ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste
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[Ag-bauen-verkehr] Antwort des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtplanung - unerträglicher Artikel in örtlicher Zeitung
Chronologisch Thread
- From: "Ulrich Schlueter" <uschluet AT muenster.de>
- To: "'Piraten-AG Bauen und Verkehr'" <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: [Ag-bauen-verkehr] Antwort des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtplanung - unerträglicher Artikel in örtlicher Zeitung
- Date: Tue, 15 Jan 2013 14:29:26 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
- List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>
Hallo,
unter
http://dl.dropbox.com/u/803491/barrierefreiheit_antwort_bmvbs.zip
könnt Ihr die
Antwort des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtplanung und meine
vorausgegangene Anfrage lesen, warum in der neuen Sachwertrichtlinie zur
Bewertung von Immobilien das Kriterium Barrierefreiheit wieder nur ungenügend
eingegangen ist. In dieser ZIP-Datei findet Ihr außerdem einen eingescannten
Leserkommentar in den Westfälischen Nachrichten vom 15.01.2013, der mich bewog,
heute die unten angehängte E-Mail in scharfem Ton zu senden. Ich hoffe, dass der
eine oder andere Mitleser darüber nachdenkt, ob in seiner Stadt ein ähnlicher
Aufklärungsbedarf besteht.
Viele
Grüße
Uli
Ulrich
Schlüter
Biederlackweg
72
48167
Münster
Germany
Tel. +49 (0) 251
4198233
Mobil +49 (0) 1522
1975992
uschluet AT muenster.de
Von: Ulrich Schlueter
[mailto:uschluet AT muenster.de]
Gesendet: Dienstag, 15. Januar 2013 14:14
An: 'Robert Schedding'; 'diekel AT muenster.de'; 'schulzeaufmhofe AT stadt-muenster.de'; 'Doris Rüter'; 'fjhchudziak AT t-online.de'; 'seniorenvertretung AT stadt-muenster.de'; 'gaby-giese AT gmx.de'; 'r-g-knoechel AT t-online.de'; 'whuesken AT gmx.eu'; 'seniorenrat.muenster AT t-online.de'; 'RegenitterG AT stadt-muenster.de'; 'arnkens-homann AT stadt-muenster.de'; 'bonn AT uni-muenster.de'; 'juergenbrackmann AT web.de'; 'fsv AT muenster.de'; 'sabine.gebbert AT ms-muenster.de'; 'josefhuesmann AT versanet.de'; 'josef.huesmann AT ambulante-dienste-muenster.de'; 'ra-knuevener AT unitybox.de'; 'Koolwaay AT t-online.de'; 'ProRetina-Muenster AT t-online.de'; 'paul-rudnick AT web.de'; 'a-toens AT versanet.de'; 'H.Hamer AT diakonie-muenster.de'; 'markerth AT paritaet-nrw.org'; 'richardh AT muenster.de'; 'fpmwol AT muenster.de'; 'm.koch AT spd-mecklenbeck.de'; 'anne AT schulze-wintzler.de'; 'geschkewitz AT fdp-ms.de'; 'benjamin.koerner.nrw AT web.de'
Gesendet: Dienstag, 15. Januar 2013 14:14
An: 'Robert Schedding'; 'diekel AT muenster.de'; 'schulzeaufmhofe AT stadt-muenster.de'; 'Doris Rüter'; 'fjhchudziak AT t-online.de'; 'seniorenvertretung AT stadt-muenster.de'; 'gaby-giese AT gmx.de'; 'r-g-knoechel AT t-online.de'; 'whuesken AT gmx.eu'; 'seniorenrat.muenster AT t-online.de'; 'RegenitterG AT stadt-muenster.de'; 'arnkens-homann AT stadt-muenster.de'; 'bonn AT uni-muenster.de'; 'juergenbrackmann AT web.de'; 'fsv AT muenster.de'; 'sabine.gebbert AT ms-muenster.de'; 