ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Gunnar Kaestle <gunnar.kaestle AT gmx.net>
- To: Pieter Hogeveen <phogeveen AT msn.com>
- Cc: Zukunftsanalyse <PlgABwDezZuka AT bundeswehr.org>, energierohstoffe AT bgr.de, Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>, AG Wirtschaft <ag-wirtschaft AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Strategien zu Peak Oil
- Date: Mon, 24 Sep 2012 00:21:41 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Pieter,
an dem zitierten Artikel vermisse ich den Hinweis auf die Speicherfrage. Dazu gehört zum einen die Flexibilisierung des klassischen Kraftwerksparks (Speicher = Kohlehaufen, Gaskaverne) und natürlich der Aufbau von Speicherkraftwerken aller Größenkategorien -> Pumpspeicher und E-Autos als steuerbare Last bzw. langfristig auch mit Rückspeiseoption. Anders klappt der Umbau des Elektroenergiesystems auf dargebotsabhängige Quellen langfristig nicht.
Die Peak-Oil Studie der Bundeswehr http://www.peak-oil.com/effizienzrevolution-nach-peak-oil/peak-oil-studie-bundeswehr/
geht in einer Fußnote auch auf das Thema Peak Coal ein. Genaueres kann man beispielsweise hier nachlesen: http://www.energywatchgroup.org/fileadmin/global/pdf/EWG_Report_Coal_10-07-2007ms.pdf Es gibt auch noch weitere Paper zu dem Thema, die ich Dir bei Bedarf gerne zusende. Sie wenden die Methode der Hubbert Linearisation auf die Kohleförderung an und kommen ebenfalls zum Schluss, dass man dies Thema genau beobachten muss, da auch hier ein Fördermaximum in relativ kurzer Zeit zu erwarten hat. Eine Schätzung geht vom Kohle-Peak in den 2020er Jahren aus.
Die Brisanz bei Peak Coal liegt darin begründet, dass eine Kraftwerksinfrastruktur noch viel langlebiger ist als die Nutzungszeit von Fahrzeugen. Mit der Umstellung muss also mit längerer Vorlaufzeit zum erwarteten Peak-Zeitpunkt angefangen werden, damit man keine Überraschung erlebt, wenn die Förderraten plötzlich wegbrechen und die Preise nach oben schiessen. Anhand der nachgewiesenen Veränderung der Preiselastizität der Ölproduktion (siehe Anlage) sieht man sehr deutlich, dass die Schere zwischen Angebot und Nachfrage schon seit 2005 aufgegangen ist. Wenn man sowas bei der Kohle sieht, dann sollte man darauf vorbereitet sein. Es gibt insgesamt 6 große Förderländer:
USA, Russland, China, Indien, Australien und Südafrika, die etwa 80% der globalen Förderung ausmachen. Auffallend ist, dass in den letzten Jahren sowohl China als auch Indien zum Importeur geworden sind.
Während Plug-In Hybridfahrzeuge ganz gut mit Solarenergie harmonisieren - das hat auch Vorteile bei der Energieversorgung von militärischen Camps, da die Treibstoff-Transporte für Dieselgeneratoren entfallen - braucht man zur Pufferung von Windenergie auch Langzeitspeicher, die über mehrere Tage halten. Stark- und Schwachwindperioden dauern manchmal mehrere Wochen an. Das wird in Zukunft nur über chemische Speicher, d.h. Elektrolyse und Rückverstromung funktionieren.
Summasumarum spricht alles (insbesondere, dass das Preisniveau nicht wieder auf 20-30 USD/bbl wie vor 10 Jahren runtergefallen ist und die Preiselastizität der Erdölförderung, siehe http://www.theoildrum.com/files/Screen%20shot%202012-02-13%20at%209.01.12%20AM.png sehr stark zurückgegangen ist) dass das Post-Peak-Oil Zeitalter begonnen hat. Wenn nicht nur die Nachfragesteigerung aus den BRIC-Staaten plus der nach wie vor wachsende OPEC-interne Verbrauch, der dann nicht mehr für den Export zur Verfügung steht, wirksam wird, sondern auch der Rückgang auf der Angebotsseite deutlich wird, dann kann es m.E. sehr ungemütlich werden. Man darf nicht vergessen, dass nach dem Überwinden der Großen Depression und nach dem Ende des 2. Weltkriegs man mit vollen Tanks in die Wirtschaftswunderzeit durchstarten konnte. Mit einer stetig wachsenden Energieinfusion per Ölpipeline kann die heutige Weltwirtschaft nicht rechnen.
Gruß,
Gunnar
Pieter Hogeveen schrieb:
Nochmahl ahoi Gunnar..Für dir von :
Germany's Wind Power Chaos Should Be A Warning To Everyone
Read more:
http://www.businessinsider.com/germanys-wind-power-chaos-2012-9#ixzz27Jft9oKJ
weiter ist es nicht allein eine wirtschaftliche verursachte
Merkelsche-"Grüne"-"SPD" Katastrophe, sondern auch, dass Peak Oil und
das CO2 Märchen ein Hoax ist.
Gruß Pieter
--
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2011_Crude_Oil_Production_vs_Price_Scatterplot.jpg
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- Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Abiotisches Öl und Strategien zu Peak Oil, Gunnar Kaestle, 02.09.2012
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- Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Abiotisches Öl und Strategien zu Peak Oil, Pieter Hogeveen, 23.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Abiotisches Öl und Strategien zu Peak Oil, Stefan Fricke, 23.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Abiotisches Öl und Strategien zu Peak Oil, Pieter Hogeveen, 24.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Strategien zu Peak Oil, Gunnar Kaestle, 24.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Strategien zu Peak Oil, Pieter Hogeveen, 24.09.2012
- Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Abiotisches Öl und Strategien zu Peak Oil, Stefan Fricke, 23.09.2012
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