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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] Schwarzfahren

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

Listenarchiv

Re: [Ag-bauen-verkehr] Schwarzfahren


Chronologisch Thread 
  • From: Taschenschieber <stefh123 AT yahoo.de>
  • To: AG-Bauen-Verkehr <ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] Schwarzfahren
  • Date: Fri, 26 Feb 2010 14:33:11 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/mailman/private/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: AG-Bauen-Verkehr <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>

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Am 26.02.2010 08:14, schrieb Lily | Piraten Sachsen:
> Standpunkt von mir:
> Ich verurteile Schwarzfahren nicht, finde aber trotzdem, daß die
> Inanspruchnahme einer Leistung auch honoriert werden sollte. Nur die
> Umsetzung dieser Richtlinien sollte gerechter laufen.


Echtes Schwarzfahren, also die vorsätzliche "Erschleichung einer
Beförderungsleistung" ist imho durchaus zu verurteilen.

Allerdings stimme ich voll und ganz zu, dass es oft tatsächlich
Begründungen gebe, weshalb ein Vorsatz einfach nicht vorliegt - kein
Automat, Automat defekt, falsche Karte (einem Freund mal passiert, Zug
hielt nicht in Markt Schwaben an der Verbundgrenze in Markt Schwaben ->
seine Kombi aus DB-Monatskarte bis Markt Schwaben und MVV-Monatskarte ab
Markt Schwaben war nicht gültig...) und so weiter.

Das kann man eigentlich in zwei Hauptgruppen teilen:

a) technisches Versagen. Lösung hier: Kulanz. Wenn Kunde X sagt:
"Automat in Kreuzstraße war kaputt" -> Personalien aufnehmen, Automaten
prüfen, nur dann Schwarzfahrer, wenn der Automat nachweislich lief und
funktionierte.
b) menschliches Versagen (falsche Karte gekauft etc.): Hier muss man
zum Einen sagen, dass einmal wegen eines Fehlers 40€ zahlen zur Not zu
verschmerzen sein dürfte (strafrechtliche Konsequenzen folgen im
Normalfall bei der DB erst nach drei Schwarzfahrten.) Eine Lösung wäre
es hier, bei der ersten Schwarzfahrt innerhalb von einem Jahr nur eine
kostenlose Verwarnung auszustellen - damit würden echte vorsätzliche
Schwarzfahrer "erwischt", aber Oma Erna, die versehentlich die Karte für
drei Streifen anstatt die Karte für zwei Streifen mit Übergang zum
Außenraum gekauft hat, kommt noch einmal davon und weiß nächstes Mal
Bescheid.

> Ich würde gern mit euch diskutieren, ob es ein System gibt, was leichter und
> einfacher ist und trotzdem gerechter und was in ganz Deutschland Anwendung
> finden könnte. Außerdem wüßte ich gern, wie ihr allgemein zur
> Preisproblematik steht.

Mein Wunschtraum ist seit langem, analog zum "Deutschlandtakt" der
"Deutschlandtarif" - ein einheitlicher Tarif für alle Verkehrsmittel in
Deutschland, bestehend aus folgenden Tarifen:

* Einzelfahrt (abh. von Fahrtlänge)/Mehrfahrtenkarten/Hin- und Rückfahrt
* Tageskarte
* Wochenkarte
* Monatskarte
* Jahreskarte

sowie Monats- und Jahreskarten für bestimmte Strecken. Sonderangebote
wie die BahnCard sollten überall gelten, egal für welches Mittel.

Zeitkarten sollten sowohl räumlich begrenzt (wie jetzt z. B.
BayernTicket) als auch deutschlandweit und sowohl nur für
Regionalverkehr (Bus, Tram, U-Bahn, S-Bahn, RB, RE, IRE) als auch für
alle Verkehrsmittel erhältlich sein - eben gegen entsprechende
Preisänderungen. Die Preise bei Einzelfahrt sollten auch vom Zug
abhängig sein, auch wieder in den Stufen "Nur Regionalverkehr" oder
"alle Züge". Ansonsten ist der Preis für Einzelfahrten rein
streckenabhängig.

Dies sollte, wie gesagt, überall gelten, ob im ALEX, in einem Zug der
euregiobahn, in der Tram Leipzig oder in der Stuttgarter U-Bahn, in der
Kölner S-Bahn oder in einem ICE zwischen Hamburg und Berlin.

Damit erledigt sich der gesamte Wust von Tarifübergängen, Verbund- und
DB-Tickets, Nervereien, wo denn jetzt Karte X überall gilt etc.
Stattdessen hat man ein (relativ) einfaches System, das einheitlich in
ganz Deutschland angewendet wird - mit einer Fahrkarte von Bonn-Bad
Godesberg nach München - Schwanseestraße.

Die momentane Kleinstaaterei alias "Verbundwesen" im Nahverkehr ist
nicht zielführend.

Dabei kann man das System natürlich noch vereinfachen - zum Beispiel wie
in der Schweiz alle Züge zum gleichen Preis. Halte ich für wenig
zielführend, da damit Regionalverkehr überproportional teuer würde und
viele günstige Angebote wegfallen würden. Das heißt, unter einem noch
einfacheren Tarif würde die Gerechtigkeit leiden.

Was denkt ihr dazu? Ist so was sinnvoll und/oder umsetzbar?

Gruß,
Stephan
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