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ag-bauen-verkehr - [Ag-bauen-verkehr] mir ist es egal, ob die Piraten oder DIE LINKE politischen Profit davon trägt

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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[Ag-bauen-verkehr] mir ist es egal, ob die Piraten oder DIE LINKE politischen Profit davon trägt


Chronologisch Thread 
  • From: "Ulrich Schlueter" <uschluet AT muenster.de>
  • To: "'Piraten-AG Bauen und Verkehr'" <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: [Ag-bauen-verkehr] mir ist es egal, ob die Piraten oder DIE LINKE politischen Profit davon trägt
  • Date: Thu, 20 Dec 2012 16:51:17 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Hallo,
 
unten angehängt eine weitere E-Mail von Dr. Seifert, MDB und behindertenpolitischer Sprecher von DIE LINKE. Der Mann ist nicht dumm und nutzt meinen Input, um Profit für sich und seine Partei daraus zu schlagen. Vermutlich wird er sowohl aus meiner E-Mail an das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (heute in dieser Mailingliste veröffentlicht) als auch zu meiner E-Mail "Sicherheitsprobleme bei Fahrdiensten für Behinderte, Senioren und Schüler" etwas wie eine Anfrage an die Bundesregierung oder an bestimmte Bundesausschüsse zaubern und das ganze dann öffentlichkeitswirksam vermarkten, nach dem Motto:
 
Wir, DIE LINKE, setzen uns täglich und effektiv für die Belange der Behinderten und Senioren ein.

Ich habe ja gesagt, dass ich kein Mitglied der Piratenpartei mehr bin und diese wie jede andere an meinen Anliegen interessierte Partei mit konkreten Vorschlägen versorge, an welchen Stellschrauben man drehen müsste.
Wenn Ihr also nicht wollt, dass beispielsweise DIE LINKE den Nutzen (Wählerstimmen) zieht, dann müsst Ihr schneller aus brauchbaren Informationen Handlungen ableiten, die Ihr öffentlichkeitswirksam einsetzt. Nur so wird ein Schuh daraus.
 
Gruß
Uli
 
Ulrich Schlüter
Biederlackweg 72
48167 Münster
Germany
Tel. +49 (0) 251 4198233
Mobil +49 (0) 1522 1975992
uschluet AT muenster.de

 
Von: Seifert MdB - Andre Nowak [mailto:ilja.seifert.ma02 AT bundestag.de]
Gesendet: Donnerstag, 20. Dezember 2012 16:05
An: uschluet AT muenster.de
Betreff: AW: Sicherheitsprobleme bei Fahrdiensten für Behinderte, Senioren und Schüler
 

 

Sehr geehrter Herr Schlüter,

auch für diese E-Mail herzlichen Dank. Wir werden Ihre Anregungen gern berücksichtigen.  

 

Mit freundlichen Grüßen

 

André Nowak

Büroleiter

 

Büro Dr. Ilja Seifert, MdB (DIE LINKE)

Platz der Republik 1

11011 Berlin

 

Tel. 030 227 72174

Fax: 030 227 76176

E-mail: ilja.seifert.ma02 AT bundestag.de

 

www.ilja-seifert.de

 

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Von: Ulrich Schlueter [mailto:uschluet AT muenster.de]
Gesendet: Dienstag, 11. Dezember 2012 22:57
An: Seifert Ilja
Betreff: Sicherheitsprobleme bei Fahrdiensten für Behinderte, Senioren und Schüler

 

Sehr geehrter Herr Seifert,

 

ich hatte vor einiger Zeit in einer E-Mail an den leitenden Polizeidirektor der Direktion-Verkehr des Polizeipräsidiums Münster angeregt, mehr Dialog-Displays aufzustellen, statt in Münster massiv und auch noch an Stellen Radarkontrollen durchzuführen, bei denen der Bürger eine erhöhte Unfallgefahr durch geringe Überschreitungen der zulässigen Höchstgeschwindigkeit kaum nachvollziehen kann. Der angeschriebene Polizeipräsident lud mich zu einem Gespräch ein, in dem es neben Dialog-Displays um Count-Down-Ampeln, die besonderen Sicherheitsprobleme von Fahrdiensten für Behinderte, Senioren und Schüler und um die Vermeidung von Unfällen mit Fahrradfahrern ging. In Münster gibt es bekanntlich sehr viele Fahrradfahrer.

