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ag-drogen - Re: [AG-Drogen] Prohibition tötet

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-Drogen] Prohibition tötet


Chronologisch Thread 
  • From: Christine Zander <christine.zander AT gmx.net>
  • To: Spiff Pirat <spiffpp AT yahoo.de>, Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Drogen] Prohibition tötet
  • Date: Tue, 31 Jan 2012 22:17:41 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>


Hi,

1.  prohibere (lat.) = verhindern Prohibition: Verbot zum Zwecke des Verhinderns

2. der Durchschnittsbürger macht die Vokabel an der Alkohol-Prohibition in den 
USA fest. Inklusive der Begleiterscheinungen. Die BtM-Gesetzgebung Deutschlands 
kann jedoch in keinster Weise mit der damaligen Situation in den USA verglichen 
werden, weder geschichtlich, noch kriminalistisch, noch gesellschaftspolitisch 
und auch nicht unter ökonomischen Gesichtspunkten, ich denke da nur an die 
Globalisierung.

3. Es wird den heute Betroffenen in keinster Weise gerecht, wenn sie mit den 
Alkoholkonsumenten zu Zeiten der Alk-Prohibition verglichen werden. Es wird auch 
nicht den errichteten rechtlichen Hürden gerecht die heute zu überwinden sind.

4. Ich halte es für erforderlich sich von der Sprachregelung einzelner Gruppen 
wie der Cannabisfraktion zu unterscheiden. Die Piraten haben selbstverständlich 
viele Unterstützer in den jeweiligen Verbänden (Hanfverband usw.) aber zugleich 
haben sie den Anspruch sich um mehr als nur einzelne Gruppen kümmern zu wollen. 
Das ist keine Kritik an der Lobbyarbeit z.B. des Hanfverbands, aber die Piraten 
wollen sich doch nicht als Filiale Einzelner verstehen oder? Denk nur mal an die 
Diskussion um die E-Zigarette und wie sich die Konsumenten äußern! Sie wollen 
"auf gar keinen Fall in die Schmuddelecke...".


Das hab ich jetzt so aus'm Ärmel geschüttelt. Bei längerer Überlegung fällt 
mir sicher noch mehr ein.

LG
Micha



Hi Michael,

Ich finde schon, dass es Parallelen zur Alkoholprohibitionssituation in den USA  gibt. Die Mechanismen sind doch gleich. Ein Stoff wird verboten – es finden sich illegale (teure) Wege – die Bevölkerung sucht sich Wege an den Stoff heranzukommen. Der Stoff wird verschnitten und teuer (unkontrolliert) angeboten.
Die Organisierte Kriminalität nimmt sich des Bedarfs an – und vergrößert sich dementsprechend. Die Probleme in den USA in den 50iger und 60iger Jahren resultieren aus der Prohibition. Das Problem verschwindet nicht – es verlagert sich.

Das Verbot von Alkohol in den USA hatte politische Gründe (Druck von Fundamentalisten) – genauso wie das folgende Drogenverbot politische Gründe hatte.

Was folgt ist die Kriminalisierung der Menschen, die die Droge brauchen oder nehmen wollen. Eine Einschränkung unserer Bürgerrechte.

Falls die E-Zigarette tatsächlich verboten wird – werden wir an diesem Beispiel wieder die Mechanismen der Prohibition erleben.

Klar bei den Plakaten ist die Frage, wieweit ein Normalbürger das Wort Prohibition versteht. Eine auflösende Subline, die auf die Drogenprohibition/Drogengesetzgebung hinweist, wäre vielleicht eine Lösung.

LG, Christine











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