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[AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Werte und Nachhaltigkeit im Wirtschaftssystem integrieren
Chronologisch Thread
- From: "Christoph Ulrich Mayer" <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>
- To: <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>, "'AG Wirtschaft \(Achtung viele Mails am Tag!\)'" <ag-wirtschaft AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Werte und Nachhaltigkeit im Wirtschaftssystem integrieren
- Date: Tue, 28 Aug 2012 22:47:25 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
- Organization: Autor
Hallo!
Ich habe mal das Thema Werte und Nachhaltigkeit im Wirtschaftssystem
integrieren einen Vorschlag erarbeitet und ins Wiki gestellt.
http://wiki.piratenpartei.de/Werte-Siegel
Damit ließen sich die gesellschaftlichen Werte besser verwirklichen,
angemessene Löhne marktwirtschaftlich fördern/erzwingen, Arbeitsbedingungen
verbessern, Umweltschutz international verstärken usw.
Mein Vorschlag ist, dies erst mal im Rahmen der AK Werte zu diskutieren.
Gerne aber auch hier auf der ML.
Seht Ihr hier Potenzial, mögliche kritische Aspekte, würdet ihr die
Initiative unterstützen oder ablehnen?
Gruß
Christoph
Werte-Siegel
Bisher ein Vorschlag eines einzelnen AG-Mitglieds Diese Wiki-Seite wurde zur
Vorstellung und Diskussion eingerichtet.
Das Konzept
Das Werte-Siegel garantiert die Einhaltung gesellschaftlicher Werte, damit
auch Ethik und Nachhaltigkeit in allen Gebieten der Wirtschaft. Wir haben
Macht über das, was wir kaufen und wem wir unser Geld geben. Der Europäische
Markt ist der bis heute insgesamt größte Markt weltweit, nur der US-Markt hat
ähnlich große Bedeutung. Solange dies so ist, wirkt sich das, was in Europa
gekauft bzw. bezahlt wird, stark auf die ganze Welt aus. Selbst, wenn ein
einzelnes Land wie Frankreich oder Deutschland (größte Märkte Europas) das
Siegel im Alleingang einführen würden, wäre das uneingeschränkt machbar und
würde für dieses Land keinen Nachteil, sondern einen Vorteil bedeuten.
Wenn die Bürger die Werte-Siegel-Kriterien wählen, dann bestimmen die Werte
das Handeln und nicht umgekehrt. Die Werte stehen dann in der alltäglichen
Behandlung über dem "Vitalsystem" Wirtschaft und bestimmen, was dort
geschieht. Übertragen auf die Gesellschaft bestimmt dann die Werteebene über
die Handlungsebene, was ein wichtiges Ziel einer ganzheitlichen
Wirtschaftsreform sein muss. Dabei wird in dieser Hierarchie die
zentralistische Macht der Politik um die Wertewahl ergänzt, die direkt durch
die Bevölkerung bestimmt und durch dezentrale Stellen im Mikrokosmos des
freiheitlichen Marktes umgesetzt wird. Machtkonzentrationen werden also
reduziert, was letztlich mehr Freiheit für die Bürger bedeutet. Das 3-Klassen
Siegel ist in 3 Stufen aufgebaut, die Kriterien sind im Moment nur als
provisorischer Vorschlag zu sehen. Sie sind in der herunterladbaren Datei
gelistet : [1].
Wie die Gelder in Richtung Nachhaltigkeit und Werte gelenkt werden können
Mittelfristig ist das Ziel, die Wertesiegelklassen durch niedrige
Mehrwertsteuersätze zu begünstigen. Dies liegt in den Händen der Parlamente,
wir Bürger müssen es einfordern, damit dies realisiert werden kann. Das
Konzept ist, die Mehrwertsteuersätze z.B. wie folgt einzustellen: Gold: 7%,
Silber: 12%, Bronze: 19%, keines: 50%.
Herleitung
Der Geld-Stom im Produktiv-/ Konsummarkt wird durch die Kaufentscheidung der
Konsumenten gelenkt. Die Konsumenten haben heute kaum Informationen über die
Bedingungen unter denen ein Produkt hergestellt wurde und wie seine
gesamtheitliche Wirkung ist. Ein T-Shirt für 2€ wird sehr wahrscheinlich
unter menschenunwürdiger Bezahlung, Verstoß gegen Umweltschutzkriterien usw.
hergestellt worden sein. Bei einem T-Shirt für 100€ kann man aber leider
nicht davon ausgehen, dass es unter besseren Umständen hergestellt wird.
Deshalb ist ein Schlüssel für die Lenkung des Geldstromes die Transparenz
beim Kauf. Wenn die Konsumenten beim Kauf wissen, in welchem Grad Kriterien
der Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Nachhaltigkeit usw. eingehalten wurden,
dann können sie auch danach entscheiden. Bei gleichem Preis wird die
Kaufentscheidung immer zugunsten des Produktes fallen, das mehr den
gesellschaftlichen Werten entspricht. Dadurch hat das Unternehmen die
höchsten Einnahmen, das die gesellschaftlichen Werte am besten verwirklicht,
gleichzeitig bleibt ein wirtschaftlicher Wettbewerb davon unangetastet.
Wird nun zusätzlich der Mehrwertsteuersatz an den Grad der
Werteverwirklichung gekoppelt, werden nachhaltige Produkte preisgünstiger als
die mit Werteverstoß. Auf diese Weise werden die gesellschaftlichen Werte
durch das Wirtschaftssystem unterstützt und gefördert. Dadurch funktioniert
das positive Zusammenspiel der Markteilnehmer, wie es Adam Smith, der
Begründer der marktwirtschaftlichen Theorie idealistischerweise erdacht hatte.
Dabei müssen einige Grundsätze beachtet werden, vor allem die der
Nichtdiskriminierung von Bevölkerungsgruppen mit den gewählten Kriterien des
Siegels.
Heute importieren wir z.Tl. niedrige Arbeitsstandards, weil wir in Konkurrenz
zu den internationalen Unternehmen stehen, de sich nicht an Menschlichkeit
und Umweltschutz orientieren. Mittels des Werte-Siegels können wir Druck auf
internationale Firmen ausüben, Werte des Menschenrechts und der
Nachhaltigkeit zu verwirklichen, (ohne jemanden zu diskriminieren oder fairen
internationalen Wettbewerb zu unterbinden). So können wir bewirken, dass
international angemessene Arbeitsentgelte (gemessen an den jeweiligen lokalen
Lebenshaltungskosten) verwirklicht werden und dadurch auch unsere eigenen
Arbeitsplätze nicht durch Reduzierung der Menschlichkeit verbilligt werden
müssen. Wir können bewirken, dass Unternehmen international Kriterien des
Umweltschutzes beachten und Erde und Natur weltweit besser geschützt werden.
Usw.
Diskussion
Ihr seid eingeladen, hier Ergänzungen, Kritik usw. einzubringen.
- [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Werte und Nachhaltigkeit im Wirtschaftssystem integrieren, Christoph Ulrich Mayer, 28.08.2012
- Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Werte und Nachhaltigkeit im Wirtschaftssystem integrieren, Bernhard Mosolf, 29.08.2012
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