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ag-bauen-verkehr - Re: [AG Bauen und Verkehr] Tempo 80 auf Autobahnen angeordnet

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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Re: [AG Bauen und Verkehr] Tempo 80 auf Autobahnen angeordnet


Chronologisch Thread 
  • From: Jan Bühler <jan.buehler AT piraten-hh.de>
  • To: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG Bauen und Verkehr] Tempo 80 auf Autobahnen angeordnet
  • Date: Fri, 17 Jul 2015 20:50:48 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Moin moin,
>
>> Es handelt sich hierbei um eine delikate Abwägung zwischen
>> vorbeugendem Unfallschutz und Eingriff in den Verkehrsablauf. Ein
>> grüner Verkehrsminister, der grundsätzlich gegen das Auto eingestellt
>> ist, hat hier seine Chance zu einer Maßnahme gesehen. Habe leider
>> keine genauen Info, wie hoch die Wahrscheinlichkeit und damit das
>> Risiko tatsächlich ist. Das bräuchte man aber für eine fundierte
>> Abwägung.
>
> Guter Punkt.
>
> Seit über 50 Jahren haben wir Betonautobahnen. Sonne gibt es auch
> nicht erst seid gestern. Passiert ist bis auf letztes Jahr soweit ich
> weiss nie was. Vermutlich ein typischer Fall von völlig
> unsinnigen/unnötigen Tempolimit. Wegen so einem ähnlich Mist (>1 Jahr
> Tempo 80 auf der A7 wegen irgendwelchen "imaginären" Straßenschäden)
> bin ich ursprünglich mal hier in die Gruppe gekommen.
Völlig unsinnig kann man ausschließen, da diese Unfälle ja tatsächlich
vorkommen und niedrigere Geschwindigkeiten die Schwere von Unfällen
dramatisch reduzieren. Da die Tempolimits bei kühlerem Wetter weggedreht
werden wird auch offensichtlich auf die Verhältnismäßigkeit geachtet -
ein "Tempo 80 bei Hitze"-Schild wäre natürlich geschickter, würde aber
vermutlich nur ausreichen um Klagen gegen den Staat zu verhindern, nicht
um Menschenleben zu schützen.
> Ich hatte die Theorie dass die Hersteller von alternativen
> Straßenbelägen versuchen den eigentlich länger haltbareren Beton
> schlecht zu machen damit sie mehr verdienen können. Aber wenn das nur
> in BW gemacht wird liegt wohl grüne Anti-Auto Politik auf der Hand.
Ich vermute das andere Regierungen ihren Bürgern nicht so deutlich vor
Augen führen wollen, wie phänomenal Irrsinnig die Verkehrspolitik von
ihr selbst bzw. den Vorgängerregierungen und der Bundesregierung ist:
Anstatt klar Erhalt vor Ausbau zu priorisieren, werden Projekte ohne
Ende angemeldet (Bayern z.b. hat für das Zielnetz 2025/30 Projekte
angemeldet, die mit dem Ansatz im Bundeshaushalt in ca 150 Jahren zu
finanzieren sind) und Straßenbau als Lösung aller Probleme verkauft.
Anstatt zusätzliche Mittel für den Verkehrsbereich zu organisieren, wird
mit der PKW-Maut für Ausländer auf billigste Art und weise eine
populistische Lösung propagiert, die - falls sie umgesetzt wird - keine
signifikanten Zusatzeinnahmen verspricht.
Anstatt die Mittel effizient einzusetzen, werden Prestigeprojekte wie
S21 forciert und fast überall viel zu teuer geplant und gebaut.
Anstatt klar Güter auf die Schiene zu verlagern, wird keine konsequente
Strategie gefahren und zunehmender Schwerlastverkehr auf der Straße als
Planungsgrundlage genommen.

So gesehen, trifft die Grünen die geringste Schuld an dieser Misere, und
den Autoparteien (allen voran die CSU) die meiste.

Eine Kampagne gegen den Beton halte ich für eine sehr weit geholte
Theorie - Materialien altern progressiv und oftmals nicht-linear, dass
ein besonders harte Hitzewelle am Ende der Lebensdauer Schäden
verursacht und dann eine Vorschädigung für die nächsten Hitzewellen
verbleibt, halte ich für plausibel.

Viele Grüße,
Jan




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