ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik
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- Subject: [AG-Drogen] Drogen bleiben verlogen - Zero Tolerance
- Date: Fri, 28 May 2010 11:57:15 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
- List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>
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Marion Caspers-Merk vs. Max...
Drogen bleiben verlogen - Zero Tolerance
http://www.theeuropean.de/casper/3284-legalisierung-von-drogen-2
Die Argumente für die Legalisierung von Drogen sind altbekannt, sie geistern
seit über zehn Jahren durch die Öffentlichkeit ? immer in einer neuen
Verpackung. Falsche Argumente werden durch eine häufige Verwendung nicht
richtig, zumal sie von Suchtforschern längst widerlegt wurden.
Datum: 2010-05-28
Der Standpunkt, die Prohibition sei gescheitert, weil immer noch Menschen
Drogen
konsumieren, spielt in der Debatte um eine Legalisierung aller Drogen eine
zentrale Rolle. Als Beleg dafür wird der Opiumkrieg in China herangezogen.
Dieser wurde von Großbritannien zur Einführung, Verbreitung und
Marktdurchsetzung von Opium geführt, weil die Briten ihre hohen Tee- und
Seidenrechnungen aus dem Chinahandel nicht in harter Währung bezahlen wollten.
Stattdessen drückten sie Opium aus Indien in den Markt. Es handelte sich also
um
eine Marktöffnungsstrategie mit dem Ergebnis, dass Armut, Verzweiflung und
Todesfälle durch exzessiven Opiumgebrauch an der Tagesordnung waren. China
versank im Opiumrausch. Dies als Beispiel für eine gescheiterte Prohibition
heranzuziehen, verdreht in abenteuerlicher Weise die historischen Tatsachen.
Eine legale Verfügbarkeit steigert die Nachfrage
Ein weiteres Argument besagt, dass trotz der internationalen
Drogenkontrollpolitik rund 200 Millionen Menschen weltweit, das entspricht 5
Prozent der Erwachsenenbevölkerung, illegale Drogen konsumieren. Diese
geschätzten internationalen Zahlen werden erst dann nachvollziehbar, wenn man
sie mit den in Deutschland erhobenen Zahlen vergleicht: In Deutschland rauchen
rund 30 Prozent der Erwachsenenbevölkerung. Weniger als ein Prozent konsumiert
sogenannte harte Drogen und rund 5 Prozent der Erwachsenenbevölkerung
konsumieren sogenannte weiche Drogen. Eine legale und damit leichtere
Verfügbarkeit von Suchtmitteln erhöht immer auch deren Nachfrage.
Wollen wir durch eine Legalisierungspolitik in Zukunft 30 Prozent statt einem
Prozent Konsumenten? Welche Botschaft gibt ein Staat mit der Legalisierung?
Heißt das, du darfst, kannst und sollst? Wer kommt für die Folgeschäden auf?
Das
Gesundheitssystem oder der Steuerzahler? Der Rausch wird also privatisiert und
die Folgen der Sucht sozialisiert?
Komasaufen darf nicht die Regel sein
Schon diese wenigen Anmerkungen zeigen, dass die Befürworter einer
Legalisierung
von Drogen nicht nur international isoliert sind, sondern sich auch in der
Sache
auf einen Holzweg begeben haben. Noch abenteuerlicher ist der Vorschlag, dass
der Staat durch Legalisierung, strenge Kontrolle und die Erhebung von Steuern
endlich Geld für die Prävention hätte. Müssen wir also in Zukunft für genügend
Abhängige sorgen, damit genügend Geld für die Prävention da ist?
Die Bundesrepublik Deutschland geht deshalb einen anderen Weg. Der Zugang zu
legalen und illegalen Suchtmitteln muss insbesondere für die Jugend erschwert
werden, Nichtrauchen der Normalfall werden und Komasaufen nicht mehr die
Regel.
Wir setzen uns als Verband für eine verlässliche Finanzierung der Prävention
ein
und dafür, dass der Zugang zur Gesundheit für alle ermöglicht wird. Deswegen
brauchen wir mehr Informationen und mehr Präventionsangebote. Abseitige
Debatten
sind hierfür der falsche Weg.
von Marion Caspers-Merk ? 28.05.2010
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Comment: Using GnuPG with Mozilla - http://enigmail.mozdev.org/
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- [AG-Drogen] Drogen bleiben verlogen - Zero Tolerance, Maximilian Plenert, 28.05.2010
- Re: [AG-Drogen] Drogen bleiben verlogen - Zero Tolerance, Andi@pp-w, 28.05.2010
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