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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] "Ökosteuer" - Energiesteuern und mögliche Veränderungen

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

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Re: [Ag-bauen-verkehr] "Ökosteuer" - Energiesteuern und mögliche Veränderungen


Chronologisch Thread 
  • From: Bjoern <bbb AT chefmail.de>
  • To: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] "Ökosteuer" - Energiesteuern und mögliche Veränderungen
  • Date: Tue, 12 Jun 2012 22:43:20 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: Bundes-AG-Bauen-und-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

Hallo Andreas


Volle Zustimmung.

Naja, OK, dass Diesel billiger wird, da bin ich noch skeptisch.
Aber der ist eh viel zu billig verglichen mit Benzin.

Eventuell müsste man sich Gedanken über die Abwanderung der
Hoch-Energie-Industrie machen.

Aber wenn man wirklich was erreichen will führt an dem Konzept kein Weg
vorbei.


Gruß
Björn (der auch in einem Öl-Haus wohnt und Diesel fährt)


Am 12.06.2012 22:22, schrieb Andreas Witte:
> Hi,
>
> Ich stelle hier mal einfach eine lustige These in den Raum und bitte,
> darüber zu diskutieren:
>
> Die „Ökosteuerausnahmen“ werden komplett gestrichen. Also das Heizöl, dass
> mit irgendwelchen „sozialen“ Argumenten nicht besteuert wird und daher
> immer noch in großen Industriehallen zur Heizung verwendet wird, die
> Schiffahrtstreibstoffe, das Flugbenzin/Kerosin, Kohle, einfach alle
> fossilen Energieträger – pauschal mit einer Steuer belegen, die sich am
> Energiegehalt orientiert.
>
> Nun gut, wer Kohle aus dem Ausland einführt, wird diese Steuer dann auch
> bezahlen wenn er sie verbraucht.
> Die Verlagerung von Einkäufen des Kerosins ist vielleicht bei
> internationalen Verbindungen möglich, aber die mehreren Flugbewegungen
> finden leider im nationalen Umfeld (inkl. Nachbarländer) statt. Also
> erwarte ich mir hier vor allem Steuermehreinnahmen – statt
> Abwanderungsprobleme – und selbst wenn es Abwanderungsprobleme gäbe, wäre
> das positiv – erklär ich später.
> Die Heizkosten, die bei sozialen Fällen sich dann etwas steigern dürften,
> werden i.d.R. von den Ämtern ohnehin komtplett übernommen – das soziale
> Argument zieht hier eh kaum. Gebäude mit Ölheizung werden also vermutlich
> einen Technologiewechsels oder Einsparmaßnahmen ergreifen.
> Wenn ich mich richtig erinnere, hat die Binnenschifffahrt ihre Ermäßigung
> für die Erhebung von Schleusungsgebühren bekommen. Damit ist dieser Rabatt
> ebenfalls eine verdeckte Subvention – für die öffentlichen Betreiber von
> Wasserstraßen. Doch Wasserstraßen sind Verkehrswege. Verkehrswege sind
> Infrastrukturaufgaben des Staates. Diesen schiefen Deal sollte man also
> dringend geraderücken und ehrlich damit umgehen, was etwas kostet (Betrieb
> der Wasserstraßen) und das nicht quer mit verbilligtem Treibstoff lösen.
> Was die Internationalen Containerschiffe angeht: die tanken eh so wenig wie
> möglich in Deutschland, weil Bunkeröl an so gut wie jeder anderen Stelle
> auf der Welt um Längen billiger ist.
>
> Wenn man nun für alle fossilen Energieträger eine gleichartige Besteuerung
> geschaffen hat, dürfte durch Abwanderung (nun, ein Donauschiffer tankt dann
> halt vor Passau, ein Containerschiff fährt nochmal auf dem Weg nach Asien
> irgendwo im Mittelmeer einen Hafen an) und Umstieg auf andere Technologien
> (Immobilienbereich) einen Nachfrageschwund zu erzeugen.
>
> Nun, man kann nicht aus einem Liter Erdöl in beliebiger Aufteilung
> verschiedene Kraftstoffe erzeugen, jedoch sind Flugbenzine/Kerosine,
> Heizöle und die Straßenverkehrskraftstoffe relativ ähnlich. Es wäre also
> mit dem abrupten Nachfragerückgang plötzlich der normale Diesel wieder viel
> billiger. Und das kann man wiederrum durch eine Mehrbesteuerung auf einem
> gleichen Bruttopreis halten, da sonst dies die Ölhändler mit Ihren
> Optionsgeschäften für uns tun.
>
> Nebenher würde ein wegfall der Heizöl-Nicht-Besteuerung wie ein
> Konjunkturpaket im Bereich der Gebäudesanierung wirken. Denn von derzeit 90
> ct/l fürs Heizöl würde der Preis auf schlagartig 1,50-1,60€/l
> hochschnellen. Und ein Gebäude, dass solche Heizkosten hat, wäre
> schlagartig nicht mehr vermietbar.
>
> Und die steuerlichen Mehreinnahmen kann man dafür gerne einsetzen,
> entsprechende Kreditprogramme laufen zu lassen, bei denen auch all
> diejenigen einen energetischen Sanierungskredit bekommen, die derzeit nicht
> die Bonität dafür aufweisen - oder einen Kredit mit einem Zinsniveau nahe
> Null.
>
> Was denkt Ihr darüber?
> Ist das ein Weg, die energetische Sanierung von Gebäuden von derzeit einer
> Rate um die 1% -2% auf über 5% zu erhöhen und damit innerhalb von 20 Jahren
> statt 50-100 Jahren mit der energetischen Sanierung fertig zu werden?
>
> Gruß
> Andreas
>
> PS: Ja ich wohne in einem ölgeheiztem Gebäude.





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