Re: [AG-GOuFP] Umlaufgeschwindigkeit des Geldes

[alex AT twister11.de]

2012/6/5 SystemPirat <systempirat AT live.de>

Hallo Geldsystempiraten,

kann es sein, dass ihr bei eurer Diskussion systematisch die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes vernachlässigt?

Mir schient, viele eurer Thesen und Schlussfolgerungen gelten nur dann, wenn man von einer Einmalverwendung des Geldes ausgeht.

Es könnte doch möglich sein, dass eine geringe Geldmenge, die schnell zirkuliert, sehr viel "gehortetes" Geld kompensieren kann, wenn es nur darum geht, eine bestimmte Menge an produzierten Gütern umzusetzen.

LG SystemPirat

Ich habe oft von der Kenngröße Leistungsdruck L = Gesamtschulden GS pro effektiv umlaufender Geldmenge euG, also:
L = GS / euG

gesprochen.

Das BIP, je nach Zusammensetzung (Geht die Finanzwirschaft, wie auch immer sie sich abgrenzt, dort mit ein?), ist ein guter Indikator für das euG, jedenfalls der Beste an den ich bisher gedacht habe. Das BIP ist allerdings verwässert, weil die Umlaufgeschwindigkeit enthalten ist.
Meine Aussage über L ist, das eine Erhöhung des L's zu einer Steigerung der euG führen muss, wenn Deflation oder Insolvenzen als Massenphänomen vermieden werden sollen und permanente Stundung der Schulden nicht als Lösung gewollt ist.

Würde man euG kennen, so könnte man unter Kenntnis des aktuellen BIP's die Umlaufgeschwindigkeit berechnen.
Umgekehrt könnte man auch euG berechnen, wenn man BIP und Umlaufgeschwindigkeit kennen würde.

Gibt es denn Statistiken zu diesem Themenkomplex bzw. theoretische Ansätze wie man diese Kenngrößen möglicherweise aus existierenden Statistiken indirekt berechnen könnte?