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ag-drogen - [AG-Drogen] Fragen nach Drogenkonsum von Kandidaten

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

Listenarchiv

[AG-Drogen] Fragen nach Drogenkonsum von Kandidaten


Chronologisch Thread 
  • From: ""J. Löblein"" <jl AT iridis.de>
  • To: "Liste: AG_Drogen" <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [AG-Drogen] Fragen nach Drogenkonsum von Kandidaten
  • Date: Mon, 8 Feb 2010 12:30:06 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: "Liste: AG_Drogen" <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

Hallo Kyra,

Natürlich ist es legitim die Einstellung, z.B. eines Kandidaten in der Drogenpolitik zu erfragen, aber die Frage nach konkreten Konsumgewohnheiten von Drogen, deren medizinische Nutzung wir ja teilweise fordern, bedeutet einen schweren Eingriff in die Privatsphäre. Auch wenn man "nur" nach den legalen Drogen fragt würde man vielleicht bereits einige in die Sackgasse zwingen z.B. eine Abhängigkeit öffentlich zu machen oder zu lügen, auch kein gutes Szenario. Wie man es dreht und wendet, eine Frage nach Drogen ist mindestens so intim wie die Frage nach sexuellen Vorlieben oder Krankheiten, und für mich Tabu. Könntest du die Frage öffentlich beantworten ohne den Druck zu spüren dich zu rechtfertigen oder angegriffen zu fühlen? Ich jedenfalls nicht und ich würde sie auch niemandem zumuten mit dem ich vorhabe politisch zusammenzuarbeiten. Auf jeden Fall würde man provozieren und damit deutlich machen dass man nicht mehr konstruktiv mit dem Angesprochenen arbeiten will, sondern bereits auf Konfrontationskurs ist. Für mich ist diese Frage also so attraktiv wir eine Handgranate in einem Kindergarten.

Wenn man einen Kandidaten zu Thema herausfordern will sollte man eher fragen wie seine Einstellung zu einer Reform ist und falls er positiv antwortet nachhaken und fragen was er konkret unternimmt um diese Ziele zu erreichen. In die dann wahrscheinlich einsetzende Stille kann man dann wunderbar ein Angebot stellen, z.B. hier mitzuarbeiten. Wäre meine Alternative.

Andersherum sehe ich die Wahrscheinlichkeit dass besonders wir mit der selben Frage konfrontiert werden und sie tauchte bereits in einem Rhetoriktraining zur Drogenpolitik auf das wir mit NRW veranstaltet haben. Daraus haben wir ein F.A.Q erstellt in dem die Frage behandelt wird und mögliche Strategien zur Antwort versucht werden:

"Nehmt ihr selbst Drogen?"
  • Das ist Privat
  • Ich kann auch nicht für meine Kollegen sprechen denn ich mische mich nicht in ihr Privatleben
  • Gegenfrage: Nimmst du Drogen?
  • Drogen sind allgegenwärtig
  • Gegenfrage nach der Drogendefinition.

Grüsse, Jochen.



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