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ag-drogen - [AG-Drogen] Wahlprogrammtext Drogen

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

Listenarchiv

[AG-Drogen] Wahlprogrammtext Drogen


Chronologisch Thread 
  • From: "Rüdiger Pust" <r.pust AT gmx.de>
  • To: ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [AG-Drogen] Wahlprogrammtext Drogen
  • Date: Tue, 20 Sep 2011 15:10:15 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

Es ist ein guter Schritt der Piraten, sich für die Legalisierung einzusetzen
wie es keine andere Partei (immerhin aber Ströbele) tut. Es scheint zunächst
gleichgültig wie man Begründungen formuliert - ob sie strategischer Natur
sind oder nicht, solange sie denn zum Ziel führen.

Bei genauerer Betrachtung jedoch Vertritt man nicht nur das Ziel sondern
stellt sich auch hinter der Begründung. Einer der Kernpunkte der Partei ist
die Selbstbestimmung. Das beinhaltet das Recht auf Konsum. Nicht nur des
Internets sondern eben auch "Drogen". Ansonsten müsste man hinterfragen, was
denn "Sebstbestimmung" anderes bedeutet als über sich, seinen Körper, seinen
Geist, seinem Weltbild usw., selbst bestimmen zu können? Warum man dies nicht
als Begründung aufgeführt hat, bleibt mir ein Rätsel. Denn die Begründung:
"...um Polizei und Staatsanwaltschaft von zehntausenden Verfahren zu
entlasten." mit der Zielsetzung "... das Verfahren frühzeitig eingestellt
werden können, implementiert ein Strafbestand der nicht weiter
verfolgungswürdig ist. Ob nun etwas nicht Verfolgungswürdiges überhaupt noch
ein Strafbestand ist sei dahingestellt. Derlei gordische Knoten tilgen nicht
den zweifelhaften Geruch der Kriminalisierung. Das zu viel kriminalisiert
wird, darauf
hat man hier bereits mehrfach aufmerksam gemacht. Mag die Begründung im
Kontext zu dem Bundesverfassungsgericht liegen, müssen die Piraten sich
dessen Begründungen ja nicht zu eigen machen obwohl sie dort ansetzen. Nun
"geringe Mengen" definieren zu wollen und damit wie eine zensierte
Internetseite subjektiv vorzuschreiben was im Rahmen liegt und was nicht,
hebt die Zensierung nicht auf, sondern erweitert nur den Freiraum. So aber
fragt sich, was eine bundesweite Legalisierung bei den Piraten konkret
bedeutet. Eine Begründung wäre, dass eine Legalisierung nur
entkriminalisiert, nicht aber die Drogenproblematik vergrössert (so es denn
überhaupt eine gibt), weil die Ursachen nicht in der Droge selbst liegt
sondern eher eine gesellschaftliche Problematik ist. Mit Kriminalisierungen
und Strafverfolgungen jedoch bekämpft man nur die Auswirkungen, nicht aber
die Ursache.
Hanft ist aber nicht schlimmer als der legale Alkohol. Und was ist überhaupt
eine Droge? Das Thema ist komplex. Wie dem auch sei, die Hanftverbände können
da unterstützen.

Viel Erfolg
--
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