Re: [AG Bauen und Verkehr] Update Lang-Lkw im "Privatkrieg" Dobrindt - Hermann

[Benutzer Name <benutzername79 AT googlemail.com>]

Moin, Moin Robert,

da sieht man mal wieder das Politik zu viel mit Persönlichkeit zu tun hat. *kotz*

Weißt du, ob bei GIGAliner die Abbiegeassistenten Pflicht sind?
http://www.adfc.de/ueberlebenstechnik/ueberlebenstechnik

MfG

  Günni

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Diese E-Mail ist keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland.
Sie spiegelt nur die persönliche Meinung des Verfassers wider.

Am 23. März 2015 um 14:49 schrieb Robert Merz <romerz AT gmx.de>:

Ahoi Günni,

ahoi Bau- und Verkehrspiraten,

 

am Wochenende hat sich eine wichtige Änderung bezüglich der Gigaliner in Baden-Württemberg ergeben.

"Der Lkw- und Autobauer Daimler hat gesiegt"

 

Das MVI B.-W. wird zwei Strecken von Bayern her als Versuchsstrecken für Lang-Lkw beim Dobrindt beantragen. Beide enden ganz in der Nähe von zwei großen Daimlerwerken - und berühren drei weitere wichtige Standorte.

 

1. Die A81 von Würzburg/Bayern (Anschluss an das restliche Bundesgebiet)  an Stuttgart vorbei  (Werk für Motoren, Getriebe, Achsen)  bis Herrenberg. Kurz vorher befindet sich in Sindelfingen das große Montagewerk für die Pkw der C-, E-, und S-Klasse mit 30.000 Beschäftigten.

 

2. Die A8 von Ulm (bay. Grenze, Omnibuswerk) an Stuttgart vorbei (s.o.)  bis Karlsruhe. Unmittelbar daneben in Wörth/RLP befindet sich das Lkw-Werk. Von Karlsruhe weiter nach Süden die A5 bis Rastatt. Da befindet sich das Montagewerk für die A- und B-Klasse.

 

Das bedeutet:

1. Daimler kann jetzt auch unmittelbar vor der Haustüre des Lkw-Werks in Wörth die eigenen Lang-Lkw im Dauerbetrieb testen.

 

2. Daimler kann jetzt mit diesen Lkw die Komponenten aus dem Standort Stuttgart (mehrere Werksteile im Neckartal auf ca. 10 km Länge) zu vier Montagewerken bringen.

 

3. Auch die Zulieferer aus den anderen Bundesländern incl. eigenes Motorenwerk in Kölleda/Thüringen können die Werke im Land jetzt mit Lang-Lkw anfahren.

 

Lang-Lkw mit 25,25 m Länge sind zzt. noch auf 40 t, ausnahmsweise 44 t, (wie die normalen Lkw) begrenzt. Sie können aber vom Volumen her 50 % mehr laden. Zwei Fahrer transportieren jetzt das, was vorher 3 Fuhren benötigt hat. Dies ergibt einen unbestrittenen Kostenvorteil von 25 %, die (oft nicht ausgesprochene) hauptsächliche Motivation des Transportgewerbes.  Es wird dagegen immer ein Umweltvorteil beim CO2-Ausstoß in dieser Höhe angegeben, was aber imho nicht sein kann. Der liegt eher bei 10 %, da der energetisch wichtige Rollwiderstand des Reifens auf der Straße nur vom Gewicht abhängt. Dagegen ist der Luftwiderstand bei 60 - 80 km/h noch nicht so groß.

 

Der grüne Hermann war/ist aber gegen die Lang-Lkw, da er durch den Kostenvorteil eine Verlagerung der Transporte von der Bahn (mit Strom aus Wasserkraft, Wind, Sonne) zum ölabhängigen Lkw-Verkehr befürchtet. Deshalb hat er für diesen Versuch eine exakte wissenschaftliche Begleitung gefordert, die alle diese Effekte erforscht. 

