ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik
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- From: Carsten Schlote <carsten.schlote AT piratenpartei-hessen.de>
- To: Mailingliste der AG Drogenpolitik <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [Drogenpolitik] Betreff: Outing ich habe gekifft
- Date: Tue, 23 Oct 2012 12:31:04 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
- List-id: Mailingliste der AG Drogenpolitik <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>
Am 23.10.2012 01:26, schrieb Hippiefreak AT t-online.de:
> das ist doch keine Drogenabhängigkeit, wenn jemand zugibt das er kifft,
> andere Leute trinken auch Bier und sind keine Alkis!
Du hast das Problem nicht verstanden.
Wer Alkohol konsumiert, kann abhängig sein, totkrank oder auch nicht.
Solange man nicht beim Fahren mit >0.3%% erwischt wird oder gerade ein
paar Kinder tot gefahren hat, bekommt man weder auf Verdacht den
Führerschein entzogen, noch wird man zur MPU einbestellt, noch muss
tausende von Euros für Anwalt, Gerichte und Drogenscreening berappen.
Anderherum ist es völlig egal, ob man überhaupt weis, wie ein Joint
aussieht oder ob man jemals damit (oder anderen Drogen ausser Alk und
Tabak) irgendwas zu tun hatte.
Der reine Verdacht oder auch Denunziation reichen. Oder eine positive
Probe auf Cannbinoide mit diesen QuickTests, weil man sich vor Wochen
mal Salat mit Hanföl eingefahren hat - natürlich ist da kein THC drin.
Der Test reagiert halt unspezifisch auf alles was mit Cannbinoiden zu
tun hat - auch wenn ausser THC nichts davon eine psychotrophe Wirkung hat.
Danach darf man mal den ganz normalen Faschismus in diesem Land erleben:
Führerscheinentzug, Diffamierung, Hausdurchsuchung, Idiotentest,
Drogenscreening oder auch Verlust des Arbeitsplatzes, weil die Bullerei
dort aufschlägt und den Lappen gleich vor Ort einzieht.
Es geht hier um die Umgehung von rechtsstaatlichen Prinzipen,
Einschüchterung und willküre Massnahmen. Ohne dass Du irgendwelche
Möglichkeiten hättest Dich dagegen zu wehren - schließlich stehtst DU ja
nicht vor Gericht, wo ein Richter nach Fakten entscheiden sollte. Oder
wo eine Strafe erst nach Verurteilung erfolgt.
Verwaltungsakte sind bei der Repression viel effektiver und deutlich
billiger.
- [Drogenpolitik] Betreff: Outing ich habe gekifft, Hippiefreak AT t-online.de, 23.10.2012
- Re: [Drogenpolitik] Betreff: Outing ich habe gekifft, Carsten Schlote, 23.10.2012
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