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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
Listenarchiv
- From: alex AT twister11.de
- To: Patrik Pekrul <Patrik.pekrul AT hotmail.de>
- Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Dauerhafter Geldschöpfungsgewinn
- Date: Wed, 6 Jun 2012 17:12:58 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Kann mal jemand definieren was "Geldschöpfungsgewinn" sein soll? ..so in maximal 2-3 Sätzen?
2012/6/6 Patrik Pekrul <Patrik.pekrul AT hotmail.de>
Hallo,dieses Argument kann ich im Gegensatz zur Grundaussage gut nachvollziehen: Der Zins am Geldmarkt ergibt sich aus Angebot und Nachfrage zwischen Banken und Nichtbanken. Dieser Marktzins kann nicht von den Banken nach Belieben rein angebotsseitig gesetzt werden. Der Zins, der sich am Geldmarkt einstellt, ist also vollkommen unabhängig von der Frage, wie und zu welchen Kosten sich die Banken refinanzieren (müssen).Wenn du einen Kredit bei einer Bank aufnimmst, vergleichst du die Konditionen der verschiedenen Geschäftbanken und wählst die, die dir am günstigsten erscheint - das ist i.A. die mit dem niedrigsten (effektiven) Zinssatz. Wieviel die Bank selbst dabei verdient, interessiert dich als Kunde überhaupt nicht (zumindest nicht bei dieser Entscheidung).Da die Banken also den Marktzins nicht einfach erhöhen können, nur weil ihre Kosten steigen, verdienen sie also umso weniger je höher ihre Refinanzierungskosten sind.In einem Vollgeldsystem wären die Banken gezwungen, für jeden Euro Sichteinlage einen Euro Zentralbankgeld zu halten; derzeit halten sie de facto nur etwa 1/12 ihrer Sichteinlagen als Zentralbankgeld. Die Refinanzierungskosten der Geschäftbanken würden sich in diesem Fall also deutlich erhöhen, ohne dass sie diese Mehrkosten einfach auf dem Geldmarkt in Form höherer Zinsen voll durchsetzen könnten. Ihre Marge würde also sinken, dafür würde der Gewinn der Zentralbank steigen, der an den Staat abgeführt wird und so zur Finanzierung des Gemeinwesens beiträgt.So zumindest die Theorie.Wenn man nun den Unterschied zwischen dem, was die Banken aktuell verdienen und im anderen Fall verdienen würden als "Geldschöpfungsgewinn" bezeichnen will, so halte ich die Wortwahl zumindest für verfehlt.Bei der Einführung eines Vollgeldes kann auch folgendes passieren (und damit würde ich rechnen): Die Zinsen am Geldmarkt werden etwas steigen, weil es den Geschäftsbanken gelingt ihre Mehrkosten TEILWEISE in höheren Zinsen umzumünzen, das führt zu Unmut; also werden auf politischen, medialen und gesellschaftlichen Druck hin die Refinanzierungssätze der Zentralbank gesenkt (wie auch aktuell in der Eurokrise), bis die Refinanzierungskosten der Banken auf das heutige Niveau zurückgesunken sind und sich auch wieder das heutige Zinsniveau einstellt (c.p.).Somit wäre die Differenz zwischen aktueller Zinsmarge und hypothetischer Zinsmarge 0 - folglich gibt es KEINEN "Geldschöpfungsgewinn".Am 6. Juni 2012 01:16 schrieb Keox <piratkeox AT googlemail.com>:
Hallo,
Am 06.06.2012 01:09, schrieb Frank + Frei:
> Hallo Arne,ja, das behauptet Arne. Und was ich nicht verstehe, ist das Arne den
>
> um nochmals auf unsere Diskussion von eben im "Spät-Mumble" zurückzukommen:
>
> Wenn ich Dich richtig verstanden habe, besteht der dauerhafte Geldschöpfungsgewinn nicht nur in der abgezinsten, zukünftigen Zinsmarge (eine Zinsmarge gäbe es ja auch in einem Vollgeldsystem), sondern zusätzlich darin, dass Du davon ausgehst, dass diese Zinsmarge im jetzigen System größer ist, als sie in einem Vollgeldsystem wäre.
>
> Der "unberechtigte" Geldschöpfungsgewinn besteht also in der "überhöhten" Zinsmarge im jetzigen Geldsystem.
>
> Ist das richtig?
>
Konkurrenzkampf unter den Banken heranzieht, um zu begründen, warum sie
ein Schrumpfen ihrer Zinsmarge im neuen System, bei höheren
Refinanzierungskosten, nicht durch erhöhen der Kreditzinsen für ihre
Kunden verhindern könnten. Im jetzigen System soll dieser
Konkurrenzkampf aber nicht so ausgeprägt sein, dass er ein abschmelzen
des theoretischen Geldschöpfungsgewinn in der Zinsmarge verursacht. Das
widerspricht sich für mein Verständnis.
Gruß Keox
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> MpG Frank & Frei
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- [AG-GOuFP] Dauerhafter Geldschöpfungsgewinn, Frank + Frei, 06.06.2012
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