 

Unten angehängt finden Sie meine Anregungen bezüglich der Sicherheitsprobleme von Fahrdiensten, die der Polizeipräsident dankend entgegennahm und an geeigneter Stelle zur Diskussion stellen will.

 

Viele Grüße

Ulrich Schlüter

 

Biederlackweg 72

48167 Münster

Germany

Tel. +49 (0) 251 4198233

Mobil +49 (0) 1522 1975992

uschluet AT muenster.de

 

 

Generell scheint mir wichtig, dass unsere Bevölkerung und damit auch die Autofahrer immer älter werden. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf folgende Quelle:

 

Quelle: Wissenschaftlicher Beirat beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
"Sicherheit zuerst – Möglichkeiten zur Erhöhung der Straßenverkehrssicherheit in Deutschland"
http://www.mobilitaet21.de/uploads/media/2010_07_Sicherheit_zuerst_M%C3%B6glichkeiten_zur_Erh%C3%B6hung_der_Stra%C3%9Fenverkehrssicherheit_in_Deutschland.pdf

 

Seite 15:
"Auch vor dem Hintergrund einer zunehmend älter werdenden Fahrerpopulation und vieler mit den hohen Geschwindigkeiten wenig vertrauter, z.B. ausländischer Fahrer entstehen vermehrt Risiken einer unbegrenzten, damit oft hohen und sehr heterogenen Geschwindigkeit."

 

Seite 16:
"…Geringerer Fahrkomfort und geringeres subjektives Sicherheitsempfinden älterer und selten fahrender Verkehrsteilnehmer."

 

Mit der zunehmenden Alterung der Bevölkerung ist auch eine Zunahme der Fahrdienste für Behinderte und Senioren (Hin- und Rücktransport zur Tagespflege, zu Ärtzen und Krankenhäusern) verbunden. Je älter ein Mensch wird, desto mehr Behinderungen sammeln sich an.

 


Morgenlichen Verkehr im Winter entzerren

Besonders im Winter werden durch Fahrdienste beförderte Behinderte, Senioren und Schüler unnötigen Risiken ausgesetzt, da sie morgens zu den Stoßzeiten über teilweise noch nicht vom Schnee geräumte und glatte Straßen zu Behindertenwerkstätten, Tagespflegeeinrichtungen oder Sonderschulen gefahren werden. Zumindest in den Wintermonaten mit erhöhter Schnee- und Glättewahrscheinlichkeit (Dezember bis Februar) könnten die Behindertenwerkstätten, Seniorentagesstätten und Sonderschulen durch die Kommunen aufgefordert werden, ihren Betrieb eine Stunde später aufzunehmen. Außerdem entzerrt das den Morgenverkehr. Die Behinderten, Senioren und Schüler stehen nicht unnötig im Stau, was besonders für diese Menschen stressbehaftet ist. Die Fahrdienste vermindern das Unfallrisiko für die Fahrgäste als auch für die angestellten Fahrer. Es kommt zu weniger Unfällen, damit zu weniger Schäden an den Fahrzeugen. Dadurch sinken die Kosten der Fahrdienste, was bei Bezuschussungen der Fahrten durch Kommunen und Krankenkassen wiederum zu Kostenentlastungen führen könnte. Weniger Unfälle mit Personenschäden bedeuten aber auch weniger Kosten für das Gesundheitswesen und weniger Aufwand für Unfallkassen. Außerdem können die erst ab 8 Uhr statt ab 7 Uhr durchgeführten Fahrten dann zügiger durchgeführt werden. Es kommt zu weniger Verspätungen. Die Fahrdienste müssen keine Fahrten absagen, weil ein Fahrzeug im Stau steckt. Die Fahrzeuge können zuverlässiger und optimierter disponiert werden. Das alles spart Kosten bei den Fahrdiensten und wahrscheinlich auch bei den Kommunen (beim Sozialamt, beim Straßenverkehrsamt, bei den Stadtwerken usw).

