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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - [AG-GOuFP] Kommentar zur Eurokritik durch Sarrazin und Erkenntnisstand in der AGG

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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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[AG-GOuFP] Kommentar zur Eurokritik durch Sarrazin und Erkenntnisstand in der AGG


Chronologisch Thread 
  • From: matthias garscha <matthias_garscha AT yahoo.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [AG-GOuFP] Kommentar zur Eurokritik durch Sarrazin und Erkenntnisstand in der AGG
  • Date: Tue, 22 May 2012 10:22:17 +0100 (BST)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Hallo und Ahoi,


wer wie ich am Sonntagabend Jauch, Steinbrück und Sarrazin beim Reden über die Eurokrise zuhören konnte, dem stellen sich doch einige Fragen.

Besser als ich Sie formulieren könnte, hat dies Jakob Augstein in seiner Kolumne im Spiegel am Montag getan. Weil Sie mit meiner Analyse der verfahrenen Eurosituation so konform geht möchte ich sie hier vorangestellt zitieren:

Kommentar von Augstein:

"Bei Günther Jauch hat Thilo Sarrazin gesagt, dass Europas Erfolge in der Vergangenheit lägen, in der Zeit vor dem Euro. Und dass Europa seit seiner Einführung zunächst stagniert habe und nun beginne, auseinanderzufallen. Peer Steinbrück hat versucht, ihm zu widersprechen. Aber das ist dem Mann, der Kanzler werden will, nicht besonders gut gelungen.
Kein Wunder.

Ohne eine tiefgreifende Reform der Finanzmärkte oder einen großen Schritt in der politischen Integration ist der Euro nicht zu retten. Das eine trauen sich im Angesicht der Bankenmacht weder Merkel noch die SPD. Das andere trauen beide den Wählern nicht zu.

Das Problem des Euro ist, dass er vor den Märkten nicht geschützt und von der Politik nicht gehalten wird. Es gibt weder eine ausreichende Kontrolle des Finanzsystems noch eine gemeinsame Wirtschaftsregierung. Der Euro ist wie ausgesetzt: Er sollte allein zurechtkommen. Das funktioniert nicht. Europa als Labor eines neoliberalen Experiments hat gezeigt: Die Selbstregulierung der Märkte ist eine gescheiterte Ideologie.

Zur Erinnerung: Erst haben sich die Banken verzockt. Dann haben die Staaten sie gerettet. Und dann haben die Banken diese Rettung durch steigende Zinsen für die Staaten immer teurer gemacht. Dieses System ist pervers. Es wäre jetzt der Moment gekommen, es abzuschaffen. Steinbrück und Sarrazin und Merkel mögen sich als Euro-Kritiker geben oder als Euro-Retter, und sie mögen sich darüber streiten, welchen Teil der Last Deutschland zu tragen habe. Aber sie sind sich alle darin einig, um Gottes Willen das Problem nicht an der Wurzel zu packen."



Ich möchte hier noch anmerken:

Ergänzen zu der Meinung Augsteins könnte man noch die Möglichkeit der direkten Staatfinanzierung durch die EZB anführen. Diese gehört zwar zum Teil zum europ. Integrationsprozess ist jedoch durch die herrschenden Lehren (effiziente Finanzmärkte und den Neoliberalismus) in den letzten 20 Jahren verhindert (gesetzlich verboten) worden.


Erkenntnisstand in der AGG:

Ich werde zeitnah im Wiki Bereich der AGG eine Zusammenfassung der Ergebnisse unserer Grillfeste im Hinblick ihres Erkenntnisgewinns zur Eurokrise formulieren. Diese Anregung habe ich von verschiedenen AG Mitgliedern erhalten.
Immer mehr wird deutlich das die Eurokrise (Flassbecks Aussagen zur Auseinander- entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit aufgrund unterschiedlicher inflationsentwicklung)) , die Lage auf den Finanzmärkten (Dirk Müller, Brichta, Felber u.a.) sowie die Geldschöpfungsfrage (intern) und Staatsfinanzierungsfrage (Huber, Flassbeck, Müller, Felber u.a., auch intern) als eine Gesamtproblematik erkannt werden müssen.

Nur wenn wir zu einer (zugegebenermaßen komplexen) gemeinschaftlichen Problemanalyse kommen, können wir daraus vernünftige wirtschaftswissenschaftliche und politische Lösungsansätze erarbeiten.

Die AG hat auf Ihrem Weg dahin bereits enorme Fortschritte gemacht. An zahlreichen Teilproblemen wird zur Zeit in verschiedenen Gruppen gearbeitet. Wir müssen Sie jetzt im nächsten Schritt zu einem Gesamtbild zusammenfügen. (Auch wenn noch nicht alle Detailfragen zufriedenstellend gelöst sind).


lg

matthias







  • [AG-GOuFP] Kommentar zur Eurokritik durch Sarrazin und Erkenntnisstand in der AGG, matthias garscha, 22.05.2012

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