'josefhuesmann AT versanet.de'; 'josef.huesmann AT ambulante-dienste-muenster.de'; 'ra-knuevener AT unitybox.de'; 'Koolwaay AT t-online.de'; 'ProRetina-Muenster AT t-online.de'; 'paul-rudnick AT web.de'; 'a-toens AT versanet.de'; 'H.Hamer AT diakonie-muenster.de'; 'markerth AT paritaet-nrw.org'; 'richardh AT muenster.de'; 'fpmwol AT muenster.de'; 'm.koch AT spd-mecklenbeck.de'; 'anne AT schulze-wintzler.de'; 'geschkewitz AT fdp-ms.de'; 'benjamin.koerner.nrw AT web.de'
Betreff: WN-Leserkommentar
dreistöckiges Reihenhaus als Alterswohnsitz ist für mich
unerträglich
Sehr geehrte Frau
Arnkens-Homann (Leiterin des Sozialamtes),
sehr geehrte Frau Rüter (Behindertenbeauftragter),
sehr geehrter Herr Schulze auf'm Hofe (Sozialamt, für Senioren zuständig),
sehr geehrte Frau Regenritter (Amt für Wohnungswesen)
sehr geehrte Damen und Herren von der Seniorenvertretung,
sehr geehrte Mitglieder der Kommission zur Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen (KIB),
sehr geehrter Herr Schedding (Piratenpartei Münster, politischer Sprecher für Behinderte und Senioren),
sehr geehrte Frau Rüter (Behindertenbeauftragter),
sehr geehrter Herr Schulze auf'm Hofe (Sozialamt, für Senioren zuständig),
sehr geehrte Frau Regenritter (Amt für Wohnungswesen)
sehr geehrte Damen und Herren von der Seniorenvertretung,
sehr geehrte Mitglieder der Kommission zur Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen (KIB),
sehr geehrter Herr Schedding (Piratenpartei Münster, politischer Sprecher für Behinderte und Senioren),
als Dateianhang
sende ich Ihnen den eingescannten WN-Leserkommentar "Es geht auch anders" zu,
den Sie in der WN-Ausgabe vom 15.01.2013 finden. Ich zitiere: »Seit Mai
vergangenen Jahres wohnen meine Frau und ich in unserem "Altersheim" - Erd-,
Ober- und Dachgeschoss - in Münster-Albachten. Unser
Reihenhaus...«
Wenn in Münster
weiterhin Senioren Reihenhäuser mit drei Geschossen und Treppe zum Badezimmer
und zu den Schlafzimmern" als Alterswohnsitz kaufen und wenn die Redakteure
der örtlichen Zeitungen einen Satz wie den obigen unreflektiert abdrucken, so
liegt das an einem immensen Informationsdefizit bei den Bürgern in Münster und
bei den Redakteuren der Presse. Wann gehen Sie endlich in einer gemeinsamen
Aktion gegen dieses Informationsdefizit vor?
Nicht umsonst habe
ich meine Website http://blmuenster.funpic.de/ eröffnet,
in der ich an jeder möglichen Stelle darauf hinweise,
-
dass die Britenhäuser nicht barrierefrei sind und kaum barrierearm umgestaltbar sind,
-
dass Wohnimmobilien, die nicht barrierefrei/barrierearm sind und auch nicht wirtschaftlich barrierearm umgestaltbar sind, einen Wertabschlag bei der Preisbeurteilung verdienen und zukünftig einen größeren Wertverlust haben werden als barrierefreie oder barrierearme Wohnungen,
-
dass mir vom Ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung NRW bereits vor langer Zeit bestätigt wurde, dass die Immobilienwertermittlungsverordnungen Passagen enthalten, damit Wertgutachter das Kriterium Barrierefreiheit bei Gutachten zu Eigentumswohnungen und Wohnhäusern berücksichtigen können.
