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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfungsgewinn mal anders

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfungsgewinn mal anders


Chronologisch Thread 
  • From: alex AT twister11.de
  • To: Alexander Barth <alex.barth AT barth-ic.net>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Geldschöpfungsgewinn mal anders
  • Date: Wed, 13 Jun 2012 01:40:33 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

2012/6/12 Alexander Barth <alex.barth AT barth-ic.net>

Insofern man Bankiers als „Bankkaufleute“ bezeichnet, dürfen diese natürlich in den Banken bleiben.  Ich spreche von den Gewürzhändlern und „kreativen“ VERkaufleuten.

Bankkaufleute erbringen die Dienstleistung, lohnende Investitionen mit Krediten zu finanzieren, damit Guthabenzinsen für die Sparer erzeugt werden können.  Sonst bitte nichts.


Warum Geschäftsbanken Sparer akzeptieren sollte noch geklärt werden.
Das ist mir persönlich bisher nicht direkt ersichtlich.
Es gibt keine Verpflichtung von Banken für vergebene Kredite in einem bestimmten Verhältnis Spareinlagen zu haben.
Es gibt nur Reservehaltungsvorschriften, die sind unabhängig von Sparern.
Sichteinlagen werden ansonsten bei der Kreditvergabe miterzeugt.

Kann mir jemand erklären warum Geschäftsbanken motiviert sind Sparer zu akzeptieren?
 

 

Eigenhandel mit 100% Eigenkapital?  Ja genau, das kann jeder machen, aber warum muss er dazu Teil einer „BANK“ sein, und warum sollte eine BANK auch noch Eigenhandel betreiben, der Sie in Interessenskonflikte Ihren Einlegern gegenüber bringt?  Was Du da machen willst ist eine komplett sinnlose Konstruktion – keine Vorteile, nur Nachteile.

 

Zins abschaffen?  Hmm…  das wird wohl nix.  Außerdem ist er aus vielen Gründen sinnvoll.  Ich zitiere aus meinem letzten Beitrag:

Der Fehler in all den Schwundgeldtheorien ist, daß man nicht berücksichtigt, daß menschliches Handeln anti-entropisch ist.


Was meinst du mit "Anti-Entropisch"? Habe Schwierigkeiten den  Begriff der Entropie, den ich nur aus der Thermodynamik und der Philosophie kenne, auf "menschliches Handeln" im Zusammenhang mit "Geldordnung" zu übertragen.

 

Das Geld basiert auf menschlicher Arbeitskraft und Kreativität, die eben nicht vergänglich ist wie eine Kartoffel, sondern durch Produktivitätsgewinne und kumulativen Wissenszuwachs exponentiell wächst. 

Wenn ich also heute eine Stunde lang arbeite und den Lohn spare, dann kann jemand 2 Jahre später bei einem Produktivitätszuwachs von jährlich 2% in der einen Stunde 104,04% der ursprünglich durch mich produzierten Gütermenge herstellen.  Habe ich auch 2% Nettozinsen bekommen, dann kann ich also genau meine eine Stunde Arbeitszeit wieder zurückkaufen.  Liegt der Sparzins dauerhaft über dem Produktivitätszuwachs, frisst die Inflation auf Dauer den Überschuss. 

Außerdem bescheinigt die Fähigkeit, einen Investitionskredit mit Zinsen zurückzuzahlen, daß die Investition einen Mehrwert über die eingesetzten Mittel gebracht hat.  So werden lohnende Investitionen von Dummheiten getrennt.


