ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik
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- From: "Michael Meier" <mimei AT gmx.de>
- To: ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
- Subject: [AG-Drogen] das ist ein genialer text der alles sagt
- Date: Tue, 25 Oct 2011 12:25:00 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
- List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>
Über das Verbot und seine Befolgung.
Verbote und Regeln sollen das entstehen von (vermeintlichen) Problemen
verhindern bzw sie lösen. Menschen besitzen genug Intelligenz Verbote
übertreten und Regeln missachten zu können.
Übertritt man ein Verbot, bildet man einen Sonderbereich der außerhalb
der Gesellschaft liegt. Dieser Sonderbereich wird immer weiter in eine
Zone außerhalb
der Gesellschaft gedrängt, je stärker die Sanktionen gegen diesen
Bereich sind.
Das extremste Beispiel ist die Judenverfolgung und die damit
einhergehende Endlösung. (Hier übertreten Juden natürlich nicht die
Regeln, ihnen wird die Regelwidrigkeit aufgezwungen)
Verbote und Regeln können bei der Befolgung identitätsstiftend wirken
(der Befolgende erhält Sicherheit durch seinen Konsens), ebenso ist es
möglich Identität durch die Nichtbefolgung
zu erlangen (der Nicht-Befolgende erhält Sicherheit durch die wenigen
die ebenfalls außerhalb der Gesellschaft stehen, es bildet sich evtl.
eine Szene)
Verschärft werden diese Mechanismen durch die Kultur der Abgrenzung, die
ihre Wurzeln in der Kriegstreiberei findet, auf allen Seiten. Verbote
und Regeln sind also das Gerüst an dem
Identitäten gebildet und missbraucht werden können.
Verbote und Regeln nehmen auch das eigenständige Denken über Gefahren
und Strategien dagegen ab. Verbote und Regeln sollten/sind
Stellvertreter der Gefahr. Hierbei kann es dazu kommen,
dass der ursächliche Zusammenhang von Gefahr und Verbot nicht mehr
hergestellt wird bzw. werden kann. Das Verbot, die Regel wird wichtiger
als die Gefahr vor der es/sie schützen soll.
Die Informationslage kann so schlecht sein das die Gefahr irriger weise
angenommen wird bzw. nicht erkannt wird. Verbote und Regeln können die
Interessenlage von wenigen widerspiegeln
ohne sich auf eine konkrete Gefahr zu beziehen, hierbei ist eine
schlechte Informationslage für die vielen, Gläubigkeit, Ignoranz und
(künstliche) Dummheit hilfreich.
Werden Menschen die Verbote und Regeln akzeptiert haben, für die die
ursächliche Verbindung nicht (mehr) herstellbar ist, mit einer
Übertretung konfrontiert, herrscht Ratlosigkeit und
Handlungsunfähigkeit. Es kommt zur Gewaltanwendung, Resignation und
Abgrenzung. Das Problem wird nicht gelöst. Auf der anderen Seite (beim
Übertreter) zeigt dieses Verhalten wenig
bis gar keine Wirkung sondern fördert ebenfalls die Abgrenzung und den
Widerstand.
So reicht erstmal.
Gibts nen Konsens hierfür?
--
Michael Meier Tel: 00491773245118 oder 069173090588380
- [AG-Drogen] das ist ein genialer text der alles sagt, Michael Meier, 25.10.2011
- Re: [AG-Drogen] das ist ein genialer text der alles sagt, Alfred Albert, 25.10.2011
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- [AG-Drogen] das ist ein genialer text der alles sagt, Michael Meier, 25.10.2011
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