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ag-drogen - [AG-Drogen] Diskussion: abschaffen oder reformieren des BtMG? alter betreff: Frau Dyckmans/*die Bundesregierung lügt (Michael Demus)

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

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[AG-Drogen] Diskussion: abschaffen oder reformieren des BtMG? alter betreff: Frau Dyckmans/*die Bundesregierung lügt (Michael Demus)


Chronologisch Thread 
  • From: Piratenpartei <pp AT listkoeln.de>
  • To: ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [AG-Drogen] Diskussion: abschaffen oder reformieren des BtMG? alter betreff: Frau Dyckmans/*die Bundesregierung lügt (Michael Demus)
  • Date: Wed, 28 Mar 2012 14:12:11 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>


Weil es hier ja gar nicht mehr um Frau Dyckmans geht, habe ich den betreff geändert..



zitat:

Am 27.03.2012 13:03, schrieb Andreas:
Ahoi,

ich stelle mir die Frage, ob das BtMG überhaupt eine Existenzberechtigung hat:

Ich glaube an die Selbstverantwortung, jeder soll die Freiheit haben, jegliche
Substanzen, der er zu sich nehmen will, legal zu erhalten und zu konsumieren.

Eine Voraussetzung ist, daß er mit dem Konsum seine Umwelt nicht gefährdet.
Die zweite, wohl noch bedeutsamer: Der Konsument sollte wissen, was er da zu
sich nimmt und welche Folgen es haben kann, denn nur dann hat er eine
Entscheidungsgrundlage.

Dies kann man meiner Ansicht nach nur durch Aufklärung bewerkstelligt werden,
daß ist für mich Prävention im piratigen Sinne!

Lieben Piratengruß

Andreas Vivarelli alias Bestenfalls
Hi Andreas,

Du stellst jetzt eine philosophische Frage. Die muss sicher noch
diskutiert und werden. Aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt und auf Jahre,
wenn nicht auf Jahrzehnte hinaus, wird sich an der Existenz des BtMG
kaum rütteln lassen, weil sich keine Mehrheiten dafür finden werden.
Falls Du eine realistische Chance zur Abschaffung des BtMG siehst, immer
her mit Deiner Idee! Dann machen wir da weiter. Wenn nicht, müssen wir
die Frage beantworten, ob wir ewig warten wollen oder uns in die
gegenwärtige Situation einfügen und konkrete Sachpolitik betreiben
wollen. Letzteres ist eine Politik der kleinen Schritte, mühsam und mit
Sicherheit von vielen Rückschlägen gezeichnet. Aber nach meiner Meinung
ist das immer noch besser als die Forderung nach Abschaffung des BtMG zu
stellen und dann zu warten bis sich dafür Mehrheiten finden.

LG
Micha


/zitat


Ahoi allerseits,

Ich finde solche ideen wichtig und spannend und ich war ehrlich gesagt schon ein bißchen enttäuscht, dass es hier hauptsählich um die e-zigarette geht...ich würde mich über eine offene diskussion freuen!

@Andreas, ich glaube, dass in einer welt, in der fast alle fast immer aufgeklärt handeln, ein BtMG überflüssig wäre. Nur, wenn ich aus dem fenster (oder in den spiegel) gucke, kann ich sie nicht sehen ( ; Deshalb halte ich eine reform des BtMG für sinnvoller als eine komplette abschaffung.


Ich denke, dass ein mensch, der eine droge nimmt

*

wissen sollte, was er/sie konsumiert und welche auswirkungen die
substanz kurz- und langfristig auf ihn/sie hat.

*

eine zuverlässige quelle braucht, aus der er/sie die droge bezieht,
um überdosierungen, wechselwirkungen, allergien gegen streckmmittel
etc. zu verhindern (bei vielen modernen drogen ist das die größte
gefahrenquelle)

*

sich darüber klar sein sollte, was für einen rausch er/sie möchte
und im besten fall, warum er/sie einen rausch haben möchte

*

welche wirkung er/sie dringend vermeiden möchte


Ich denke, das die gegenwärtige "drogenpolitik" sich an diesen punkten nicht immer orientiert und gezielt versucht, "safer use" zu verhindern.

Die unterteilung moderner drogen in "frei verkäuflich", "apothekenpflichtiges medikament", "verschreibungspflichtiges medikament" und "nicht verkehrsfähig" hat bei einigen "drogen" nicht das ziel des verbraucherschutzes.

Ganz offensichtlich ist das bei MDMA und THC. Beide Drogen haben ein schwaches suchtpotential und bei vorsichtigem Konsum geringe nebenwirkungen. Die größte gesundheitsgefahr geht (mtilerweile auch immer stäker beim THC) von den verbotsbedingt intransparenten herstellungs- und vertriebswegen aus. Der konsument weiß nicht, was alles noch in der pille ist oder wie sein marihuana behandelt wurde wurde.

Andererseits werden "drogen", die teilweise auch ein suchtpotential und oft genauso starke nebenwirkungen haben als Beruhigungsmittel, ADS-Medikamente oder Antidepressiva legal vertrieben, (wahscheinlich in vielen fällen berechigterweise) von den kankenkassen bezahlt und sogar kindern verabreicht.

Die entscheidung, ob eine "droge" ein legales "medikament" oder ein verbotenes "gift" ist hängt anscheinend davon ab, ob sie die/den konsumenten/in leistungsfähiger macht und ob er/sie sich mit ihrer hilfe besser in das gesellchaftliche gefüge einpasst.

Ich halte diesen ansatz für falsch. Ich denke, dass auch drogen, die KEINEN offensichtlichen volkswirtschaftlichen NUTZEN haben, NUR dann verboten werden dürfen, wenn sie schon bei gelegentlichem konsum stark abhängig machen.


Lg Nik0






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