 

Die Gewichtsbegrenzung der Lang-Lkw auf 40 t soll die Akzeptanz bei den Kritikern erhöhen: "Die Straßen werden durch die leichteren Lkw ja gar nicht so sehr kaputt gemacht." Haben sich diese aber optisch im Straßenbild breit gemacht und sind somit akzeptiert, dann folgt der nächste Schritt: Das zulässige Gesamtgewicht wird auf 60 Tonnen angehoben und somit kommt der den Kostenvorteil allen Transporten zugute. Dann wird dann noch mehr Verkehr von der Bahn auf die Straße verlagern.

 

Klarmachen zum Ändern!

 

Piratige Grüße

Robert Merz.

 

Gesendet: Montag, 23. März 2015 um 09:23 Uhr
Von: "Benutzer Name" <benutzername79 AT googlemail.com>
An: "Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste" <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
Betreff: Re: [AG Bauen und Verkehr] "Privatkrieg" Dobrindt - Hermann

Moin, Moin Robert.
 

danke für diese Info.

 

MfG

  Günni

 

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Sie spiegelt nur die persönliche Meinung des Verfassers wider.

 

Am 21. März 2015 um 11:13 schrieb Robert Merz <romerz AT gmx.de>:

Ahoi Bau- und Verkehrspiraten,

 

weil der grüne Verkehrsminister von B.-W.

gegen mehrere Lieblingsprojekte von CSU-Bundesverkehrsminister Dobrindt ist,

wirft der im Gegenzug dem grünen B.-W.-Minister Hermann "Knüppel zwischen die Beine".

 

Dobrindt ist:

- für die langen Lkw

- für die Pkw-Maut

- für private Finanzierung von Straßen-Projekten, z. B.

---  Neubau der maroden, deshalb von 3 auf 2 Spuren reduzierten, A6-Neckarbrücke bei Heilbronn, Kosten weit über 100 Mio Euro

---  Ausbau der A6 v. Kreuz Weinsberg bis Landesgrenze / Kreuz Feuchtwangen, Kosten bis zu 1 Milliarde Euro.

 

Hermann ist gegen Lang-Lkw und diese Art der Maut.

Und gegen die viel teurere private Finanzierung von Straßen.

Die Piraten auch!

 

Dobrindt rächt sich jetzt an B.-W.

-- Zeitplan für die Neckarbrücke ist wegen der ungeklärten Art der Finanzierung offen. Heilbronn hat aber 2019 die Bundesgartenschau, bis dahin sollte das abgeschlossen sein.

-- B.-W. bekommt keine Versuchsstrecke für autonomes Fahren,

was die hiesige Industrie (Bosch, Porsche, Mercedes)

gegenüber Bayern (BMW, Audi, Siemens) benachteiligt.

-- heute in der StZ: Es werden die Haushaltsmittel für Autobahnbaustellen in B.-W. NICHT freigegeben.  So können auch keine Aufträge vergeben werden und man kommt wahrscheinlich mit der Durchführung und Abrechnung bis Jahresende in Schwierigkeiten.  Es wird dann so laufen: B.-W. kann die Gelder nicht alle pünktlich verbauen und muss sie teilweise zurückgeben. Andere Länder haben rechtzeitig ihr Geld verbaut und noch fertiggeplante Maßnahmen bereitstehen. Diese erhalten dann die restlichen Gelder. Das führt dann im Wahlkampf für die Landtagswahl am 13.3.2016 zu einem Schlagabtausch mit der CDU, wer daran Schuld hat.

 

Klarmachen zum Ändern,

z.B. durch einen rollierenden Zwei-Jahres-Haushalt.

Dann können Gelder von einem auf das andere Jahr übertragen werden.

Oder durch die Pflicht zur Freigabe der im Haushalt beschlossenen Gelder.

 

Piratige Grüße

Robert Merz

Beauftragter Bauen und Verkehr des LaVo B.-W.

für  den Bereich außerhalb der Region Stuttgart

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