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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Black Swan

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Black Swan


Chronologisch Thread 
  • From: Frauke Mattfeldt <mattfeldt AT karten-verlag.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Black Swan
  • Date: Thu, 06 Sep 2012 21:57:40 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

"Die Menschen neigen dazu, nach positiven Beweisen für Ihre Theorien zu suchen, und die so entstehende Sammlung von positiven INDIZIEN dann als BEWEIS aufzufassen."
 
Mag sein.

Die Menschen neigen aber auch dazu, trotz
- eindeutiger Beweise
- eindeutiger Daten
- eindeutiger Beobachtungen

bestimmte Tatsachen dennoch ignorieren wollen, wenn es einfacher für sie ist und sie somit nicht in einen Konflikt geraten. Das ist quasi die andere Seite der Medaille.

Zum Schachspiel: Wenn Du das mal konkretisieren könntest, würde es uns vielleicht weiter bringen.

Gruß, Frauke



Am 06.09.2012 20:16, schrieb Alexander Barth:

Hallo Leute,

 

lese gerade o.g. Buch von Nassim Taleb.  Das steht was für unsere etwas hysterischen Verschwörungssucher und Zinskritiker drin.

Die Menschen neigen dazu, nach positiven Beweisen für Ihre Theorien zu suchen, und die so entstehende Sammlung von positiven INDIZIEN dann als BEWEIS aufzufassen. 

 Das ist ein Instinkt aus der Steinzeit.  Große Katze mit gelben Streifen bedeutet wegrennen.  Funktioniert gut…in der Steinzeit.

 

Man stelle eine Theorie auf:  Nur Taxen werden in der Farbe „Hellelfenbein“ ausgeliefert.  Und jedes Mal wenn man ein Taxi in dieser häßlichen Farbe sieht, dann macht uns das sicherer.  Und wenn dann mal eine E-Klasse in hellelfenbein und ohne Taxischild vorfährt, dann „war das sicher mal ein Taxi“, bevor der Rentner es gekauft hat.

 

Man spricht da von „Confirmation Bias“, wie immer das auf Deutsch heißt…

 

Bei uns hier ist das so, daß wir den ganzen Tag nur am Taxistand rumlungern, und ständig hellelfenbeinfarbene Indizien vor Augen haben.   

Dabei ist bewiesen, daß positive Beobachtungen uns niemals näher an die Wahrheit bringen.  Nur weil man schon wieder ein nicht-hellelfenbeinfarbenes Auto ohne Taxischild gesehen hat, ist die Theorie nicht wiederlegt.  Echtes, sicheres Wissen erlangt man nur, wenn man eine Theorie durch eine Beobachtung als falsch identifiziert hat.

 

Bei Schachspielern ist das so:  Schlechte Schachspieler denken sich Züge aus, und spielen im Kopf die möglichen Kombinationen durch, die zum Sieg führen.  Großmeister zeichnen sich dadurch aus, daß sie bei jedem Zug überprüfen, wie der Zug zur Niederlage führen könnte.

 

Wir haben hier einen Haufen Theoretiker, die sich genau dieser Disziplin verweigern.  Neulich habe ich folgenden, unsäglich dummen Satz gelesen (Sinngemäß): „Wenn es falsch ist, sollte man weniger dran rumkritisieren, und stattdessen überlegen, was man noch machen kann, damit es trotzdem funktioniert“.  Wie gesagt, ist nicht wörtlich so gewesen.  Da muss ich immer wieder an Ulbricht & Co mit ihren sicher guten Absichten denken…. 

 

So, genug Downer für heute.

 

Alex B (nussriegel)




    
    



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