 


Busspuren mitnutzen

 

Es sollte geprüft werden, ob Behindertenfahrzeuge und Sonderschulbusse zumindest bei Verkehrsstaus die Busstreifen mitnutzen dürfen. Bisher dürfen diese Fahrbahnstreifen nur von Bussen und teilweise von Taxen genutzt werden. Besonders bei Schnee ist es für Behinderte, die zu Behindertenwerkstätten gefahren werden, für Senioren, die zur Tagespflege gefahren werden, für Sonderschüler und insbesondere für die Fahrer der Fahrzeuge, die die bei Staus oft besonders unruhigen Fahrgäste (teils Demenzkranke, teils geistig Behinderte, oft besonders unruhige Schüler) unter Kontrolle halten und beruhigen müssen, eine Zumutung, unnötig in Staus festzustecken, während die öffentlichen Busse und Taxis am Stau vorbeifahren können. Durch Verspätungen einer Fahrt verzögern sich dann auch die Folgefahrten dieser Fahrer oder müssen eventuell sogar abgesagt werden. Verspätungen führen zu vermehrtem Stress bei den Fahrern und deren Disponenten, und ausgefallene Fahrten vermindern die Einnahmen der Fahrdienste und erhöhen damit das Risiko, dass sie ihre Fahrdienste zu den ausgehandelten Konditionen nicht mehr kostendeckend durchführen können.

 


Straßenschwellen vermeiden

 

Straßenschwellen zur Verkehrsberuhigung sind für viele Rollstuhlfahrer, die in rollstuhlgeeigneten Transportern gefahren werden, eine besondere Zumutung. Viele dieser Körperbehinderten haben Lähmungen und extreme Probleme, das Auf- und Ab des Fahrzeugs beim Überqueren der Straßenschwellen auszugleichen. Das trifft besonders auf Menschen zu, die sowohl körperlich (beispielsweise Blinde) als auch geistig behindert sind und die Unebenheiten der Fahrbahn nicht vorher sehen oder nicht registrieren, folglich auch nicht aktiv gegensteuern können (sich mit Händen und Füssen abstemmen, die Kopf- und Schultermuskulatur anspannen usw.). Sie werden hin- und hergeschüttelt. Bei vielen dieser Menschen ist das Überqueren von Straßenschwellen mit extremen Schmerzen verbunden, denn der Rollstuhl befindet sich oft direkt über der Hinterachse und ist nicht wie ein Fahrzeugsitz gefedert. Jedes Ruckeln des Fahrzeugs wird direkt auf den Fahrgast übertragen.

 

Straßenschwellen sollten deshalb nicht weiter verbaut werden. Stattdessen sollten die Straßen durch Umfahrhindernisse oder besser noch durch Dialog-Displays verkehrsberuhigt werden. Denn auch Umfahrhindernisse führen dazu, dass diese Fahrgäste im Fahrstuhl nach links oder rechts "geschleudert" werden, diese Bewegungen jedoch weniger gut als gesunde Menschen ausgleichen können.

 


Qualität und Sicherheit von Fahrdiensten überprüfen

 

Generell sollte die Qualität und Sicherheit von Fahrdiensten für Schüler, Behinderte und Senioren mehr überprüft werden. Besonders die Fahrer von Rollstuhltransporten sollten speziell ausgebildet und eingewiesen werden, beispielsweise bezüglich der sicheren Fixierung der Rollstühle, aber auch bezüglich des Fahrverhaltens (langsameres Anfahren und Bremsen, langsames Kurvenfahren, sichere Begleitung der Fahrgäste zum Fahrzeug und zur Haustür, Umgang mit psychisch schwierigen Fahrgästen und Demenzkranken usw.). Die oft sehr schlechte Bezahlung dieser Fahrer führt leider zu einer oft hohen Fluktuation des Fahrpersonals. Eine gute Erstausbildung und kontinuierliche Auffrischung des Wissens ist dadurch besonders fraglich, auch deshalb, weil die Fahrdienste sich oft an der Grenze zur Rentabilität bewegen und an Personalkosten und der Qualität und Sicherheit der Fahrzeuge sparen.

