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ag-drogen - Re: [AG-Drogen] Newsletter #11

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

Listenarchiv

Re: [AG-Drogen] Newsletter #11


Chronologisch Thread 
  • From: Spiff Pirat <spiffpp AT yahoo.de>
  • To: "Liste: AG_Drogen" <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Drogen] Newsletter #11
  • Date: Fri, 29 Jan 2010 15:46:19 +0000 (GMT)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: "Liste: AG_Drogen" <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

Hallo Jochen,

ich finde, auf dicke Hose machen steht Dir überhaupt nicht, aber wenn ich die
Anspielungen richtig gedeutet habe, dann kann ich Dir unterm Strich nur
zustimmen. Ich denke auch, daß sich in unserem Gebiet einiges tun wird. Im
Moment hab ich aber auch gerade eine kleines Piratenburnout, die Zustände in
NRW sind nicht gerade ein Quell der Inspiration und Motivation. Ich werde die
nächsten Tage mal ein bißchen runterschalten bei den Piraten damit ich dann
möglichst bald wieder mit voller Kraft an Bord zurückkehren kann.

Bis später,
Spiff

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Von: J. Löblein <jl AT iridis.de>
An: Liste: AG_Drogen <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
Gesendet: Donnerstag, den 28. Januar 2010, 22:38:32 Uhr
Betreff: [AG-Drogen] Newsletter #11


