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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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Re: [AG-Geldordnung und Finanzpolitik] Geldsystemveranstaltung der Piraten in Moers
Chronologisch Thread
- From: "Uwe Krüger Winands" <ukw AT berlin.com>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-Geldordnung und Finanzpolitik] Geldsystemveranstaltung der Piraten in Moers
- Date: Sat, 21 Jan 2012 11:23:30 -0500
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Die Verwahrlosung der der Bundesrepublik nimmt immer groteskere Formen an.
Klaus Jaroslawski - was glaubst Du, wie sich unsere Sprache in 100 Jahren
anhört? Trägt sie schon den Duktus der neuen anglo- amerikanischen
Weltordnung?
Ich vermute Dein ganzes Posting ist überwiegend aus Worten und Buchstaben
zusammengestellt, die der olle Adolf in "mein Krampf" benutzt hat. Darum
empfinde ich Dich auch als so gefährdet. Du attestierst Dir selbst hier im
Forum eine Persönlichkeitsschwäche, die ich in dieser Form bislang nur von
von äußerst verwirrten & langjährigen Sektenmitgliedern kannte. Was sagt denn
Deine Mutti dazu, daß Du bei den Piraten bist? Hast Du auch schon den Herrn
Lehrer gefragt, ob Du nachdenken darfst?
Wenn Du eine Persönlichkeit bist, fragst Du nicht danach, was Du (nach)denken
darfst.Du wirst ungefragt selberdenken statt nachdenken.
Zu dem Sprachgebrauch von Silvio Gesell:
Silvio Gesell lebte von 1862 bis 1930. Da ich meine allgemeine Hochschulreife
zu einer Zeit erlangte, in der Bildung nicht mit Fernsehbildern
gleichzusetzen war und wir noch aus richtigen Büchern handschriftliche
Zusammenfassungen erstellten, möchte ich Dir etwas verraten, was Dir
offensichtlich bisher nicht klar war.
Ein Vergleich mit zeitgenössischer Literatur zeigt, daß sein "Duktus" zu der
Zeit durchaus üblich war. Man redete halt so in dieser Zeit- der Gestank der
braunen Scheiße war noch relativ gering. Erst später wurde entnazifiziert und
Millionen von Deutschen beteuerten hinterher, unisono "ich war das nicht"
Genau das ist der Grund, warum ich Euch so gerne beim Namen nenne - das
kollektive Gedächtnis lässt sich auf digitalen Speichern der Nachwelt
erhalten. Das hat Vorteile - aber auch Nachteile.
> ----- Original Message -----
> From: GeldPirat
> Sent: 01/21/12 04:30 PM
> To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> Subject: Re: [AG-Geldordnung und Finanzpolitik] Geldsystemveranstaltung der
> Piraten in Moers
>
> Ahoi Alle,
>
> sehr interessant. Man kann daraus doch wieder einiges lernen.
>
> Man kann sich nicht über Geld nur auf einer rein technischen Ebene
> Gedanken machen ohne sich auch über die Verquickungen mit
> Weltanschauungen und Ideologien zu beschäftigen.
>
> Da kündigt also eine Gruppe von Piraten einen Vortrag an und weil dort
> von Regionalgeld und zinsfreiem Geldsystem gesprochen wird, setzt eine
> lokale AntiFa Gruppe diese Piraten gleich mit Faschisten.
>
> Jetzt wundert sich der eine oder andere von Euch wahrscheinlich, wieso
> ausgerechnet ich dies verurteile, wo ich doch so vehement gegen das
> Steuerboykott Dokument der Wissensmanufaktur angehe. Wer sich wundert,
> hat das was ich bisher hier in der AG vertreten habe nicht verstanden.
> Vielleicht trägt dieser Beitrag ja ein bisschen zum Verständnis bei.
>
> Als Piraten sollten wir die geistige Freiheit und die geistige
> Flexibilität besitzen zwischen geldsystematischen Ideen und anderen
> weltanschaulichen Vorstellungen diverser Protagonisten wie Karl Marx auf
> der einen Seite und Silvio Gisell oder Irwin Fisher auf der andern zu
> unterscheiden. Aber NICHT ohne dabei auch die Abhängigkeiten dieser mit
> zu untersuchen und zu verstehen!
>
> Dass die Vorstellungen von Gesell zu Geldsystemen bei
> Nationalsozialisten und heutigen Ultrarechten so gut ankommen, liegt
> offenbar daran, dass sich eine faschistische Ideologie bruchlos darauf
> aufbauen lässt. Der sprachliche Duktus Gesell's Schriften macht dies
> Faschisten darüber hinaus sehr leicht, ganz unabhängig davon ob Gisell
> nun tatsächlich Nazi war oder nicht. Siehe hierzu
> http://de.wikipedia.org/wiki/Silvio_Gesell#Kritik.
