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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Gestern im mumble: Wertschöpfung von Geldschöpfung trennen

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Gestern im mumble: Wertschöpfung von Geldschöpfung trennen


Chronologisch Thread 
  • From: Nicolai Haehnle <nhaehnle AT gmail.com>
  • To: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Gestern im mumble: Wertschöpfung von Geldschöpfung trennen
  • Date: Thu, 23 Feb 2012 13:25:38 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

2012/2/23 Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>:
> Warum muss das getrennt sein? Es kann und ich mein es muss sogar teilweise
> gekoppelt sein.
> Es geht um Wertschöpfung, zu der eine Vorfinanzierung bzw. eine
> Teilfinanzierung notwendig ist. Diese Teilfinanzierung kann und darf mit
> Geld erfolgen, das durch den Kredit entsteht. Nach der Herstellung stehen
> die Produkte zum Verkauf bereit und können mit dem Geld bezahlt werden, das
> zuvor eingesetzt worden ist.
>
> Ergebnis: Die Produkte haben den Besitzer gewechselt, die Rechnungen sind
> bezahlt, ein Teil des Geldes (die Teilfinanzierung auf Kredit) verschwindet
> wieder. Der Zugewinn ist das hergestellte Gut, das jetzt existiert und
> Verwendung findet, das Geld aus der Zwischenfinanzierung hat die Herstellung
> ermöglicht.
>
> *Das zusätzliche Geld war temporär vorhanden und hat ein Sachvermögen
> erschaffen und ist nach der Zuführung zu seinem Endbesitzer wieder
> verschwunden. Es ist wie ein Hilfsmittel, das nach Herstellung des
> Zielproduktes einfach wieder verschrottet wird.*

Das finde ich eine schöne Beschreibung dessen, wie Kredite und
Wirtschaften in der Regel funktionieren: Geld als Katalysator für
Wirtschaftsabläufe.

> Ich meine: Wir müssen uns von dem langfristigem Sparen lösen.
> Ich behaupte: Ein stabiles System hat mehrere Voraussetzungen: eine davon
> ist, das Sparen großer Beträge systemtechnisch nicht mehr möglich ist.

Wie immer würde ich, wenn überhaupt, den Fokus auf "große Beträge" setzen.

Menschen haben ein Bedürfnis nach Sicherheit. Dieses Bedürfnis muss
man akzeptieren. Eine Möglichkeit, dieses Bedürfnis individuell zu
erfüllen, ist mit Sparvermögen. Eine insgesamt solidarischere
Gesellschaft, in der die Menschen nicht das Gefühl haben, exzessiv
sparen zu müssen, wäre mir lieber. Aber logischerweise muss *erst* die
solidarische Gesellschaft geschaffen sein, *bevor* man über das Ende
des Sparens nachdenken kann.

In einer solidarischen Gesellschaft, in der sich die Menschen
wirtschaftlich sicher fühlen, hört das Sparen wahrscheinlich sowieso
von ganz alleine auf, bzw. wird zumindest weniger.

Dass auch der Fokus auf "große Geldvermögen" womöglich falsch ist
zeigt die parallele Diskussion über die Verteilung von Geldvermögen
und Sachvermögen hier auf der Mailing-Liste. Die Hypothese wonach die
*wirklich* Reichen primär Sachvermögen besitzen, während die
Geldvermögen der breiten, Riester-sparenden Masse gehören, halte ich
für plausibel. Und wenn sie zutrifft, dann würde eine Attacke auf
große *Geld*vermögen genau in die falsche Richtung gehen.

Eine Vermögenssteuer, die Sach- und Geldvermögen gleich behandelt, ist
da weniger problematisch.

Schöne Grüße,
Nicolai
--
Lerne, wie die Welt wirklich ist,
aber vergiss niemals, wie sie sein sollte.




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