ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: René Röderstein <rene.roederstein AT piratenpartei-nrw.de>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Nochmal TARGET2
- Date: Wed, 20 Jun 2012 12:04:24 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hi Keox,
Banken und Zentralbanken können nicht insolvent werden, solange sie sich in einem "Geld" verschulden, das sie selbst unbegrenzt schöpfen können. Die Verbindlichkeiten der EZB in Fremdwährungen sind meines Wissens überschaubar, so dass es von der Seite keine Problem geben sollte.
Es sind mehr Euro nach Deutschland geflossen, als umgekehrt. Mehr sagt des Saldo ja erstmal nicht. Für den Teil der Zahlungsströme, der aus Warenlieferungen oder sonstigen Sachwertkäufen resultiert, haben die Zahlungsempfänger dann einen Nachteil, wenn das Vertrauen in den Euro sinkt und es zu einer stärkeren Inflation kommt. Derjenige, der seine Immobilie gegen Euro an einen Spanier oder einen Griechen verkauft hat, hätte dann vielleicht lieber wieder seine Immobilie zurück.
Das größte Problem sehe ich in dem Zusammenhang bei den ausländischen Banken. Diese müssen die zwischenstaatlichen Überweisungen in ZB-Geld ausführen und davon haben sie relativ wenig. Dadurch entstehen dann relativ schnell Liquiditätsprobleme bei diesen Banken.
Gruß - René.
Am 20.06.2012 04:15, schrieb Keox:
Hallo,
habe Klärungsbedarf. Die TARGET2-Forderungen und -Verbindlichkeiten der Nationalen Zentralbanken (NZB) gegenüber der EZB zeigen ja nur an, wieviel Zentralbankgeld von einer NZB an eine andere NZB geflossen ist. Die griechische NZB hat zum Beispiel Verbindkichkeiten gegenüber der EZB, weil mehr Nichtbankengeld und damit auch Zentralbankgeld ins Ausland geflossen sind. Dafür gibt es zwei Hauptgründe: Erstens die Außenhandelsdefizite, das heisst, dass die Griechen mehr aus dem Ausland importiert haben als sie ins Ausland exportiert haben. Und zweitens Kapitalflucht, weil viele Griechen einer Währungsumtausch ihrer Euros gegen Drachmen vermeiden wollen. Das Ergebnis dieser Zahlungsströme von Griechenland nach Deutschland sind die Forderungen der BuBa an die EZB, die sich inzwischen auf 1.000 Mrd. belaufen. Was passiert genau, wenn Griechenland aus dem Euro austreten sollte? Was geschieht mit den Verbindlichkeiten der griechischen NZB gegenüber der EZB? Was passiert mit den Forderungen der BuBa? Was passiert mit dem Zentralbankgeld bei deutschen Banken, welches nach Deutschland geflossen ist? Die deutschen Banken haben ja inzwischen einen gewaltigen ZB-Geldüberschuss. Die Nichtbanken-Euros in Deutschland die den Griechen gehören, müssten doch nach einem Währungsaustritt Griechenlands ja irgendwann wieder zurück. Doch das kann dann nur durch Währungsumtausch gelingen, was doch zu einer Aufwertung der Drachme gegenüber dem Euro führen sollte, oder nicht?
Gruß Keox
- [AG-GOuFP] Nochmal TARGET2, Keox, 20.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Nochmal TARGET2, th_cgn AT gmx.de, 20.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Nochmal TARGET2, Axel Grimm, 20.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Nochmal TARGET2, Keox, 20.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Nochmal TARGET2, Axel Grimm, 20.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Nochmal TARGET2, Keox, 20.06.2012
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- Re: [AG-GOuFP] Nochmal TARGET2, Keox, 20.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Nochmal TARGET2, Keox, 20.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Nochmal TARGET2, René Röderstein, 20.06.2012
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