Gestern erhielt ich
eine Antwort vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung auf
meine Anfrage, warum in der im September 2012 veröffentlichten neuen
Sachwertermittlungsrichtlinie nicht näher beschrieben ist, ob und wie
Wertgutachter das Kriterium Barrierefreiheit bei Wertgutachten berücksichtigen
sollen. Aufgrund der Antwort des Bundesministeriums, die eindeutig darauf
hinweist, dass Wertgutachter das Kriterium Barrierefreiheit berücksichtigen
sollten, werde ich verschiedene Aktionen starten, um Behindertenbeauftragte und
Seniorenvertretungen von Bund und Ländern, die behindertenpolitischen Sprecher
der Bundesparteien, die Amtsgerichte (die Zwangsversteigerungen von Immobilien
vornehmen und Wertgutachter beauftragen) und alle von den IHKs in Deutschland
öffentlich zugelassenen und vereidigten Bausachverständige und Wertgutachter auf
die Bedeutung des Antwortschreibens des Bundesministeriums
hinzuweisen.
Ich möchte Sie in
diesem Zusammenhang auf zwei Dinge aufmerksam machen:
Von Herrn M.
Düsterhöft, der privat in Münster einen Rollstuhltransport betreibt, ist mir
soeben noch einmal bestätigt worden, dass die Unfallkasse in Hamburg nicht mehr
dafür aufkommt, wenn die Fahrer eines Behindertentransportdienstes einen
Rollstuhlfahrer Treppen hochtragen und es dabei zu einem Unfall oder einem
Rückenschaden eines Fahrers kommt. Ein Kollege beim Arbeitersamariterbund
Münster, der den Behindertenfahrdienst der Stadt Münster durchführt, sagte mir,
als wir vor einiger Zeit eine ca. 90 kg schwere Rollstuhlfahrerin zuzüglich das
Gewicht des Rollstuhls zwei Stockwerke hochzogen, er warte nur darauf, dass er
sich bei solch einer Aktion den Rücken verknackse. Er würde dann sofort den
Notdienst kommen lassen. Anschließend würde dann die Unfallkrankenkasse in
Münster wohl endlich auch nicht mehr dafür aufkommen, wenn in Münster bei
derartigen Aktionen etwas passiert.
Das bedeutet im
Klartext: Irgendwann wird es keinen Behindertenfahrdienst mehr geben, deren
Mitarbeiter Rollstuhlfahrer Treppen herauf tragen dürfen. Ich hoffe, dass vor
allem den Politikern endlich (!!!) die Tragweite bewusst wird. Es geht nicht
mehr an, dass weiterhin Bebauungspläne für Neubaugebiete erstellt werden und
dort Reihenhäuser oder Doppelhäuser zugelassen werden, in deren Erdgeschoss kein
Bad und kein separater Raum ist, der sich als Schlafzimmer für einen
Gehbehinderten nutzen lässt! Es geht nicht mehr an, dass Bürger, die ein Haus
kaufen oder bauen wollen, über diese simpelsten Dinge derart schlecht informiert
sind, dass die Bankberater für Immobilien so schlecht um diese Dinge wissen,
ebenso Immobilienmakler usw.
Ich erinnere an den
WN-Artikel, der Mitte 2012 erschien und von einer Rentnerin in Handorf erzählte,
die einen Radunfall hat und seitdem nicht mehr das Obergeschoss ihres
Reihenhauses aufsuchen kann, wo sich das Bad und das Schlafzimmer befinden. Sie
war völlig auf fremde Hilfe angewiesen. Rufen Sie diese Frau an. Wahrscheinlich
kann sie immer noch nicht selbständig ihr Bad und Schlafzimmer aufsuchen. Wenn
sie das wieder kann, ist es bei einer Lebenserwartung von durchschnittlich 82
Jahren nur eine Frage der Zeit, bis sie es dann endgültig nicht mehr kann und
endgültig in eine barrierefreie Wohnung umziehen kann.