>
> Nebenbei sei bemerkt, dass in besagtem Steuerboykott im letzten Kapitel
> gerade das System von Gesell als Lösung angepriesen wird. Dies, die
> gewählte Rhetorik und die sonstigen Kampfbegriffe in diesem Text machen
> es Nazis besonders leicht ihn für sich zu vereinnahmen und darauf
> aufzubauen. Gleichgültig ob die Autoren des Steuerboykotts selbst als
> Utrarechts verortet angesehen werden dürfen oder nicht, so muss der Text
> doch mindestens als willkommener Wegbereiter für faschistische Gruppen
> betrachtet werden. Das macht ihn so gefährlich.
>
> Jeder, der sich von Gisell angezogen fühlt, muss sich also zwangsläufig
> die Frage stellen, ob die Umsetzung seiner Geldideen nicht
> notwendigerweise zu Faschismus führen muss oder zumindest die
> Wahrscheinlich sehr groß ist. Ich bin nicht im Stande darauf eine
> Antwort zu geben. Sie lautet möglicherweise Nein. Mir fällt nur auf,
> dass nicht zu erkennen ist, dass auch nur einer von Gesell's Anhängern
> diese Frage stellt. Und so darf man sich dann eben auch nicht wundern,
> wenn alles was mit Gesell in Zusammenhang zu bringen ist sofort mit
> Faschismus in Verbindung gebracht wird.
>
> Wir können nicht einfach sagen, die oder die Geldsystem Vorstellungen
> gefallen uns ohne Rücksicht darauf zu nehmen von wem sie stammen und vor
> welchem Hintergrund derjenige sie entwickelt hat. Nur wer darauf
> Antworten hat und ggf. die Trennbarkeit argumentieren kann, darf sich
> über das stereotype Verhalten oben angesprochener AntiFa Gruppe
> beschweren. Wer diese Antworten nicht hat muss sie ertragen.
>
> Hier wartet eine Menge Arbeit auf uns.
>
> Darüber hinaus muss uns aber auch klar sein, dass auch das umgekehrte
> Spiel getrieben wird. Wer Faschismus vorantreiben will nutzt und schürt
> sehr gerne bestehende Vorurteile zu Geld, Zins und Zinseszins, da sich
> daraus eine Wegbereitung hin zum Faschismus ableiten lässt. D.h. dass
> Angelegenheiten der Geldsysteme von diesen Gruppen instrumentalisiert
> werden. Diesen Leuten kommt es überhaupt nicht darauf an den Zins
> abzuschaffen, sie sehen dies nur als Mittel zum eigentlichen Zweck.
>
> Wir sind gefordert sehr auf uns aufzupassen, dass wir uns dafür nicht
> versehentlich missbrauchen lassen. D.h. wir sitzen mit unseren Fragen zu
> Geldsystemen und der Suche nach Antworten darauf genau zwischen den
> Stühlen. Faschisten hier, AntiFa dort. Dies zu ignorieren geht nicht.
> Wobei ich selbstredend davon ausgehe, dass Faschisten und faschistische
> Ideen innerhalb der Piratenpartei nichts, aber auch gar nichts zu suchen
> haben. Siehe hierzu auch den sehr wichtigen Beitrag von Rolf zum
> Piratenkodex.
>
> Vielleicht ist ja jetzt zu verstehen, warum ich lieber ein bisschen zu
> sehr gegen eine behauptete Zinsproblematik argumentiere, als dies bei
> nur technischer Betrachtung nötig zu sein scheint. Damit wird
> faschistischen Gruppen die Grundlage entzogen uns zu missbrauchen und
> eine AntiFa hat nichts zu kritisieren. Darüber hinaus stehe ich aber
> auch fest zu der Darstellung von Tobias in unserem wiki (Thema
> Zinsproblematik), die ich nach wie vor für korrekt halte, bei allen
> Versuchen dagegen an zu kämpfen. So fügt sich beides für mich gut
> passend zusammen.
>
>
> Mit Besten Grüßen aus München,
> Klaus
> (GeldPirat)
>
>
>
>
> Am 21.01.2012 13:39, schrieb Georg Cosmic Nägle:
> > Habe gerade auf Geldsystempiraten im facebook von dieser Veranstaltung
> > in Moers erfahren: https://piratenpad.de/VortragGeldsystem
> >
> > Die Antifa hat sich auch gleichmal zu Wort gemeldet...siehe pad.
> >
> > Ist hier in der ML jemand von der Gruppe in Moers?
> >
> > lg
> > cos
> > cosmic& the
> > *********p o e t r Y c l u b*********
> >
> > ROMANTIK. LIEBE. REBELLION.
> > Wir poetisieren die Welt !
> >
> > www.poetryclub.de
> >
>
> --
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> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-geldordnung-und-finanzpolitik
- Re: [AG-Geldordnung und Finanzpolitik] Geldsystemveranstaltung der Piraten in Moers, Uwe Krüger Winands, 21.01.2012
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