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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] [Energiepolitik] Neuer Programmantrag "Risikovorsorge gegen Peak Oil"

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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Re: [Ag-bauen-verkehr] [Energiepolitik] Neuer Programmantrag "Risikovorsorge gegen Peak Oil"


Chronologisch Thread 
  • From: Gunnar Kaestle <gunnar.kaestle AT gmx.net>
  • To: AG Energiepolitik <energie_und_infrastruktur AT lists.piratenpartei.de>, AG Nachhaltigkeit <ag-nachhaltigkeit AT lists.piratenpartei.de>, AG Umwelt <ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de>, AG Bauen & Verkehr <AG-Bauen-Verkehr AT lists.piratenpartei.de>, AG Wirtschaft <ag-wirtschaft AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] [Energiepolitik] Neuer Programmantrag "Risikovorsorge gegen Peak Oil"
  • Date: Sun, 14 Apr 2013 01:14:22 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Hallo Johannes,

Ich habe eine neue, kürzere Version vom Programmantrag "Risikovorsorge
gegen Peak Oil" erstellt, die Gunnar und ich heute Abend einreichen
möchten.

https://wiki.piratenpartei.de/Antrag:Bundesparteitag_2013.1/Antragsportal/WP172

Mir gefällt die Überarbeitung ausgesprochen gut und ich möchte Dir für die Mühe danken, den Antrag nochmal aufpoliert in die Bütt geschickt zu haben.

Aus meiner Sicht kann man den Otto-Normal-Bürger viel eher dazu motivieren, die Energiewende aktiv zu unterstützen wenn er befürchtet, dass ihm der Sprit ausgeht. (Den Peak Oil Antrag sehe ich nur als Spitze des Eisbergs, es droht Peak Fossil Fuels und das Runterrutschen entlang der Klippe des Net Energy Cliffs http://en.wikipedia.org/wiki/File:Net_energy_cliff.gif)

Leider ist das Bedrohungsszenario eines schnellen Klimawandels zu abstrakt und hat zu lange Zeitkonstanten, als dass man sich unmittelbar bedroht fühlt. Wenn aber die Wirtschafts- und Finanzkrisen der letzten Jahre unter anderem auf den Anstieg des Kostenanteils für die antreibenden (fossilen) Energien unseres Wirtschaftsmotors zurückzuführen sind, dann sollten sich unmittelbare Handlungsoptionen empfehlen.

Ich vergleiche das gerne mit einem Notfall-Patienten, den man über eine Infusionslösung kreislaufmäßig zu stabilisieren versucht. Man pumpt eine Blutkonserve nach dem anderen rein und trotzdem geht's ihm nicht wie erwartet deutlich besser, weil man übersehen hat, dass er nebenher noch an Unterernährung leidet und er kurz am Verhungern ist.

Die Kernaussagen wurden gegenüber dem früheren Stand nicht verändert.
Ich habe mir jedoch Mühe gegeben, den Text stärker zu konzentrieren. Der
Abschnitt zur Energiesteuer, der bei manchen für Unmut sorgte, habe ich
reduziert auf den letzten Satz im folgenden Absatz:

http://www.bundestag.de/bundestag/gremien/enquete/wachstum/projekt/gruppe_3/index.html

Die Enquete-Komission zum Wachstum, Wohlstand, Lebensqualität hat in der Projektgruppe 3 "Wachstum, Ressourcenverbrauch und technischer Fortschritt – Möglichkeiten und Grenzen der Entkopplung" auch den sogenannten Rebound-Effekt untersucht. Dieser Effekt war erstmal in England als Jevons-Paradoxon beschrieben worden. Durch Effizienzgewinne bei der Kohleverwendung (höhere Effizienz bei Dampfmaschinen, sparsame Prozesse bei Kokereien/Hüttenwerken) wurde der Kohleverbrauch nicht geringer, sondern ist in die Höhe geschnellt.

Dies liegt daran, dass der Anteil der Kosten für diesen Inputfaktor bei höherem Wirkungsgrad runter geht und daher einen breiteren Einsatz möglich macht. Beispiel: Kohle koste rund 10 €/MWh Heizwert. Bei Kraftwerken mit 33% Wirkungsgrad liegen die Brennstoffkosten somit bei 3 ct/kWh. Erhöht man den Wirkungsgrad auf 40%, so sinken die variablen Brennstoffkosten auf 2,5 ct/kWh, was dazu anreizt, mehr Strom zu verbrauchen. Eine Kompensation oder Abschöpfung durch eine Steuer würde somit dem gesamtwirtschaftlichen Trend zu mehr Energiekonsum entgegenwirken.

Gruß,
Gunnar


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