Das ist aber ein sehr schwaches Indiz. Es lassen sich leicht jede Menge praktischer Fälle konstruieren in denen das nicht der Fall ist.
Beispiel:
Ich nehme einen Kredit von 1 Milliarde EURO auf und kaufe ein Unternehmen auf.
Ich entlasse Mitarbeiter und veräußere jede Menge Substanz des Unternehmens auf, verkaufe ansonsten Lagerbestand.
Der Gewinn den das Unternehmen daraufhin einfährt steigt überdurchschnittlich stark an, denn der Umsatz bleibt aktuell noch konstant, zusätzlich habe ich meine Kosten massiv gesenkt.
Die Dividende die ich ausschütten kann ist enorm, der Kurs steigt.
Ich verkaufe das Unternehmen und zahle meinen Kredit zurück und habe eine satte Rendite eingefahren.
In der kommenden Periode macht sich nun die Massenentlassung und die veräußerte Substanz bemerkbar, der Umsatz bricht ein, der Kurs stürzt ab.
... wo war der Mehrwehrt? ...das war jetzt nur ein sehr einfaches Beispiel, aber es gibt endlos Kreativität solche Szenarien zu konstruieren und sie systematisch zu verfolgen. Immer mit dem Ziel ein Szenario zu wählen, das noch nicht bekannt ist und deshalb besonders gut funktioniert.
 
Ich glaube dieses Prinzip ist das "Heuschreckenprinzip" :-)

 

So, lass mal sehen, wo ich Dich noch korrigieren kann…..

 

Ach ja:  Geld funktioniert als Tauschmittel nur, weil mehr bietet als die Tauschmittelfunktion.  Nimmt man Ihm die Wertaufbewahrungsfunktion, will es bald keiner mehr haben.


Das ist eine These an die ich nicht glaube... oder es ist ein gewünschter Effekt, wen ich es wie folgt interpretiere:
Wenn Geld da ist und es keiner mehr haben will, wird es jeder schnell loswerden wollen um anderes dafür zu bekommen.
Ich brauche natürlich das Geld zum kaufen bzw. durchführen von Transaktionen, will es aber ansonsten nicht haben, weil es keine Wertaufbewahrungsfunktion hat... hmm.. also es läuft um? Ist das nicht gewollt? :-) Das ist doch super für die Wirtschaft, oder?

 

Einkommen aus Vermögen mag ein Problem sein, aber dafür brauchen wir nur eine gescheite Vermögensbesteuerung.


In meinen Augen ist nur Einkommen aus Geldvermögen ein Problem.

 

Die muss übrigens auch nicht dafür sorgen daß wir alle gleich arm sind, sondern nur dafür daß niemand so reich wird, daß er unsere Gesellschaft zerstören kann.


Oops, zu spät :-)

 

 Über den bigotten Unsinn mit den Familien rede ich erst gar nicht…. 

 

Seit wann ist denn der Sachwert nicht vom Ertragswert abhängig?  Warum ist denn ein Stück Wald wertvoller als ein Stück Wüste? 


Vielleicht weil du Holzfäller bist und nicht Desert Tech? :-D

 

Okay, es gibt auch Strandvillen und gewisse Automobile, die vielleicht keinen Ertragswert haben, aber wenn reiche Leute auf diese Weise von Ihrem Überschüssigen Kapital zu befreien sind, bitte.


Ja, sehe ich auch so. Meinetwegen sollen die mit hohen Geldvermögen in ihrer Freizeit SCHIFFE VERSENKEN spielen mit ECHTEN SCHIFFEN, aber das Sparen und Horten macht alle kaputt. Weil sie permanent unbezahlten Bereitschaftsdienst von allen Einfordern ohne dafür zu bezahlen.. und weil sie nicht bezahlen müssen sich ständig alle verschulden um überleben zu können.
Das Problem ist, dass der Vertrag über den abverlangten Bereitschaftsdienst mit niemandem konkret abgeschlossen wurde, sondern über das gemeinsame Geldsystem haben ALLE ZUGESTIMMT, das sie unter aktuellen Regeln implizit bereit sind Bereitschaftsdienst zu leisten ohne dafür Bezahlung zu erhalten.
Leider ist das niemandem Bewusst (fast niemandem, irgendwelche Personen denen das klar ist wirds wohl immer geben).
Das liegt daran, dass dieser Zusammenhang bisher nicht oder scheinbar von kaum jemandem gedacht wurde und deshalb unbewusst ist.




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