Re: [AG-Drogen] BtMG - der Feind?

["Georg von Boroviczeny" <georg AT von-boroviczeny.de>]

Also, 'Mein Kampf' würde ich verneinen (ich hab' dieses Machwerk nie gelesen, 
ich kann mit meiner Zeit Sinnvolleres anfangen), das Problem (eher nicht 
religiös, es sei denn, du siehst eine Anlehnung/einen Kampf gegen die 
Bürokratiewindmühlen so) ist eben, dass a.) das BtMG Ausfluss der 
Prohibitionspolitik ist, somit eben mit dieser steht und auch fällt, b.) ein 
(in meinen Augen) 'Bürokratengesetz'  ist, Alltagsarbeit mehr behindert, denn 
befördert.
Es bevorteilt (wie die Prohibition auch) das OK; alle, die an welche Droge 
auch immer kommen wollen, kommen auch ran, da ist BtMG eben nicht davor; 
somit in dieser Hinsicht wenig nütze.
Die Forderung, Cannabis in die Abteilung der verschreibungsfähigen Substanzen 
zu transferieren, ist insofern gut/nützlich (steht deshalb bei uns nicht 
drin, weil eben 'technische' Frage und kein Grundsatz), dass es relativ 
einfach (keine Änderung des Gesetzes mit allem Brimborium, nur eine 
Verwaltungsanordnung) den Zugang für Patienten (und Ärzten) dazu ermöglicht. 
Vom Grundsatz her aber ist das ein (nützlicher) Notbehelf.
Aus dem frischen (jungen) Tag

Georg

> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: ag-drogen-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-drogen-
> bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Spiff Pirat
> Gesendet: Montag, 19. April 2010 20:13
> An: AG Drogen
> Betreff: [AG-Drogen] BtMG - der Feind?
> 
> Vorweg: ich komme nicht aus irgendeinem Umfeld, wo ich klassische
> Drogenpolitik oder die dort vertretenen Positionen kennengelernt habe.
> Deshalb interessiert mich, was es mit dem BtMG auf sich hat? Ein paar von
> Euch, vor allem diejenigen, die ich der klassischen Drogenpolitik (bzw. aus 
> ihr
> entstammend) zuordnen würde, scheinen dieses Gesetzeswerk etwa auf
> einer Stufe mit "Mein Kampf" zu sehen. Bitte erklärt mir mal, worin sich
> diese, auf mich schon fast religiös anmutende, Ablehnung fußt. Wenn wir
> jetzt morgen die Möglichkeit hätten, im Rahmen des BtMG Patienten
> medizinisches Marijuana zur Verfügung zu stellen, wäre das dann für Euch
> ein gangbarer erster Schritt, oder würdest Ihr alles im Rahmen des BtMG aus
> Prinzip ablehnen?
> Bitte klärt mich auf.
> 
> Bis später,
> Spiff
> 
>  ------
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