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ag-bauen-verkehr - Re: [Ag-bauen-verkehr] Betonbrücken in D

ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Bundes-AG Bauen und Verkehr Diskussionsliste

Listenarchiv

Re: [Ag-bauen-verkehr] Betonbrücken in D


Chronologisch Thread 
  • From: Hartmut Semken <hase AT hase.net>
  • To: ag-bauen-verkehr AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-bauen-verkehr] Betonbrücken in D
  • Date: Tue, 03 Nov 2009 21:58:17 +0100
  • List-archive: <http://service.piratenpartei.de/mailman/private/ag-bauen-verkehr>
  • List-id: <ag-bauen-verkehr.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Piratenpartei Deutschland - Testbetrieb
  • Xref: news.piratenpartei.de pirates.de.talk.politik.etc.bauen-verkehr:205

Oliver P. Bayer schrieb:
Aber es handelt sich bei den wesentlich älteren Bahnbrücken nicht um Spannbetonbrücken, oder?
Sicher?
Spannbeton ist seit den späten 50ern bekannt und beliebt.
Stahlbeton ohne Vorspannungen ist m.W. länger schon im Einsatz.
Was ich immer wieder in diversen halbwissenschaftlichen Zeitschriften lese, ist, dass das große Problem ausgerechnet noch relativ neue (1960er, 70er, 80er) Spannbetonbrücken sind, die innerlich und evtl. unbemerkt rosten und "plötzlich" ihre Spannung verlieren könnten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Spannbeton

Spätestens seit die Schwangere Auster 1980 eingestürzt ist, ist das grundlegende Problem des Spannbetons bekannt.
Die unter Spannung stehenden Stahlseile oder -drähte rosten und entwickeln Spannungsrisse.

An sich hat man das heute im Griff, aber wie ein grosser deutsche Philosoph mal formuliete "billich ey, da stehste doch drauf" (auch beliebt die Variante "Geiz ist geil").
Daher gibt es auch in den 80ern noch Konstruktionen, die nicht lange funktionieren können, weil die unter Spannung stehenden Teile nicht genügend geschützt sind.

Gottlob sind fast alle diese Kontruktionen überdimensioniert, sonst wäre in Berlin die Rudolf-Wissell-Brücke längst eingestürzt; was ein Drama wäre, denn sie ist Teil des am stärksten befahrenen Autobahnabschnittest Europas.

Eine Hauptsorge ist alledings die Verkehrsentwicklung: mehr LKW am Tag (nur gedämpft durch den aktuellen Konjunktureinbruch) und das jeden Tag kombiniert mit der Tatsache, dass ein LKW mehr Verschleiss verursacht als das gleiche Gewicht an kleinere Fahrzeugen, das führt zu mehr Rissen, mehr Verfall, mehr Sorgen.

Dazu kommt die Diskussion um die 60-Tonner, die einige Spediteure gern hätten, die aber unsere angefressenen Brücken nicht vertrügen.

Aber das ist das alte Lied: immer wenn einer eine Infrastruktur baut, die mehrheitlich bejubelt wird, dann begründet er auch Erhaltungsaufwendungen.
In den 70ern baute plötzlich jedes kleine Dorf ein Frei- oder Hallenbad, Geld für den Bau war irgendwie aufzutreiben.
Das Geld für die Erhaltung müssen dann später halt andere auftreiben - aber da ist der verantwortliche Bürgermeister längst auf Rente.

Wird Zeit, dass der ADAC mal wieder "Autofahrer: die Melkkühe der Nation" zetert.
Das wäre mal ein Thema für die Piraten, wie hier die Lobby der grossen Subventionsempfänger (ja, auch ich fahre Auto und lasse mich da sponsorn) ihre Klientel mal wieder in die Ausbeutungsopferrolle hineinweint...

hase




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