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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - [AG-GOuFP] Google das, dann weißte bescheid

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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[AG-GOuFP] Google das, dann weißte bescheid


Chronologisch Thread 
  • From: "Alexander Barth" <alex.barth AT barth-ic.net>
  • To: <tobego AT web.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [AG-GOuFP] Google das, dann weißte bescheid
  • Date: Wed, 20 Jun 2012 19:07:33 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Das ist toll.  Nützliche Beschäftigung.  Von Medizinern weiß ich vor allem, daß es ums Auswendiglernen geht, nicht ums Nachdenken.

 

Ich bin Ingenieur.  Kann mir zwar nix merken, aber dafür Systeme analysieren.

 

Du magst einen klaren Gedanken gehabt haben, hast Ihn aber nicht kohärent zu Papier gebracht.   

 

Ich geb mir mal etwas Mühe.  Nicht für Dich, sondern in der Hoffnung vielleicht einige der Schafe aufzuwecken die auf Scharlatane wie Dich reinfallen.

 

Erstes Kapitel:

 

> doch, beides

> alles dreht sich ums Geld, weil die Grundlage des Systems Geld ist

> zumindest momentan

> ein gewieftes Ziel ist es, das verbindende des Geldes zu erhalten -

> damit ist es immer noch Grundlage - gleichzeitig aber den Zwang

> rauszunehmen.

 

Nicht Geld ist die Grundlage des Systems, sondern unsere knappste Ressource: die Zeit.  Geld spiegelt unseren Zeitaufwand.

Der Zwang im Geld besteht nur darin, daß Kreditnehmer einen Vorschuss (die Zeit anderer) in Anspruch genommen haben, und sie Ihnen nun zurückgeben sollten.  In Härtefällen kann man übrigens auch einfach Pleite machen.  Das ist zwar schlimm, aber nicht schlimmer, als anderer Leute Zeit gestohlen/vergeudet zu haben.

Wenn man sich über etwas aufregen will, dann darüber, daß Vorschüsse in unserem Namen genommen werden, für Dinge die wir gar nicht haben wollen.  Das ist aber kein Zwang aus dem Geld, sondern aus der Staatsgewalt.

Dein gewieftes Ziel ist ein schönes, aber fliegen können wäre es auch.

Die Schuld, die einen Zwang über Dich ausübt, ist die gegenüber dir selbst.  Du schuldest Dir Nahrung, Kleidung und Unterschlupf.  Für diese Grundbedürfnisse haben wir im Ernstfall Sozialsysteme.  Wer darüberhinausgehenden Luxus genießen will, der sollte schauen, ob er nicht was tauschen kann.

 

Zweites Kapitel:

 

> Damit hast du Verantwortung und Freiheit. Daher auch kein

> BGE sondern ein BE.

 

Damit? Womit?  Habe noch nichts gesehen, was einem Realitätscheck standgehalten hätte.

Ein BE oder ein BGE gibt es übrigens nicht.  Die Bedingung ist immer die, daß jemand der seine Zeit opfert etwas verschenkt, oder es Ihm abgenommen wird.  Viele sind bereit, für die Gemeinschaft was abzugeben, keine Frage.  Wenn man diesen Zwang – diese Bedingung – aber verleugnet, wie Du es tust (und wenn Dich das überrascht, musst Du eben nochmal nachdenken gehen), dann füttert man nur unrealistische Erwartungen auf Seiten der Empfänger, und Ressentiments auf Seiten der Geber.  

 

Drittes Kapitel:

 

> Wat dann an Geld im Markt "fehlt" ist der Gewinn (das ist auch der

> Grund, daß manche recht haben die sagen, es ist nicht der Zins. Es müßte

> aber heißen, es ist nicht "nur" der Zins.

 

Gewinn – anders als Rendite – ist ein Teil des Mehrwerts den man für andere geschaffen hat.  Es fehlt nichts, es wurde etwas dazugegeben, sonst hätte man keinen Gewinn machen können.

Es gibt natürlich einen Unterschied zwischen produktiven und extraktiven Wirtschaftsvorgängen, wobei die Grenzen manchmal fließend sind.  Du scheinst in einer Welt zu leben in der es nur extraktive Vorgänge gibt.  Dann hättest Du Recht. 

