Ich bin nicht sicher, ob ich das nachfolgede so tun darf hier, und ich bitte darum, mich ggg. zu korrigieren,
Gruss, PeterK.
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Bitte, lest einmal - und das im Handelsblatt!! :-)
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Gastkommentar von Prof. Arnulf Baring im Handelsblatt:
Der Euro war und ist eine
Schnapsidee
(Man beachte auch die Kommentare!)
http://www.handelsblatt.com/meinung/kommentare/gastkommentar-der-euro-war-und-ist-eine-schnapsidee/6590282.html<Zitat Anfang>
Der Euro war und ist eine Schnapsidee
Den immer weitergehenden Forderungen, die Führungsrolle der Währungsunion zu übernehmen, wird Deutschland nicht mehr gerecht. Daher fordert der Publizist und Historiker Deutschlands Austritt aus der Währungsunion.
Wer heute durch Europa reist, mit Menschen der verschiedenen Länder der Euro-Zone redet, muss feststellen, dass überwiegend die Einstellung vorherrscht: „Die Deutschen beklagen, in einer Mehrzahl der Staaten werde die erforderliche finanzielle Stabilisierung nicht ernst genommen. Wir hören uns die deutschen Vorwürfe mit gesenktem
Haupt an, tuen
schuldbewusst, aber nehmen die eigenen Beteuerungen, uns zu ändern, nicht ernst. Denn wir kennen die Deutschen besser als sie sich selbst. Sie meckern zwar, aber am Ende zahlen sie doch - und das können sie auch.“
Leider ist diese Annahme ein Irrtum. Deutschland wäre völlig überfordert mit der Aufgabe, die gesamte Währungsunion zu retten. Nicht nur finanziell, auch politisch sind wir dafür nicht stark genug.
Wir waren immer - und sind es heute erst recht - viel zu schwach, um Europas Hegemon zu sein, eine konstruktive Rolle als Führungsmacht des Kontinents zu spielen. Wir haben am Anfang des vergangenen Jahrhunderts zweimal mit militärischen Mitteln versucht, uns dem Kontinent aufzuprägen, und sind damit gescheitert. Diesmal überschätzt man bei unseren Partnern und Nachbarn unsere finanziellen Möglichkeiten...
Nur mit tiefem Erschrecken mag man sich vorstellen, wir würden zum Oberlehrer, Vormund, Finanzkontrolleur
des Kontinents, kämen in die drohende, wenig angenehme Rolle, anderen Ländern Vorschriften zu machen, in sie und ihr Budgetrecht hineinzuregieren. Eine solche Zumutung wird mit Sicherheit als Anmaßung empfunden werden, die man sich gerade von Deutschland verbittet. Unser Renommee der vorsichtigen Zurückhaltung, der bescheidenen Kooperationswilligkeit, das wir nach nun bald siebzig Jahren erworben haben, wäre rasch dahin.
Schon heute macht sich Deutschland in Europa zunehmend unbeliebt. Die Vorstellung der Politiker unserer vier maßgeblichen Parteien, man könne, ja müsse gerade jetzt, in einer Zeit zunehmender innereuropäischer Spannungen den kühnen Sprung in die Wirtschafts- und Finanzunion zustande bringen, die nicht nur bei uns, sondern auch von großen Mehrheiten in den Bevölkerungen der Währungsunion skeptisch gesehen, ja abgelehnt wird, halte ich daher unter den gegebenen Umständen für eine Schnapsidee...
Mit dieser
ängstlichen Haltung, ja Feigheit, haben sie zugleich, wie alle anderen Parteien, an der Marginalisierung unseres Parlaments mitgewirkt. Wenn sich Bundestagspräsident Norbert Lammert nicht so entschieden gegen die Entmachtung des Parlaments gewehrt hätte, wäre die wichtigste Kompetenz des Bundestages untergraben worden. Es ist gespenstisch, dass es in Deutschland keinen Aufschrei des Entsetzens über diese Entwicklung gegeben hat. Das Budgetrecht ist seit dem Mittelalter der Kern zunächst feudaler, nachher demokratischer Mitbestimmung gewesen. Auch in den Zeiten des Absolutismus war vielerorts eine Mitbestimmung zuständiger Gremien erforderlich. Als der französische König Geld brauchte und die drei Stände einberief, kam es 1789 rasch zur Revolution. Heute geben wir leichthin die Finanzverantwortung der Volksvertretungen preis. Mehr und mehr werden zentrale Entscheidungen in ganz engen Zirkeln getroffen. Wir sind auf dem Wege in eine quasi
monarchistische, absolutistische Demokratur...
Der Blick in diese Zusammenhänge schwächt das Vertrauen unserer Bürger in die Haltbarkeit des voreilig gestarteten Euro-Projekts. Ich selbst habe nie an die Überlebenschancen dieses Euros geglaubt, schon vor 15 Jahren seine Krisenanfälligkeit öffentlich beschrieben und behauptet, er werde nach einiger Zeit zu massiven Transferzahlungen zwingen und am Ende auf ein gewaltiges Erpressungsmanöver hinauslaufen.
Das Europakonzept der Zukunft wird bescheidener ausfallen als das Brüsseler. Vermutlich hatte Charles de Gaulle recht, als er vor Jahrzehnten vorausschauend behauptete, die gemeinsamen Institutionen in der belgischen Hauptstadt seien zwar nützliche Agenturen für normale Zeiten, würden aber bei großen innen- und außenpolitischen Konflikten nicht standhalten. Er sprach damals von einem "Europa der Vaterländer".
<Zitat Ende>
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