[AG Bauen und Verkehr] Fw: Berlin U5-Verlängerung

[Robert Merz <romerz AT gmx.de>]

Ahoi Bau- und Verkehrspiraten,

ahoi Landesvorstand,

hallo Interessierte,

 

zur Info.

Heute am 4. Dezember wird in Berlin-Mitte ein neuer Abschnitt der U5 eröffnet.

Er ist gut 2 km lang und verläuft mit 3 Zwischenhalten

vom Alexanderplatz bis zum Brandenburger Tor.

Das ist meist unter der Straße "Unter den Linden".

Am B.T. schließt er an die bereits vor einigen Jahren gebaute

- und zwischenzeitlich als U55 betriebene -

Strecke zum Hauptbahnhof an.

 

Der Bau war

- wegen nahestehender Gebäude und hohem Grundwasserstand -
extrem schwierig.

Es wurde die Haltestelle "Französische Straße" der kreuzenden U6 verlegt,

jetzt gemeinsam "Unter den Linden" genannt.

Die Haltestelle Museumsinsel befindet sich unter einem Kanal.

Deshalb war der Bau sehr teuer,

etwa 300 Millionen Euro je Kilometer!

 

Dies als Hintergrundwissen zur weitergeleiteten Mail.

 

Piratige Grüße

Robert Merz

Beauftragter Bauen und Verkehr des LaVo B.W.

für den Bereich außerhalb der Region stuttgart.

 

Hinweis:

Trotzdem ist da nur meine persönliche Meinung.

Meinung der Partei ist nur das vom Parteitag beschlossene Programm.

 

 

 

Gesendet: Freitag, 04. Dezember 2020 um 10:20 Uhr
Von: "IGEB Berliner Fahrgastverband" <igeb AT igeb.org>
An:
Betreff:

U5-Verlängerung – eine neue Masche im Netz
Pressedienst vom 4.12.2020

Es ist geschafft! Mit der Verlängerung der U-Bahn-Linie 5 erfolgt ein wichtiger Lückenschluss im Netz von S- und U-Bahn. Es gibt neue Direktverbindungen zum Hauptbahnhof. Die Stadtbahn und wahrscheinlich auch die U2 werden entlastet. Der beengte Umsteigebahnhof Friedrichstraße wird entlastet. Das Berliner Schnellbahnnetz wird leistungsfähiger ...

Dauer und Kosten dieser U-Bahn-Verlängerung zeigen aber auch, dass U-Bahn-Bau nicht geeignet ist, das Angebot öffentlicher Verkehrsmittel schnell und preiswert zu verbessern. Die Verkehrswende ist nur mit einem zügigen Straßenbahnausbau zu schaffen.

Weiterhin zeigt die U5-Verlängerung, dass U-Bahn-Bau nicht generell "falsch" ist, wenn er die Vernetzung verbessert und in der Innenstadt erfolgt, wo aufgrund des beengten Platzes eine Begrenzung des Pkw-Verkehr besonders dringlich ist.

 

Vor diesem Hintergrund sind alle aktuell durch Machbarkeitsstudien untersuchten U-Bahn-Verlängerungen am Stadtrand (U6 Nord - ehemaliger Flughafen Tegel, U7 West - Spandau, U7 Süd - BER, U8 Nord - Märkisches Viertel) abzulehnen. Für die Erschließung Berlins am Stadtrand ist die U-Bahn das falsche Verkehrsmittel. Dort muss die großräumige Erschließung von der S-Bahn und die Feinerschließung von Straßenbahn und Bus geleistet werden.

Die U5-Verlängerung zeigt auch, dass gleichzeitige Einsparungen im Busnetz die Feinerschließung mit öffentlichen Verkehrsmitteln verschlechtern. Deshalb fordert der Berliner Fahrgastverband IGEB, dass die Buslinie 245 weiterhin vom Hauptbahnhof durch das Charité-Gelände zum Brandenburger Tor fährt.

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Christfried Tschepe, Vorsitzender Berliner Fahrgastverband IGEB

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