Re: [AG-Drogen] macht kiffen schlau?

[Georg Wurth <Georg.Wurth AT hanfverband.de>]

zu den Schülern: Es ist ja ein Artikel über eine Studie und solche 
Ergebnisse gibt es nicht zu ersten mal, auch wenn die Überschrift etc 
vielleicht zu provokant ist. Es ist halt überraschend und entspricht 
nicht dem Bild, das die Leute im Kopf haben.
Ich glaube aber, dass die Ursache/Wirkung umgekehrt ist, Schüler, die 
schlauer und sozial besser vernetzt sind, neigen eher zu Cannabiskonsum 
als andere.

Auch das fehlende Lungenkrebsrisiko bei purem Cannabis haben schon 
mehrere Studien ergeben. Das finde ich genauso überraschend wie du, 
könnte aber daran liegen, dass THC auch antikarzinogene Effekte hat, so 
dass sich das mit der Qualmbelastung wieder aufhebt. In Europa, wo fast 
alle mit Tabak zusammen rauchen, ist das aber eh nicht so relevant.


Am 12.01.2012 10:09, schrieb Chris Lüders:
> Vielen Dank für die Links!
>
> Also den *ersten Artikel *halte ich für sehr heikel.
> Ich denke, wenn es einen guten Umgang mit qualitativ gutem Gras gibt,
> ist es kein Problem.
> Aber so lang die Jugendlichen noch keinen Umgang mit der Droge lernen,
> halte ich diese "Empfehlung" für sehr irreführend.
> Ich habe früher den Umgang mit Cannabis nicht gelernt und wir haben
> durchaus mehrmals in der Woche welches konsumiert
> und in dieser Zeit hat meine Motivation etc. merklich abgenommen. So
> würde ich meinen Kindern den Umgang mit Cannabis so
> beibringen, dass man es möglichst nicht in der Woche konsumiert
> (natürlich ist das auch Mengenabhängig), genau wie es für Alkohol gilt
> und dass es wichtig ist, dass man auf die Qualität achtet, um sich nicht
> zu schaden.
>
> Wenn da ein Artikel sagt "Kiffen macht schlau und besser in der Schule",
> ist das glaube ich kein besonders verantwortungsbewusster Umgang
> mit der Droge? Außerdem ist man ja im Allgemeinen, der Ansicht dass
> regelmäßiger Konsum in der Pubertät durchaus gewisse Entwicklungsstörungen
> hervorrufen kann. Aber ich denke auch, dass damit regelmäßiges Zudröhnen
> gemeint ist und nicht der Joint am Wochenende.
>
>
> Den *zweiten Artikel* finde ich besonders interessant, weil er auf
> aponet.de <http://aponet.de> veröffentlich wurde. Von der "Studie" halte
> ich auch nicht so viel,
> weil es nicht sehr repräsentativ klingt und es ja nun mal Fakt ist, dass
> das Krebsrisiko IMMER erhöht ist, wenn ein Stoff verbrannt und
> eingeatmet wird.
> Also auch hier betrachte ich das sehr kritisch, aber ich bin trotzdem
> dankbar für jede positive Nachricht betreffend Cannabis in den
> "Mainstream-Medien".
> Besonders die Bildunterschrift: " Marihuana wird in der Medizin immer
> interessanter. Es könnte auch in der Lungenheilkunde nützlich sein. "
> Ich kenne jemanden, der hat sein Asthma durch Cannabis behandelt,
> allerdings durch orale Einnahme und er meint, dass er heute keinen
> Inhalator o.ä.
> mehr benötigt. Ich weiß nicht, ob der normale Joint hier wirklich zu
> empfehlen ist. Mit Phyto Inhalation (Vaporisator) erreicht man bei
> Lungenproblemen glaube ich am meisten
> und da bin ich auch absolut von der medizinischen Verwendbarkeit von
> Cannabis überzeugt.
>
> Viele Grüße,
> Chris
>
> Am 12. Januar 2012 09:03 schrieb Andi_nRw <andi AT piratenpartei-wesel.de
> <mailto:andi AT piratenpartei-wesel.de>>:
>
>     Die wohl derzeit interessanteste Studie (bzw. Bericht darüber)
>     bezüglich Cannabis dürfte das hier sein:
>     
> http://www.blick.ch/news/__schweiz/kiffende-schueler-__sind-fitter-und-schlauer-75437
>     
> <http://www.blick.ch/news/schweiz/kiffende-schueler-sind-fitter-und-schlauer-75437>
>
>     Und das hier:
>     
> http://www.aponet.de/__aktuelles/kurioses/2012-01-__marihuana-fuer-die-lunge.html
>     
> <http://www.aponet.de/aktuelles/kurioses/2012-01-marihuana-fuer-die-lunge.html>