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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - [AG-GOuFP] Geld als Zahlungsmittel

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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[AG-GOuFP] Geld als Zahlungsmittel


Chronologisch Thread 
  • From: "High-End-Studio Prenk" <info AT high-end-studio.de>
  • To: <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [AG-GOuFP] Geld als Zahlungsmittel
  • Date: Wed, 2 May 2012 21:44:32 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

----- Original Message ----- From: "Oliver" <piraten AT olivere.de>
To: <alex AT twister11.de>
Cc: <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
Sent: Wednesday, May 02, 2012 8:36 PM
Subject: Re: [AG-GOuFP] Geld als Zahlungsmittel - Frage zum Wikitext


Am 02.05.2012 20:09, schrieb alex AT twister11.de:
Doch, das Geldsystem, so wie es ist kann theoretisch funktionieren, aber
praktisch tut es das nicht und meine These ist, dass es am SPAREN bzw.
HORTEN liegt.

Da liegst Du aber Lichtjahre daneben. Durch die manipulierten Zinsen und
den Kreditrausch geraten alle natürlichen Präferenzen der Menschen und
Unternehmen durcheinander. Das Anreizsystem ist abartig. So werden die
unsinnigsten Investitionen getätigt. Investitionen, die unter
marktwirtschaftlichen Bedingungen niemals unternommen würden. Aktuelles
Beispiel Spanien:
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/euroschau134.html

Aber den Idioten von der EZB wird nichts anderes einfallen als noch mehr
Geld in die Märkte zu pumpen, solange, bis der letzte Kubikzentimeter
spanischen Strandes mit wertlosem Beton bedeckt ist.

Kann es sein, dass Ihr aneinander vorbei redet und doch das Gleiche meint?
Der Eine mit dem Bauch und der Andere mit dem Verstand....

"Weil unsere Volkswirtschaften nur bei einem geschlossenen Geldkreislauf
funktionieren, müssen alle Ersparnisse (Alex) und Geldvermögens-Überschüsse
über Kredite
wieder in die Wirtschaft zurückgeführt werden (Die Ersparnisse und
Geldvermögens-Überschüsse
werden nicht konsumiert).

Weil diese Rückführungen heute nur über Zinsbelohnungen funktionieren,
nehmendiese Geldvermögens-Überschüsse, aufgrund des Zinseszins-Effekts,
jedoch mit
wachsender Beschleunigung (exponentiell) zu und damit auch der
Kreditaufnahmezwang.

Weil das Wachstum der Wirtschaft mit dem der Geldvermögen schließlich nicht
mehr Schritt halten kann, (es werden nicht mehr ausreichend viele bonitären
Schuldner im Bereich Privathaushalte und Unternehmen gefunden) müssen die
sich
weiterhin vermehrenden Überschüsse zunehmend über die Staaten
(Staatsanleihen) in den
Kreislauf zurückgeführt werden.

Weil jedoch auch diese Kreditaufnahme-Möglichkeiten der Staaten sehr bald an
Grenzen stoßen ( Überschuldung), kommt es zu einem verstärkten Ausweichen
der
Geldvermögen in die Spekulation (Investment-Banken, Hedge-Fonds, usw.)
und damit zu Exzessen, wie wir sie seit zehn Jahren erleben.

Weil sich schließlich selbst die Banken an diesen Spekulationen beteiligen,
kommt es auch hier zu astronomischen Verlusten, die am Ende von der
Politik mit Steuergeldern aufgefangen werden müssen (Gewinne privatisieren
und Schulden sozialisieren).

Weil mit diesen „Rettungsschirmen“ die Belastungen der Staaten noch
mehr zunehmen, bleiben schließlich nur noch radikale Einsparungen
bei Investitionen, Sozialausgaben und Löhnen.

Weil diese Einsparungen die Verbraucher-Kaufkraft jedoch ebenso reduzieren
wie den sozialen Frieden gefährden, ist der einzige Ausweg Flucht in noch
mehr Wirtschaftswachstum (Oliver), ohne Rücksicht auf Verluste und die
Umwelt.

Doch weil dieser Spielraum zwischen Rettung des sozialen Friedens
auf Kosten der Umwelt, oder Rettung der Umwelt auf Kosten des sozialen
Friedens immer kleiner wird, sind diese Alternativen für die Politik bereits
seit
langem ausgereizt! - Es sei denn, man dreht endlich jene
„Flamme unter dem Kessel“ kleiner, die ihn immer mehr „zum Überkochen bringt“!
Denn wenn in einem Organismus ein Teil rascher als das Ganze wächst, wie bei
den Geldvermögen aufgrund des Zins- und Zinseszins-Effekts seit 1950 der
Fall, kann dessen Kollaps immer nur eine Frage der Zeit sein! - Und „Dank“
der
Blindheit unserer Wirtschaftswissenschaftler besteht auch noch die Gefahr,
dass wir
nach diesem Kollaps (der schlimmer werden könnte als jener von 1929!) wieder
mit
den gleichen Fehlern im System beginnt!"

Ja, ich will jetzt auch mal ein bischen schlechtes Karma verbreiten ;-))

Aber ich denke, wir können das noch in den Griff bekommen:
Zuerst irgendwie Zeit schinden um den Euro zu stützen.
Dann eine Komplementärwährung, zum Beispiel in Griechenland, aufbauen,
die nur ein klein wenig anders "designed" sein muss, als unser jetziges
Geldsystem:

Es darf der Allgemeinheit nicht mehr schaden, den Einzelnen nicht mehr
bevorzugen, muss dem Anbieter und Nachfrager neutral gegenüberstehen und den
vollen Arbeitslohn an den Leistenden herausgeben.

LG Winnie


Wo ihr über Compiler redet: In der Informatik gibt es die
Berechenbarkeitstheorie. In der Ökonomie gibt es nichts dergleichen.
Vielmehr glauben Ökonomen sie könnten alles berechnen. Ich habe da sehr
starke Zweifel, wenn ich mir ansehe, was für ein Bullshit regelmäßig
dabei heraus kommt. Die Existenz ganzer Generationen wird vernichten,
nur weil irgendwelche Spinner meinen sie wären schlauer als der freie
Markt.

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich bekomme da allmählich eine
regelrecht animalische Wut.

Gruß
Oliver
--
AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik mailing list
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