Re: [AG-Drogen] Kleine Umfrage

[""J. Löblein"" <jl AT iridis.de>]

Ahoi Paul,

Ich sehe es bei der Drogenpolitik ähnlich. Legalen Konsum und  
Tolerierung haben wir ja schon und eine echte Wende bringt nur wenn  
wir auch die anderen Bereiche legalisieren, also Handel und Vertrieb,  
natürlich unter Beachtung des Jugendschutzes, Verbraucherschutzes,  
Aufklärung, etc.

Zum Thema Motivation: Ich versuche mich nicht mehr über den  
Schwarzmarkt, die Polizeiwillkür, etc. aufzuregen sondern diese  
Energie darin zu investieren meine eigenen Vorstellungen umzusetzen.  
Da gibt es nicht nur enorm viel Leid und Unheil die man mit einer  
Reform überwinden kann, ich sehe auch enorme Chancen.

Achja, eine Frage hätte ich aber noch: Welchen Stellenwert hat für  
dich die Drogenpolitik? Ist es deine Hauptsache oder eher ein Thema  
unter vielen?

Und P.S.: Willkommen an Bord!
Jochen.

On 04.11.2009, at 05:54 , Paul Wendel wrote:

> Ahoi Jochen, Huhu alle,
>
> J. Löblein schrieb:
> > Ich bin neugierig, wo steht ihr eigentlich so bei der Thematik  
> > Drogenpolitik?
>
> Kurz gesagt: Liberalisierung des Konsums, Einschränkung des Handels
>
> > Z.B., wie weit sollen Reformen gehen, wenn überhaupt?
>
> Meine Punkte wären:
>
> - Legalisierung des Besitzes jeglicher Substanz, die bisher unter  
> das BtmG
> fällt plus Tabakwaren, allerdings nur, solange man davon ausgehen  
> kann,
> dass der Grund für den Besitz im Eigenbedarf und nicht im Handel liegt
> - Die Obergrenzen für den Besitz sind hoch anzusetzen
> - Handel und Produktion dieser Substanzen unter Auflagen, als  
> Abgabeorte
> bieten sich z.B. Apotheken an
> - Vollständiges Werbeverbot für diese Stoffe im öffentlichen Raum
> - Ehrliche Aufklärung über die Wirkung dieser Stoffe, d.h. weder eine
> Verteufelung noch eine Verherrlichung, vor allem an Schulen
> - Ausbau von Hilfsangeboten für Süchtige und deren Angehörige
>
> > Und was ist euer Antrieb sich mit dem Thema zu beschäftigen?
>
> Naja....es läuft eben einiges verkehrt: Geld fließt in maffiöse  
> Strukturen,
> statt in Staatskassen; der Konsument kann nicht sicher sein, was er da
> gerade konsumiert; der "gelbe Tod"(Nikotin) ist legal, während  
> komplett
> risikofreies, sofern gegessenes und nicht gerauchtes, Cannabis  
> illegal ist;
> auf Grund von Angst vor Strafverfolgung werden teilweise Hilfsangebote
> nicht wahrgenommen; Cannabis wird zur "Einstiegsdroge", da Dealer
> aus Profitgründen dazu anregen, härteres zu probieren; allgemein ist
> Jugendschutz bei illegalen Stoffen nicht gewährleistbar; [...]
>
> Und ihr so?
>
> Paul
>
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