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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Wenn sparen Kosten verursachen würde...

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Wenn sparen Kosten verursachen würde...


Chronologisch Thread 
  • From: alex AT twister11.de
  • To: Alexander Barth <alex.barth AT barth-ic.net>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Wenn sparen Kosten verursachen würde...
  • Date: Mon, 25 Jun 2012 20:49:15 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

2012/6/25 Alexander Barth <alex.barth AT barth-ic.net>
... dann hätte der Markt die Kosten den Sparern schon längst aufgebürdet.

Nein, der Markt kann den Sparern die Kosten nicht aufbürden.
Das können nur die Geschäftsbanken, die tun es aber nicht.
Selbst wenn sie es täten, so geben sie die Einnahmen nicht an jene weiter bei denen die Kosten anfallen.

Durch Nutzung einer Währung bzw. eines Geldes ist man der Deflation oder Inflation, welche Kaufkraft umverteilt, ausgeliefert.
Man kann als Individuum diesem "ausgeliefert sein" nicht entgehen, es sei denn man wechselt die Währung.
Hier greift aber ein Netzeffekt bzw. Netzwerkeffekt sehr ähnlich dem zu Facebook & Co., weshalb dies für ein Individuum praktisch auch nicht möglich ist.

Der Markt ist aber trotzdem gerade dabei das Problem zu lösen... unter anderem hier auf dieser Mailingliste.
Es löst es, in dem alle betroffenen, das ist die absolute Mehrheit der Marktteilnehmer, sich zusammenschliessen um einen entsprechenden Mechanismus zu installieren. Das ist MARKT!


 
Und die dunklen Mächte können es ja auch kaum sein, oder glaubt Ihr, die hätten Spaß daran den Kleinsparern Zinsen zu zahlen?  Das machen die nicht freiwillig.  Die würden eure Negativzinsen sicher sofort unterschreiben.

Tja, die Frage gilt es noch zu klären.
Warum zahlen Geschäftsbanken Zinsen an Sparer. Es gibt ne Menge Argumente wieso und weshalb es Sinn machen könnte, aber das richtig durchschlagende Argument war bisher nicht dabei.
Es hat vielleicht etwas mit der Abwägung von Vor- & Nachteilen zu tun und Risikoüberlegungen die sich Geschäftsbanken machen.
Du darfst mich und andere da gerne aufklären warum Geschäftsbanken das Sparen mit Guthabenszinsen anbieten.

Ein Grund könnte sein, dass sie dadurch Kreditnachfrage erschaffen.
Es ist jedenfalls nicht trivial die Antwort auf diese Frage zu liefern nehme ich an.

 
Sparer verursachen keine Netto-Kosten.  Im Gegenteil, sie werden dafür belohnt, etwas nützliches getan zu haben, also einen Netto-Gewinn für die Gesellschaft.

Sie verursachen Bereitschaftskosten. Es geht um die Betriebskosten die anfallen während Sparer und Horter nicht kaufen.
Um diese zu decken müssen aktuell, weil Sparer und Horter diese Kosten nicht bezahlen von denen mit Betriebskosten Kredite aufgenommen werden.

 
Wer diese einfachen ökonomischen Zusammenhänge nicht kapiert, der sollte sich nicht anmaßen, ein Betriebssystem für die Wirtschaft entwerfen zu wollen.

Wir befinden uns mitten in der aktuell zumindest nominell größten Finanzkrise aller Zeiten und dem Mainstream fällt nichts besseres ein als der ESM. Viele oder alle scheinen sich einig, dass der ESM keine Lösung ist, aber was die Lösung sein soll, da gehen die Meinungen weit auseinander. Aber trotz dieser Situation und ohne im einzelnen Argumente zu liefern warum meine Ausführungen problematisch sind, maßt du dir an zu wissen, das die Zusammenhänge so nicht sind.

Wer sollte dir vertrauen. Das Zusammenhänge so und so nicht sind und in bestimmter anderer weise sind, das sagen Ökonomen seit Jahrzehnten und reden von einer "GREAT MODERATION" und bezeichnen die Finanzkrise als "BLACK SWAN" ...
... Vielleicht ist es an der Zeit auch mal auf den ersten Blick sehr unkonventionelle Gedanken nicht kategorisch abzulehnen sondern sich die Mühe zu machen sich ernsthaft damit auseinanderzusetzen.

Das Problem in dem wir uns befinden tritt nicht zum ersten mal in der Geschichte auf, sondern immer und immer wieder, wird also auf ein relativ fundamentales Problem zurückzuführen sein. Irgendwas, was man für absolut selbstverständlich erachtet. So selbstverständlich, dass es nie in Frage gestellt wird und deshalb im Laufe der Jahrzehnte bzw. Jahrhunderte immer und immer wieder in gleicher Weise auftritt.... lohnt es sich da nicht auch mal wirklich alles in Frage zu stellen und sogar die absolut fundamentalen Glaubenssätze?
Einfach nur um gedanklich mal durchzuspielen "was wäre wenn?"


 

Ihr entwerft hier Sachen, die vielleicht in einer Notsituation eine Weile funktionieren (wie in Wörgl) die die Menschen unter normalen Umständen aber ablehnen werden.  Und ein Geld in dem keiner mitmacht.....

blablabla... Ich habe vor kurzem gelesen, dass Wörgl garnicht funktioniert hat. Niemand ist hier für Schwundgeld.
Schwundgeld haben wir bereits heute (Inflation) ...nur leider sehr intransparent.
Die meisten "Experimente" wurden in der Vergangenheit beendet bevor sie von selber gescheitert sind.

Auch heute sitzt die BAFIN hinter allem und jedem.
Zb. wurde das innovative STARTUP  https://www.debitos.de/  durch die BAFIN dazu gezwungen, dass der Käuferkreis nicht Jedermann sein darf. Dadurch wäre, falls Debitos oder ein ähnlich gelagerter Fall wie Debitos einen durchschlagenden Erfolg wie EBAY haben sollte, verhindert, dass damit praktisch JEDERMANN "Geld" erschaffen kann in dem er umlauffähige Forderungen emitiert.

Warum fehlt hier der Mut?
Eine globale Plattform a la DEBITOS an der jeder KÄUFER und VERKÄUFER sein kann, würde Geld praktisch ersetzen.
Vielleicht einen ähnliche Effekt auf klassisches Buchgeld haben, wie Buchgeld auf Bargeld hatte und wie Bargeld auf Gold hatte :-)





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