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Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik
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- Subject: [AG-Drogen] Wer säuft in Deutschland zuviel?
- Date: Tue, 13 Apr 2010 20:55:17 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
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09.04.2010
http://blogs.taz.de/drogerie/2010/04/09/wer_saeuft_in_deutschland_zuviel/
Wer säuft in Deutschland zuviel?
von Hans Cousto
Die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen (DHS) hat am 7. April 2010 das neue
»Jahrbuch Sucht 2010« in Berlin vorgestellt. Im Titel der Pressemitteillung
dazu
heißt es »Suchtmittelkonsum bleibt stabil ? auf extrem hohem Niveau!« und der
Text beginnt mit den Worten »Das Konsumverhalten der Bundesbürger ändert sich
kaum.« Im Text heißt es dann aber, dass sich das Konsumverhalten der
Bundesbürger doch erheblich verändert hat:
»Die Zahlen von psychischen Störungen und von Verhaltenstörungen durch
Alkohol ?
Akute Intoxikation (2008 insgesamt 109.283) stieg von 2007 auf 2008 in allen
Alterstufen.« Und im Vergleich zum Jahr 2000 stiegt die Zahl der akuten
Intoxikationen massiv an: »Bei den 10-20-Jährigen um 170,2%, in den
Altersgruppen 65-70 Jahre und 75-80 Jahre jeweils um 165% und in den
Altersgruppen 70-75 Jahre und 80-85 Jahre jeweils über 200%. Lediglich in den
Altersgruppen zwischen 35 und 50 Jahren lagen die Zuwachsraten Akuten Rausches
unter 10%. Akuter Rausch und sog. Komasaufen ist nicht allein ein
jugendspezifisches Alkoholproblem.«
Der Text zu Beginn der Pressemitteilung entspricht nun wahlich nicht den
Tatsachen und ist absolut irreführend. Eben typisch DHS. Die weiter unten
aufgeführten Zahlen stimmen weitgehend mit den Daten des Statistischen
Bundesamtes bezüglich der Krankenhausdiagnosestatistik überein. Vergleiche
hierzu auch »Wer säuft in Deutschland am meisten?« in diesem TAZ-Blog.
Deutsche Meister im Komasaufen
Von den 15 Kreisen und Städte mit den höchsten Werten (in Relation zur
Einwohnerzahl) in Sachen Krankenhauseinlieferung wegen akuter
Alkoholintoxikation liegen neun in Bayern, zwei in Rheinland-Pfalz, zwei in
Mecklenburg-Vorpommern und je eine Stadt in Sachsen-Anhalt und Thüringen. In
Bamberg müssen dreimal so oft wie im Bundesdurchschnitt Jugendliche wegen zu
viel Alk mit Tatütata ins Krankenhaus. In Berlin und Hamburg liegt die Zahl
weit
unter dem Bundesdurchschnitt. Hier die Rangfolge der Meister im Komasaufen
(mit
den häufigsten Krankenhauseinlieferungen wegen Alkoholvergiftung):
1. Bamberg (Bayern)
2. Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern)
3. Hof (Bayern)
4. Zweibrücken (Rheinland-Pfalz)
5. Magdeburg (Sachsen-Anhalt)
6. Wismar (Mecklenburg-Vorpommern)
7. Kaufbeuern (Bayern)
8. Speyer (Rheinland-Pfalz)
9. Kreis Wunsiedel (Bayern)
10. Weimar (Thüringen)
11. Passau (Bayern)
12. Nürnberg (Bayern)
13. Schweinfurt (Bayern)
14. Memmingen (Bayern)
15. Landshut (Bayern)
Ob die massive Zunahme von vom Alkohol bedingten Krankenhauseinweisungen in
einem Zusammenhang mit der in den letzten zehn Jahren hysterisch geführten
Kampagne gegen Cannabis respektive gegen die Kiffer seitens der früheren
Drogenbeauftragten Marion Caspers-Merk (SPD) und Sabine Bätzing (SPD) steht,
darüber schweigt sich die DHS aus, obwohl dies sicherlich ein interessantes
Forschugsfeld wäre.
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- [AG-Drogen] Wer säuft in Deutschland zuviel?, Maximilian Plenert, 13.04.2010
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