Re: [Ag-bauen-verkehr] CO2 ''peak oil '' Lüge

[Gunnar Kaestle <gunnar.kaestle AT gmx.net>]

Antiautor schrieb:

> > Irgendwann schlagen die Rückstellkräfte zu, auch wenn das erst
> > nach gewisser zeitlicher Verzögerung passiert. Das ist so, also ob
> > man versucht, gegen ein Gummiseil wegzurennen. Früher oder später
> > haut es einen von den Socken, wenn man mit Schmackes gegen die
> > anfangs geringe Spannkraft spurtet.
>
> Hübsches Bild. Zumal es erahnen lässt, was nach dem
> Von-Den-Socken-Hauen passiert. Man fällt nämlich auf den Arsch, und
> zwar ordentlich.

Vor allem wird man nicht nur aus dem Stand auf den Hosenboden gesetzt,
sondern auch noch ein ganzes Stück auf ein langfristig tragbares Niveau
zurückgeschleift (n-dimensionaler Fußabdruck < 1^n). Dann hilft ein
robustes Arschleder, um die Tortour ohne allzu große Blessuren zu
überstehen.

> > "Why is that the case? Because we don’t have the public discourse,
> > which is telling us that power, our use of power, should be of
> > everybody’s concern. Au contraire, what we are hearing is Daniel
> > Yergin and other people who are giving us soothing for which they
> > are paid exorbitant amounts of money and who are telling us,
> > ‘Don’t worry, we’ll take care of you’, and that’s just wrong." Tad
> > Patzek
>
> Ja wirklich erstaunlich, wie behütet sich der Konsument fühlt. Als
> würde es ein Grundrecht auf ungebremsten Energieverbrauch geben und
> wenn das gefährdet sein sollte, kommt bestimmt Supermann und alles
> wird gut. Wir fühlen uns zu sicher. Selbst die Prognosen, die von
> nur noch 5- 10 Jahren freier Verfügbarkeit von Treibstoffen
> ausgehen, bedenken eines nicht: die politischen Unwägbarkeiten.

Da reicht auch ein Tankerunfall in der Straße von Hormuz oder in der
Malakkastraße (Versorgungslinien nach/von China, Japan, Korea) und das
System erlebt seine erste Kontraktionen, weil der Sprit ausgeht. 1973
wurde die Förderung auch nur um ein paar Prozent gedrosselt. Oder ein
weiteres Giant Field kollabiert ähnlich schnell wie Cantarell. An sich
wäre das gar nicht mal so schlecht, wenn das als bald geschieht. Das tut
zwar erstmal äußerst weh, aber ähnlich wie die zwei Dämpfer in den 70er
(die menschengemacht waren) hätte das zum Vorteil, dass ein weiteres
Überschießen verringert wirde. Dann ist der Fall auf ein dauerhaft
tragbares Niveau nicht ganz so groß.

> > Zum Selbermachen wird oft die Transition Towns Initiative
> > empfohlen. http://de.wikipedia.org/wiki/Transition_Towns Das ist
> > eine Grasswurzelbewegung die von unten wirkt, ohne dass man auf
> > nationalen Konsens oder supranationale Vereinbarungen zur
> > Sicherung von Klima und fossilen Ressourcen angewiesen ist.
>
> Ob solche Konzepte das Überleben sichern können? Selbst da schwingt
> immer noch so eine positive Erwartungshaltung mit, die bei
> objektiver Betrachtung durchaus unberechtigt scheint.

Das ist natürlich auch eine Art Selbstschutz, dass man irgendwo noch
einen Silberstreif am Horizont sucht. Sonst kann man nur einen dämlichen
Fatalismus an den Tag legen und den Kopf in den Sand stecken.

Tim Hudson: Crude Awakening
https://www.youtube.com/watch?v=7twbsDXZOC8

Wenn ich mich recht erinnere, sagt Tim Hudson, dass es unterschiedliche
Charaktere gibt, die man z.B. über einen Wahrscheinlichkeitsvektor
definieren kann.

1. wachstumsorientierter Techno-Optimist: Happy new world
2. Wird schon irgendwie weiter gehen, verhalten optimistisch
3. kontrollierte Anpassung auf niedrigerem Nivau
4. Kollaps-Szenario: Mad Max @ Olduvai

Ich bin momentan etwa 0 / 10 / 60 / 30

Gruß,
Gunnar


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