Newsletter AG Drogen, 28. Januar 2010
Durch den Wirbel auf der Mailingliste neulich und anderen Dingen hat es etwas
gedauert mit dem Newsletter, aber es lohnt sich denn ich hab die Schnauze
voll und rede mal Tacheles.
Die Maske fällt
Wir lügen uns doch hier in die Tasche wenn wir so tun als ob wir nur aus
Menschenfreude für die Piratenpartei engagieren. Ich jedenfalls nicht. Nicht
nur. Ich habe klare politische Ziele die ich konsequent verfolge, und in der
Piratenpartei geht das am besten. Und ich bin Skrupellos, ich strebe nach
Macht und Geld. Ich will die Macht in die Hand bekommen etwas zu verändern
das mir wichtig ist und ich will mich damit persönlich bereichern indem ich
anstrebe mit Politik Geld zu machen: Ich strebe an Berufspolitiker zu werden.
Drogenpolitiker. Wenn ich für den Job - den ich bereits 40 Stunden die Woche
mache - bezahlt würde wäre ich wesentlich besser darin und mir würden mir
jetzt aus Überlastung nicht die Sicherungen platzen. Ich sage das frei
heraus, denn die Wahrheit ist auf meiner Seite. Ich würde alles tun um meine
Ziele zu erreichen, und gerade damit bin ich auch für die Partei sehr
nützlich. Ihr seht, ich nehme den Posten des Sprechers
ernst und das ist auch meine dauerhafte Kandidatur für den Sprecher dieser
AG und auch den Posten des Drogenpolitischen Sprechers der Partei - zumindest
solange wir füreinander nützlich sind und dies die beste Postion ist etwas zu
verändern. Wenn ich dafür die Partei mit aufbauen muss - so sei es - aber
dazu habe ich keine grosse Lust. Mir geht es um die Sache, und ich bin
vorwiegend daran interessiert die Partei für mich zu nutzen und die
Bedingungen zu schaffen damit ich effektiv arbeiten kann und mir keiner
deswegen auf den Sack geht. Ich halte mich auch nicht an die Gesetze der
Partei, ich halte mich an meine eigenen Gesetze, und die sind wesentlich
strenger. Ich tue etwas damit es funktioniert, nicht dass es richtig aussieht.
Aber zurück zu mir: Was bekomme ich denn für meine tägliche Arbeit ausser die
Chance auf mehr Arbeit? Ruhm, oder besser Celebrity? Nicht interessiert. Wer
mich kennt weiss dass ich ganz andere Probleme habe. Reich werde ich wohl
auch nicht damit - nicht weil man als Drogenpolitiker nicht auch
Bundeskanzler werden kann - sondern weil das nicht mein Ziel ist. Im übrigen,
wenn mir Reichtum über den Weg läuft werde ich es alles dem Armen spenden:
mir selbst. Ich würde mich auch von Lobbies oder anderen Parteien abwerben
lassen, wenn es der Sache dient. Die Grünen könnten mich sofort haben -
sofern sie vorher noch kurz ihre gesamte Struktur nach meinen Vorstellungen
ändern. Bei den Piraten bin ich frei der Partei meinen Ideen aufzuzwingen und
das passt für beide ganz gut, glaube ich. Ihr seht, ich bin konservativ, fast
rechts. Politisch bin ich eher Darwinist, aber praktisch bin ich
Machtpolitiker. Wie wollt ihr mich (und andere wie mich) also hier
bei der Stange halten? Zunächst einmal mit Perspektive: Ein Abgeordneter im
Bund hat ein Personalbudget von 18.000 Euro monatlich, damit bezahlt man
Leute die jeden Tag meine Arbeit machen. Auch Ämtermauschelei in Landtägen
oder Stadträten mache ich sofort wenn man es mir anbietet, sofern es der
Sache, also auch der Partei, dienlich und sauber ist. Aber erwartet keinen
Machtmissbrauch oder Ämterhäufung von meiner Seite, dafür fehlt mir die Zeit
denn ich habe ja nur eines im Kopf.
Wir müssen also ins Parlament. Wir müssen an die Macht. Deshalb: diskutieren
ist schön, aber Gelaber bringt mich auf die Palme den es kostet nicht nur
Zeit es schreckt auch ab. Reisst euch mal zusammen - oder wollt ihr weiter
ausgegrenzt, verhaftet, durchsucht, bespitzelt, erniedrigt und über den Tisch
gezogen werden? Ich nicht - Ich will ganz oben mitmischen und viel viel alte
Gesetzbücher recyclen. Wer dabei mitmachen will ist mir willkommen. Wer etwas
anderes will muss erst mal an mir vorbei, das drohe ich offen an, jetzt wo
ich schon sage wo ich stehe. Wer mich ersetzen will muss es erst mal besser
machen und dafür würde ich ihm/ihr die Füsse küssen. Aussherhalb der Partei
möchte ich den sonstigen Gegnern meiner Drogenpolitik im übrigen das
Nuhr'sche Gebot empfehlen und ihnen ansonsten alles ausser
Handgreiflichkeiten versprechen. Ich werde für meine Sache über Leichen
gehen, aber in dieser Angelegenheit lasse ich vielleicht mit mir
reden. Ich schrecke auch nicht vor Korruption zurück. Wenn mich ein
Interessenverband oder die Industrie unterstützt nehme ich ihr Geld mit
Handkuss, aber ich werde deshalb meine Ziele nicht ändern denn sie gehen weit
über alle diese Anderen Interessen hinaus, im Gegenteil würde ich versuchen
den Interessenverband noch zu radikalisieren. Auch Propaganda und persönliche
Angriffe sind bewährte Werkzeuge die ich täglich benutze, wobei mein
schärfster Degen meine höfliche und ehrliche Art ist. Ich plane auch die
Herstellung von Propaganda indem wir als AG nicht (nur) Aktionen machen und
uns von den ehemaligen Nachrichtenmedien ablichten lassen sondern indem wir
die Nachrichten selbst fälschen: Pressemeldungen, Online und Broadcast Clips,
neutral vermarktet, breit gestreut mit manipulativen, emotionalen
Botschaften. Der Zweck heiligt die Mittel und ich bin zu allem bereit was die
Sache voran bringt, selbst wenn das bedeutet nichts zu sagen.
Ansonsten macht es mir auch grossen Spass hier, es gibt einige nette Leute
