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Betreff: Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit
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Re: [Ag-barrierefreiheit] Ag-barrierefreiheit Nachrichtensammlung, Band 9, Eintrag 7
Chronologisch Thread
- From: Johannes Britz <johannes-ml AT familiebritz.de>
- To: Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit <ag-barrierefreiheit AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [Ag-barrierefreiheit] Ag-barrierefreiheit Nachrichtensammlung, Band 9, Eintrag 7
- Date: Sun, 15 Jan 2012 00:41:14 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-barrierefreiheit>
- List-id: Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit <ag-barrierefreiheit.lists.piratenpartei.de>
> Hallo Johannes,
>
> ich finde Deinen Text super geschrieben!!
>
Danke. Es ist jedoch nicht meiner, sondern unser Text. Habe ich ja nicht
alleine geschrieben.
Was sagen die anderen??? Würde das so langsam gerne an die AG Presse
weitergeben.
>
> Zum Hintergrund möchte ich gern noch erwähnen:
>
> Was ja das Skandalöse an dieser Augsburger Geschichte ist, dass
> wirtschaftliche Aspekte herangezogen wurden.
> Wobei gerade in Menschenrechtsfragen sich wirtschaftliche Fragen gar nicht
> stellen dürfen.
> Nehmen wir mal einen Präsedenzfall
> http://www.anwalt24.de/beitraege-news/fachartikel/bundessozialgericht-hoerbehinderte-haben-anspruch-auf-ein-digitales-hoergeraet
>
> Hier geht es um § 33 SGB V, daraus ergibt sich die Anspruchsgrundlage auf
> eine "vollwertige" Erstattung der technischen Kosten.
>
> So wie für die Schwerhörigen sich eine Anspruchsgrundlage für eine optimale
> technische Ausstattung ergibt, damit optimale Barrierefreiheit erreicht
> werden könnte, ist es analog zu den Gehörlosen zu sehen, deren "Technik"
> eben die Gebärdensprachdolmetscher sind.
> Die Gebärdensprache ist die Existenzgrundlage für die GL.
>
Richtig. In einem solchen klaren Fall wirtschaftliche Gründe anzuführen
ist skandalös. Es besteht ein gesetzlicher und rechtmäßiger Anspruch.
> Zu Julia Probst:
> Ja, das ist traurige und schlimme Wahrheit.
> Ja, es macht deshalb erst Recht gar keinen Sinn, GL auf eine Sonderschule
> zu schicken. Diese Sonderschulen sind ohnehin ein Verstoss gegen die
> UN-Behindertenrechtskonvention und alles andere als eine Inklusion.
> Bedenken wir, dass die GL-Schulen sogar nicht mal ausreichendes
> Schriftdeutsch unterrichten, wie auch Fremdsprachen, weshalb es ja relative
> viele "Analphabeten" unter den GL gibt. D.h. GL Schulen grenzen GL erst
> recht aus!
> Es gibt also gar keine Alternative für GL als auf eine "normale" Schule zu
> schicken. Selbst wenn GL-Schulen mindestens auf das Niveau einer "normalen"
> Schule angehoben würden. Dennoch wäre auch dies nicht ausreichend, um eine
> Inklusion zu erreichen und zu sichern!
>
Die Gehörlosen auf eine Sonderschule zu schicken, um sie dann wieder in
die Gesellschaft, aus der man sie gerade herausgerissen hat wieder
einzugliedern ist ja auch viel teurer als Gebärdensprachdolmetscher zu
stellen. Mal unabhängig von der Qualität der Lerninhalte.
Wir haben demnächst hier in unserem Landkreis eine Fraktion. Wir planen
einen Antrag zu stellen, welcher:
1. überprüft auf Kreis- und Gemeindenebene wie es um die
Barrierefreiheit steht
2. Was geschieht, wenn z.b ein Gehörloser oder Blinder im Bürgerbüro
auftaucht. Wie wird mit einem solchen Menschen umgegangen.
3. Schulung der Mitarbeiter auf Kreisebene, welche mit Kundenverkehr zu
tun haben, im Umgang mit behinderten Menschen. Ggf. für 1-3 Mitarbeiter
auf freiwilliger Basis das Erlernen der Gebärdensprache. Hier kann man
sich die Reaktion von Hörenden auf gebärdende Gehörlose zu nutzen
machen, "OOh das würde ich auch gerne können.". ;)
- Re: [Ag-barrierefreiheit] Ag-barrierefreiheit Nachrichtensammlung, Band 9, Eintrag 7, Patrick O.-Hennings, 14.01.2012
- Re: [Ag-barrierefreiheit] Ag-barrierefreiheit Nachrichtensammlung, Band 9, Eintrag 7, Johannes Britz, 15.01.2012
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