Ich erinnere an den
WN-Artikel aus 2012, in dem es darum ging, dass ein Rollstuhlfahrer mit seiner
Frau im Obergeschoss eines Hauses in Hiltrup wohnt und dessen Nachbar
vereitelte, dass im Treppenhaus ein Sessellift eingebaut wird. Meine Kollegen
und ich kennen dieses Ehepaar und sind immer begeistert, wenn wir mit zwei
Fahrzeugen und zwei Fahrern dahin müssen, um den Rollstuhlfahrer die Treppe
herauf und herunter zu bringen. Noch kann die Frau mittels eines Gurts den Mann
vom Rollstuhl umsetzen. Irgendwann ist sie zu alt dafür. Spätestens dann
erweist sich ein zwischen 12.000 und 20.000 Euro teurer Treppenlift als
Fehlinvestition, denn wie gelangt der Rollstuhlfahrer, der ebenfalls weit über
80 kg wiegt, dann vom Rollstuhl in den Treppenlift und zurück in seinen
Rollstuhl?
Noch ein wichtiger
Hinweis: Spätestens bei der nächsten Ausschreibung des Behindertenfahrdienstes
muss das im Mai 2012 in Kraft getretene Tariftreue- und Vergabegesetz
berücksichtigt werden. Nach diesem Gesetz müssen Fahrdienstanbieter einen
Mindestlohn von brutto 8,62 Euro pro Stunde garantieren. Der
Arbeitersamariterbund müsste dann für alle Disponenten und aller Fahrer den Lohn
um 27 Prozent anheben, um mitbieten zu dürfen. Sie haben richtig gehört: Die
Fahrer und Disponenten des Arbeitersamariterbunds erhalten 27 Prozent weniger
Lohn als den Mindestlohn, und dieser Tatbestand ist dem Sozialamt und vielen
Politikern nicht erst seit gestern bekannt, ohne dass etwas unternommen wurde!
Der
Behindertenfahrdienst der Stadt Münster (siehe auch http://www.muenster.de/stadt/sozialamt/behinderungen-fahrdienst.html)
ist eine freiwillige Leistung der Stadt, die jeder gleich welchen Einkommens
erhält, der die Voraussetzungen erfüllt. Das bedeutet auch, das Berechtigte mit
Vermögen tagtäglich auf Kosten der Stadtkasse Münster durch den Fahrdienst
bedient werden. Wenn es zu einer Haushaltssperre kommt, werden zuerst die
freiwilligen Leistungen der Stadt Münster betroffen sein. Wenn zukünftig die
Anbieter von Fahrdiensten bei Angebotsabgabe den Mindestlohn von 8,62
Euro/Stunde garantieren müssen, werden sie diese Kostenerhöhung als höheren
Preis im Angebot an die Stadt Münster weitergeben müssen. Nun malen Sie sich die
Konsequenzen aus.
Es wird dringend
Zeit, dass die von mir Angeschriebenen diese Konsequenzen begreifen und dafür
sorgen, dass Reihenheime und Doppelhaushälften ohne barrierefreies Bad und ohne
Schlafmöglichkeit im Erdgeschoss öffentlich als nicht zukunftsorientiert und als
Falle entlarvt werden. Ich hoffe, dass einer der Angeschriebenen die
Redakteure aller Zeitungen und Magazine (HALLO, Kaufen+Sparen, IMMOMIA usw.)
eindeutig über diese Umstände aufklehrt und unmissverständlich klar macht,
dass solche Ausrutscher in der Presse zukünftig durch Reaktionen der
Angeschriebenen angeprangert werden.
Mit freundlichen
Grüßen
Ulrich Schlüter
Ulrich Schlüter
Biederlackweg
72
48167
Münster
Germany
Tel. +49 (0) 251
4198233
Mobil +49 (0) 1522
1975992
uschluet AT muenster.de
- [Ag-bauen-verkehr] Antwort des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtplanung - unerträglicher Artikel in örtlicher Zeitung, Ulrich Schlueter, 15.01.2013
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