 

Die Ausbildung der Fahrer, die Sicherheit dieser Spezialfahrzeuge und deren Ausstattung mit Winter-Anfahrhilfen und Erste-Hilfe-Zubehör sollte regelmäßig kontrolliert werden. Hier darf auch trotz des hohen Kostendrucks auf die Fahrdienste nicht gespart werden. Speziell die Eignung der Fixierhilfen für Rollstühle sollte regelmäßig amtlich überprüft werden. Oft sind Fixiersysteme im Einsatz, die bei einer starken Bremsung dazu führen würden, dass der Rollstuhlfahrer, der auf seiner Sitzfläche weniger Halt findet als auf einem Autositz (rutschiger), aus dem Rollstuhl fällt. Oft gibt es nur einen Beckengurt oder nur einen Schultergurt.

 

Bei Fahrdiensten für Behinderte, Schüler und Senioren ist speziell auch zu überdenken, ob relativ junge Fahrer mit geringer Fahrpraxis für derartige Aufgaben geeignet sind. Bedenklich ist auch, wenn zunehmend Taxiunternehmen Behinderte und Demenzkranke fahren dürfen. Taxifahrer fahren unter größerem Zeitdruck, das Personal wechselt mehr und ist vermutlich weniger qualifiziert für derartige Aufgaben.

 

Ein erhöhtes Risiko stellt sich eventuell auch dann ein, wenn die Fahrzeuge von Fahrdiensten mit unterschiedlichen Navigationsgeräten ausgestattet sind und sich der Fahrer ständig umstellen muss oder die Bedienung während des Fahrens erlernen muss. Durch unterschiedliche Bediensysteme von Navigationsgeräten wird er umso mehr vom Verkehr abgelenkt. Besonders bedenklich sind Navigationsgeräte, aber auch Autoradios, die in der Mitte des Armaturenbretts untergebracht sind. Beim Bedienen kann der Fahrer dann nicht mehr in Fahrtrichtung schauen. Oft sind die Fahrzeuge der Fahrdienste überhaupt nicht mit Navigationsgeräten ausgestattet. Von jedem Fahrer wird erwartet, dass er die nötigen Ortskenntnisse hat oder sein privates Navigationsgerät mitbringt. Werden Überlandfahrten gemacht, so können entsprechende Ortskenntnisse aber nicht vorausgesetzt werden.

 

Außerdem sollten diese Fahrzeuge mit gleichartigen Mobiltelefonen ausgestattet sein, die in gleicher Art zu bedienen sind und selbstverständlich nicht am Ohr gehalten werden müssen. Unerträglich scheint mir, wenn die Fahrer ihre eigenen Mobiltelefone zum Dienst mitbringen müssen, weil die Fahrzeuge überhaupt nicht mit firmeneigenen Mobiltelefonen ausgestattet sind, die Fahrer aber andererseits sicherstellen müssen, dass sie jederzeit von den Disponenten erreichbar sind bzw. selbst Kontakt mit der Zentrale aufnehmen können müssen.

 

Unterschiedlich lange Gelbphasen bei Ampeln führen speziell bei Behindertentransporten dazu, dass der Fahrer in Konflikt gerät, ob er eine Vollbremsung macht, um eine Ampel nicht bei Rot zu überfahren, und dabei das Risiko eingeht, dass der Fahrgast aus dem Rollstuhl rutscht.

 

 



  • [Ag-bauen-verkehr] mir ist es egal, ob die Piraten oder DIE LINKE politischen Profit davon trägt, Ulrich Schlueter, 20.12.2012

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