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Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik
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Re: [Drogenpolitik] Disulfiram / Antabus(R) zur Behandlung alkoholabhängiger Patienten
Chronologisch Thread
- From: Seb Astian <seburro AT googlemail.com>
- To: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [Drogenpolitik] Disulfiram / Antabus(R) zur Behandlung alkoholabhängiger Patienten
- Date: Tue, 26 Nov 2013 14:30:17 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
- List-id: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>
Das Nebenwirkungsprofil ist bis auf sehr seltene Fälle anscheinend durchaus
vergleichbar mit Stoffen wie Antidepressiva und je nach
Kosten-Nutzen-Abwägung eben wieder absetzbar.
Zwiespältig ist es mMn nach vor allem, da die Studienlage unzureichend ist
und derzeit meines Wissens nicht weiter untermauert wird. Es gibt Studien,
die höhere Wirksamkeit als andere Mittel zur Prophylaxe feststellen.
Acamprosat und Naltrexon sind nicht erwiesenermaßen wirksamer und sicher
nicht für für jeden Kranken. Zumal sind alle anderen Mittel teurer.
Bei Therapieversagen der anderen Mittel, aber auch von vornherein MUSS man
zumindest in Frage stellen, ob diese Therapiemöglichkeit - vom behandelnden
Arzt mit dem Patienten - regelmäßig abgewogen werden soll und von den
Kassen getragen.
Das ist letztlich auch das politische: Allein aus KV-formalfoo wird es
derzeit nicht erstattet und sicher hängt damit zusammen, dass die
Behandlungsmöglichkeit auch nicht so weit verbreitet ist wie andere. Das
müsste man politisch imo möglich machen, Behandlungsleitlinien mit
Rangfolgen der Medikamenten stellen dann wieder andere auf.
LG
Seb
Am 26. November 2013 13:45 schrieb Georg von Boroviczeny <
georg AT von-boroviczeny.de>:
> schau z.B. hier:
> http://www.fosumos.ch/index.php/de/alkohol/disulfiram
> aber es sind div. andere Quellen 'googlebar'
> insgesamt halt zwiespältig
> sollte nicht abs. verurteilt werden, aber auch nicht 'hochgelobt'
> es ist ja höchstens tertiäre (therapiebegleitende) Prävention, primär ist
> besser
> Grüße
> Georg
>
> Am 26.11.2013 11:55, schrieb Seb Astian:
>
> Bzgl Nebenwirkungen: Hast du das was zu den längerfristigen?
>> Mir bewusst ist, dass bei Behandlung damit und gleichzeitigem
>> Alkoholkonsum
>> schwerwiegende Komplikationen auftreten können - das hat in der
>> Vergangenheit bei höherer Dosierung durchaus zu Todesfällen geführt,
>> medizinische Intensivbehandlung wird auch heutzutage teils notwendig. Bei
>> enger Betreuung in einem multimodalen Konzept mit Möglichkeit zur
>> Krisenintervention ist es jedoch selten, dass es zum Alkoholkomsum kommt.
>>
>> Den Link hab ich auch im Pad, der Beirat schreibt:
>>
>> "Aus Sicht des Wissenschaftlichen Kuratoriums der DHS sind deshalb zu
>> klären
>> 1. die Rechtslage inwieweit ausländische Disulfiram-Präparate,
>> insbesondere
>> aus ande-
>> ren EU-Ländern und der Schweiz, in einem vereinfachten Verfahren in
>> Deutschland
>> zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen rezeptierbar sind und
>> 2. die Durchführungsbestimmungen für die behandelnden Ärzte. "
>>
>> Das ist imo durchaus ein Thema der Politik.
>>
>>
>> Am 26. November 2013 11:49 schrieb Georg von Boroviczeny <
>> georg AT von-boroviczeny.de>:
>>
>> hmmm.....
>>> Antabus ist ein altes Mittel, z.T. recht problematisch (wenn dennoch
>>> zugleich Alk. konsumiert wird; auch bei anderen psychoaktiven Subst.)
>>> ein link wäre auch (eher positiv) http://www.dhs.de/fileadmin/
>>> user_upload/pdf/dhs_stellungnahmen/Antabus_-_Stellungnahme_des_
>>> Wissenschaftlichen_Kuratoriums_der_DHS.pdf
>>> Insgesamt überwiegen jedoch Bedenken, da es bei längerfristiger Einnahme
>>> auch schwerwiegende Nebenwirkungen haben kann.
>>> Es ist sicher KEINE Therapie oder echte Prophylaxe, sondern eine mögliche
>>> Begleitmaßnahme.
>>> Ob es somit ein -politisches- Thema der AG ist?
>>> bests
>>> Georg
>>>
>>> Am 26.11.2013 11:34, schrieb Seb Astian:
>>>
>>> Ahoi,
>>>
>>>> mMn ist der aktuelle Sachstand bzgl des Medikamentes Disulfiram
>>>> unerträglich: Seit 2011 gibt es keinen Vertrieb auf dem deutschen Markt
>>>> mehr, damit keine Erstattung durch die GKV - nur wenige Kliniken bieten
>>>> die
>>>> Rückfallprophylaxe überhaupt an.
>>>>
>>>> Dadurch fehlt im Suchthilfesystem eine evident gute Methode zur
>>>> Behandlung.
>>>>
>>>> Auch neue Therapiesetting wie eine intensive ambulante Therapie macht
>>>> Disulfiram möglich, diese werden leider aus Finanzierungsgründen nicht
>>>> weiter erforscht.
>>>>
>>>> Mal ein Pad aufgemacht
>>>> https://piratenpad.de/p/antabus
>>>>
>>>> Quarks und co über das ALITA Programm - Ambulante
>>>> Langzeit-Intensiv-Therapie Alkoholkranker
>>>> http://www.youtube.com/watch?v=pnO3CvI5VX0 ab 35:45
>>>>
>>>> Meinungen?
>>>>
>>>> LG
>>>> Seb
>>>>
>>>> --
>>> AG-Drogen mailing list
>>> AG-Drogen AT lists.piratenpartei.de
>>> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-drogen
>>>
>>
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- [Drogenpolitik] Disulfiram / Antabus(R) zur Behandlung alkoholabhängiger Patienten, Seb Astian, 26.11.2013
- Re: [Drogenpolitik] Disulfiram / Antabus(R) zur Behandlung alkoholabhängiger Patienten, Georg von Boroviczeny, 26.11.2013
- Re: [Drogenpolitik] Disulfiram / Antabus(R) zur Behandlung alkoholabhängiger Patienten, Seb Astian, 26.11.2013
- Re: [Drogenpolitik] Disulfiram / Antabus(R) zur Behandlung alkoholabhängiger Patienten, Georg von Boroviczeny, 26.11.2013
- Re: [Drogenpolitik] Disulfiram / Antabus(R) zur Behandlung alkoholabhängiger Patienten, Seb Astian, 26.11.2013
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