas
- Re: [AG-GOuFP] Keine schlechte Analyse..., Wischer, 01.10.2013
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