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ag-drogen - [AG-Drogen] Der große Rauschangriff

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

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[AG-Drogen] Der große Rauschangriff


Chronologisch Thread 
  • From: ""J. Löblein"" <jl AT iridis.de>
  • To: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [AG-Drogen] Der große Rauschangriff
  • Date: Thu, 29 Apr 2010 17:42:52 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>


Danke an die MAP.DE Liste!

Der große Rauschangriff
29.04.2010

http://www.sueddeutsche.de/D5Z38g/3330844/Der-grosse-Rauschangriff.html

Kalifornien, seit dem Goldrausch vor gut 150 Jahren mehr Zustand als
Land, dient Bewohnern weniger verwöhnter Landstriche als
Projektionsfläche für unerfüllte Begehrlichkeiten: Sonne, Blumenkinder,
leichtfertig zur Schau gestellte sekundäre Geschlechtsmerkmale und ein
Gouverneur, der im Ausland besser als "Terminator" bekannt ist.

Leider hat ebendieser Sonnenstaat aktuell mit einer Haushaltslücke von
sagenhaften 20 Milliarden Dollar zu kämpfen. Um das Finanzloch zu
stopfen, kommt so mancher auch auf Ideen, die er bislang wohl nicht
öffentlich geäußert hätte. In Kalifornien wird derzeit darüber
diskutiert, die im Sonnenstaat zahlreich vorhandenen Kiffer zur Kasse zu
bitten. Richard Lee von der Oaksterdam University in Oakland, an der
alles über die Kultivierung und den Nutzen von Cannabis gelehrt wird,
unterstützt eine Wählerinitiative, die Marihuana legalisieren will. Laut
einer Umfrage aus dem vergangenen Jahr würden 56 Prozent der Kalifornier
einer solchen Idee zustimmen. Selbst dem Wirtschaftsmagazin Economist
war dies einen Bericht wert.

Die Konsequenzen wären für die Politiker in der Hauptstadt Sacramento
verlockend: Schätzungen zufolge beträgt der Umsatz von
Marihuanaprodukten allein in Kalifornien 14 Milliarden Dollar. Eine
zehnprozentige Steuer auf diese Produkte würde also mit einem Schlag 1,4
Milliarden Dollar in die Kassen des klammen Bundesstaates spülen. Die
Legalisierung oder Entkriminalisierung hätte noch einen weiteren
Vorteil. Fast die Hälfte aller Drogendelikte in Kalifornien haben mit
Marihuana zu tun und ein Viertel aller Häftlinge weltweit sitzt in einem
amerikanischen Gefängnis. Der Staat würde also darüber hinaus Gefängnis-
und Gerichtskosten einsparen.

Aus ähnlich pragmatischen Gründen wurde in Amerika schon einmal ein
Rauschmittel legalisiert. 1933 beendete der damalige Präsident Franklin
D. Roosevelt mit dem 21. Zusatzartikel die Prohibition, Alkohol wurde
besteuert. Und wieder legal konsumiert. Kaliforniens Regierungschef
Arnold Schwarzenegger könnte der Cannabis-Freigabe nicht allzu kritisch
gegenüberstehen. In der Dokumentation "Pumping Iron" aus den 70er Jahren
sieht man den heutigen "Governator" beim Rauchen von Marihuana. Als er
2007 mit den Aufnahmen konfrontiert wurde, gab Schwarzenegger entspannt
zu Protokoll: "Marihuana ist keine Droge, es ist ein Kraut."






  • [AG-Drogen] Der große Rauschangriff, , 29.04.2010

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