Aktuell gewinnen die Extraktiven leider, und dagegen muss was getan werden.  Wäre die Welt aber tatsächlich so wie Du sagst, dann hätten wir heute keinen höheren Lebensstandard als 1890. Jedem, auch der ärmsten Sau (naja, ich übertreibe, sagen wir den 99%) in Europa geht es heute 1000 mal so gut wie einem „Reichen“ vor 200 Jahren. 

Und das ist die Summe aller Gewinne.

 

 

Viertes Kapitel:

 

>Der Sog des Gewinns hin zum Reichsten, der

> schon lange nicht mehr alles ausgeben kann und dessen Vermögen irgendwo

> rumdümpelt als Anlage in die Medien und den Grund und Boden. "Es kann

> nur einen geben" und dem gehört am Ende alles. Das ist das

> Poker-Spiel-Prinzip. (No win-win.)

 

Hast Du Recht, das System kann da hin kippen, wenn die Extraktiven Wirtschaftsteilnehmer die Überhand behalten.  Ich benutze immer Monopoly als Beispiel.  Daher brauchen wir eine Vermögenssteuer, aber nicht irgendeinen halbgaren esoterischen Quatsch wie Freigeld. 

 

 

Fünftes Kapitel:

 

> Mit neuen Ideen Geld zu verdienen, wie du meinst, ist meiner Meinung

> nach nur Verlagerung im Markt.

 

Wenn sich die neuen Ideen auf innovative Finanzprodukte und neue Varianten des Ponzi-Spiels beschränken, hast Du recht.  Da es aber zum Glück noch Ingenieure und ehrliche Geschäftsleute auf der Welt gibt, werden die sich gelegentlich zusammentun, und einen echten Mehrwert schaffen.

Beispiele?  Wie wär’s mit:  Waschmaschine, Auto, Kugelschreiber, Bügelfreie Hemden, Schuhe die man sich leisten kann, Musik aus der Dose und wer weiß was als nächstes kommt.  Mit Verlaub, Deine Meinung entbehrt jeder Grundlage.

 

 

Sechstes Kapitel:

 

>Wenn du den Gersamtmarkt nimmst und dann

> fragst, wieso muß der wachsen, wenn ich doch esse..am nächsten Tag

> wieder esse ... Alles in Allem bleibt es in einer industrialisierten

> Gesellschaft gleich.

 

Alles bleibt gleich?  Welche industrialisierte Gesellschaft meinst Du?  Heute?  Gestern?  Vor dem Internet?  Vor der Elektrizität? Vor der Dampfmaschine? Vor der Mühle? Vor der Landwirtschaft?  Eine in der jeder zehnte Internetzugang hat?  Oder jeder dritte?  Zu welchem Zeitpunkt hätten wir die Gesellschaft einfrieren sollen?  Die Amish halten irgendeinen Tag im 17. Jahrhundert für den Richtigen.

 

Nichts bleibt gleich, es gibt noch viel zu tun.

 

 

Daß Felix Tobias Prömm, herausragender ethischer Zahnartzt, diese Zusammenhänge akzeptiert wäre zu viel erwartet.  Bitte alle anderen PIRATEN hier massiv nachzudenken, bevor irgendeiner beim nächsten Parteitag vor der Tür vom Fernsehen erwischt und zur Disqualifikation unserer Bewegung ausgenutzt wird.

Mit freundlichen Grüßen / Best Regards

Alexander Barth
Barth Industrial Consulting GmbH

Weidenweg 69
55299 Nackenheim

Tel:       +49 (6135) 702 7980
Fax:      +49 (6135) 702 7981
Mobil:    +49 (151) 1165 3302
Email:    alex.barth AT barth-ic.net
Internet:  www.barth-ic.net

 Sitz der Gesellschaft: Nackenheim  --  Geschäftsführer:  Knut Alexander Barth  --  Gesellschafter:  Knut Alexander Barth  --  Eingetragen im Handelsregister: AG Mainz, HR B 42362             

 




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