hier. Deshalb sollten wir auch eine Spass-Partei sein, eine Partei in der es
Spass macht zu arbeiten und zu diskutieren. Wer die Partei nur dazu benutzt
darüber zu reden wie lang sein Schwanz ist ist nur ein Langweiler. Echte
Politik heisst dass man auch mal die Hosen runterlassen und nicht zögert
seine Gaben auch einzusetzen. Auch und gerade wenn es heisst menschlich zu
sein, Spass zu haben, Nett zu sein, anderen zu helfen, ihnen etwas
beizubringen. Auch das bringt die Sache voran, habe ich gehört. Uff. So jetzt
versuche ich mal wieder runterzukommen. Ich hoffe ich habe euch nicht zu sehr
erschreckt denn wir müssen das zusammen machen. Ich wollte euch nur eine
Vorstellung geben das ihr zu diesem Thema immer jemanden zur Seite habt wenn
wir in die gleiche Richtung laufen und das zumindest in dieser AG eure
Mitarbeit nicht im Sand verläuft.
Jochen Löblein.
P.S.: Ich bin jetzt nur noch Jochen Löblein, nicht mehr Access. Durch die
lokale Arbeit habe ich gemerkt dass wenn man mit Leuten persönlich redet den
Namen braucht. Zufällig passt dieser Entschluss hier ganz gut, aber es gibt
keine Zufälle.
Koordinatoren
Nach dem AG Prozess steht noch die Wahl des dritten Koordinators aus, aber in
mir glimmt es noch immer und ich sage scheiss drauf. Bisher habe ich im Rest
der Partei oft Clowns getroffen die einem sagen wollen was man tun soll aber
sie stehen meist nur auf einem Podium dass sie sich selbst gezimmert haben.
Überhaupt sehe ich im Moment niemanden in der Partei der in der Lage wäre
unsere Arbeit zu bestätigen oder zu kritisieren. Wenn sich jemand von uns
inspirieren lassen möchte ist er dagegen herzlich eingeladen.
Konkret schlage ich die Wahl von 3 zusätzlichen Koordinatoren, also auf
insgesamt 5 vor. Wir brauchen die Leute, denn solange wir nur ehrenamtlich
arbeiten ist es Schichtarbeit. Zum Glück können wir da aus dem Vollen
schöpfen denn hier sind gute Leute dabei. Ausserdem werden ab jetzt
Koordinatoren und Sprecher am Anfang jeden Jahres neu gewählt damit wir auch
die besten Leute und Programme nach vorne bekommen. Ok? Wir brauchen bis
dahin auch Werkzeuge für eine geheime Abstimmung, dass muss
Selbstverständlich sein.
Konsensvorschlag
Wir haben alles was wir brauchen um die Arbeit am AG_Drogen/Konsensvorschlag
anzufangen, aber das sollten wir gemeinsam anfangen indem wir uns zu einer
ordentlichen Mumble Sitzung treffen. Da kann man Sachen vorher gemeinsam
verbindlich festlegen damit man sich später nicht streiten muss. Aber dazu
habe ich grad keine Lust, NRW ist gerade am runterkommen und Berlin ist auch
noch beschäftigt. Ok, soll man nicht erzwingen. Wenn sich der Staub gelegt
hat machen wir damit weiter, und bis dahin gönne ich mir etwas Ruhe und
arbeite nur noch halbtags. Erreichbar bin ich nach wie vor täglich zu
normalen Geschäftszeiten, aber ich muss mich nicht mehr überall einmischen.
Jedenfalls finde ich dass es für unsere erste Sitzung versuchen sollten
möglichst viele Leute anzustecken, möglichst viel Spass zu haben, und es auch
übersichtlich zu halten, Maximum eine Stunde, aber natürlich Open End für die
Aftershow. Einen Termin wird sich ergeben, aber darüber
mach ich mir erst einen Kopf wenn er nicht mehr wehtut.
Kalifornien
War noch was? Eine Sache noch, Kalifornien. Gouverneur Schwarzenegger hat
vorgeschlagen US Häftlinge in Mexiko unterzubringen, der Kosten wegen. Der
Bankrott muss tief gehen wenn man seine eigenen Bürger ins Ausland
exportieren muss. Wenn über die Hälfte für Drogen einsitzt ist klar das man
sich die Moral nicht mehr leisten kann und bei der anstehenden Abstimmung im
Herbst wird der Konsum freigegeben, denn nach den Ärtzen, Polizisten fallen
jetzt auch die Konservativen um. Produktion und Vertrieb werden zunehmend
normal, wenn auch hoch lukrativ. Gleich nebenan tobt einer der heftigsten
Dogenkriege der Erde in Mexiko wo die Armee im Krieg gegen die Mafia ganze
Wohnblöcke zersiebt, nur damit die am nächsten Tag die Familie des
Einsatzleiters auslöscht. Das Land versinkt immer mehr im Chaos, gestern erst
wurde Fussballstar Salvador Cabanas in Mexiko City angeschossen. Kalifornien
war früher Mexiko und ist untrennbar verbunden, eine Kontrolle
unmöglich. Von den Kalifornischen Konsumenten kommt das Geld für die
Mexikanische Mafia und bläht diese so auf dass es für Kalifornien langsam zum
Sicherheitsproblem wird. Auch diese Krise treibt die Legalisierung voran.
Jeder Tag neue Details, nichts grosses, nichts definitives, aber immer in die
gleiche Richtung - Schritt für Schritt. Strategische Veränderungen die den
Punkt überschritten haben wo die Entwicklung noch umkehrbar ist denn das Alte
ist nicht mehr tragfähig. Es ist klar dass die Prohibition Geschichte ist,
aber es fehlt noch das Ritual für die Masse. Oder nach Karl Valentin: Es
wurde bereits Alles gesagt, aber noch nicht von Jedem. Es gibt nicht viel
Medienrummel denn viele Leute halten weise den Mund, aber wer 2 und 2
zusammenzählt sieht die Zukunft schon heute. Wer zu spät kommt den bestraft
der Wähler. Wir haben - noch - das Glück dass wir im Aufbau sind und uns
nicht um Tagesgeschäft wie Rauchverbot oder andere Hysterie Themen kümmern
müssen. Da kann man sich auch mal in Ruhe strategische Gedanken machen und
ein bisschen Hoffnung spriessen lassen, auch indem man sie weiter trägt.


Jochen Löblein - Koordinator & Sprecher AG Drogen, Piratenpartei.

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