ag-drogen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik
Listenarchiv
- From: Spiff Pirat <spiffpp AT yahoo.de>
- To: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-Drogen] Drogenpolitik für Piraten
- Date: Sat, 17 Apr 2010 19:58:10 +0000 (GMT)
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
- List-id: Mailingliste der AG Drogen <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>
Gerade gelesen, muß sagen, das finde ich doch sehr ärgerlich. Man
verschwendet keine Sekunde darauf, mal zu gucken, was bei den Piraten zu dem
Thema schon gemacht wurde, und stellt sich selbst wie den Heiland dar, der
uns armen, kleinen Piraten die Augen öffnet.
>> Gelingt es, den Antrag vom höchsten Gremium der Piraten bestätigen zu
lassen, dann steht die Tür für die Piratenlandesverbände weit offen, die
programmatisch fortschrittliche Erklärung mit regional abgestimmten
Beschlüssen aufzuwerten und zu verfeinern.
Schon längst geschehen, gut wenn man den ganzen Tag vorm Spiegel sitzt und
sich selbst bewundert, dann bekommt man sowas wohl nicht mit. Vielleicht
schreib ich ihm später mal was dazu.
Spiff
------
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----- Ursprüngliche Mail ----
Von: Maximilian Plenert <kontakt AT max-plenert.de>
An: Fachforum Drogen der GRÜNEN JUGEND <liste-ff-drogen AT gruene-jugend.de>;
BND Diskussionsliste <bnd-debatte AT bndrogenpolitik.de>;
Liste AT mail.piratenpartei.de
Gesendet: Samstag, den 17. April 2010, 21:02:56 Uhr
Betreff: [AG-Drogen] Drogenpolitik für Piraten
17.04.2010
http://blogs.taz.de/drogerie/2010/04/17/drogenpolitik_fuer_piraten/
Drogenpolitik für Piraten
von Steffen Geyer
Allzu oft scheinen deutsche Volksvertreter nicht mehr als die Marionetten
unsichtbarer Lobbyisten-Puppenspieler zu sein. Wer wen an der langen Leine
führte, erkennt der Wähler erst wenn der wohlfeile Politiker nach seiner
Abwahl im Vorstand von EON, Pfizer oder Gasprom Zuflucht findet.
"Externes Expertenwissen" hat sich in den letzten Jahrzehnten einen derart
schlechten Ruf erarbeitet, dass die Parteien verlernt haben, öffentlich
Schwächen einzugestehen und um Hilfe von "Profis" zu bitten.
Ganz auf Fachleute und Spezialisten zu verzichten funktioniert, wie unlängst
hinreichend mit virtuellen Sperrschildern bewiesen, indes auch nicht.
Zum Glück gibt es "Nachwuchs" in der Parteienlandschaft, der die
althergebrachten Regeln des deutschen Parlamentarismus nicht mit der
Muttermilch aufgesogen hat. Die Piraten machen vieles anders -- Manches
falsch, aber eben manches auch richtig!
Ein aktuelles Beispiel für eine gute Idee der Piraten, die sich Christ- und
Sozialdemokraten schon zu denken verboten hätten, für die die Liberalen
keiner bezahlen wollte und von der Grüne und Linke noch immer warten, dass
sie ihnen selbst kommt, ist es die an einem Parteiantrag beteiligten
"Experten" für jeden ersichtlich zu benennen.
Auch mein Name taucht inzwischen in der Antragsfabrik auf. Gemeinsam mit Hans
Cousto (Eve&Rave e.V.) und Jan Ludewig habe ich mit den Berliner Piraten
Benjamin Meyer und Heide Hagen einige Abende daran gearbeitet die
suchtpolitische Lücke im Programm der Piratenpartei zu schließen.
Suchtpolitik, so waren sich die Berliner Antragsteller und "wir Berater"
schnell einig, beginnt vor der eigenen Haustür. Wer versucht, den
Herausforderungen des Rauschmittelkonsums weiter Teile der Bevölkerung
einseitig mit Abstinenzforderungen und Repression zu begegnen, muss
scheitern, wie seine geistigen Väter in den letzten 60 Jahren scheiterten --
auch darin stimmten wir überein.
Diese Gemeinsamkeiten kurz, prägnant und allgemein verständlich in
piratentaugliche Sprache zu kleiden, war indes ein zäher Kampf. Entstanden
ist ein suchtpolitisches Grundsatzprogramm, dass auf dem Bundesparteitag der
Piratenpartei in Bingen Mitte Mai zur Abstimmung gestellt wird.
Suchtpolitisches Grundsatzprogramm der Piratenpartei
Von Alters her ist Rausch Bestandteil jeder Kultur. Diese Tatsache
erfordert es, sich vorurteilsfrei mit Rauschmitteln auseinander zu setzen, um
mit einer pragmatischen Suchtpolitik Schaden von der Gesellschaft abzuwenden.
Die bisherige, repressive, fast einseitig auf Abstinenz abzielende
Drogenpolitik ist offensichtlich gescheitert: Sie schuf einen Schwarzmarkt,
der weder Jugendschutz noch Qualitätskontrolle kennt und überdies die Rechte
von Nichtkonsumenten ignoriert.
Die Piraten folgen einer auf wissenschaftlichen Fakten beruhenden
Suchtpolitik, die durch ideologiefreie Aufklärung Eigenverantwortung
ermöglicht, Risikokonsumenten Hilfe anbietet und Nichtkonsumenten schützt.
Strafen für lediglich selbstschädigendes Verhalten lehnen Piraten ab.
Begründung
Wir wollen zunächst nur die grundsätzliche Haltung der Piratenpartei zur
Suchtpolitik formulieren und den Text kurz halten, da dieser die Grundlage
für ein auf wissenschaftlichen Fakten basierendes, suchtpolitisches
Grundsatzprogramm ist.
Zudem sprechen wir konsequent von Suchtpolitik, weil die Ursache von
Abhängigkeitserkrankungen nicht die gebrauchten Substanzen sind, sondern das
Verhalten des Konsumenten. Die Notwendigkeit, von einer reinen Drogenpolitik
(Fokus auf die gebrauchten Substanzen) zu einer allgemeinen Suchtpolitik
(Fokus auf das Verhalten des Konsumenten) überzugehen, zeigt sich nicht
zuletzt in der Verbreitung nichtstoffgebundener Süchte, wie z.B. Spielsucht,
Kaufsucht oder Magersucht.
Ideologiefreie Aufklärung bedeutet für uns, sich ohne Vorurteile und
erhobenem Zeigefinger mit Sucht auseinander zu setzen.
Gelingt es, den Antrag vom höchsten Gremium der Piraten bestätigen zu lassen,
dann steht die Tür für die Piratenlandesverbände weit offen, die
programmatisch fortschrittliche Erklärung mit regional abgestimmten
Beschlüssen aufzuwerten und zu verfeinern.
Piraten können den Antrag im Liquid Feedback diskutieren. Nichtpiraten lade
ich dazu ein, dies hier zu tun.
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- [AG-Drogen] Drogenpolitik für Piraten, Maximilian Plenert, 17.04.2010
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- Re: [AG-Drogen] Drogenpolitik für Piraten, , 17.04.2010
- Re: [AG-Drogen] Drogenpolitik für Piraten, Pirat Thomas Werner, 17.04.2010
- Re: [AG-Drogen] Drogenpolitik für Piraten, , 17.04.2010
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