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ag-barrierefreiheit - Re: [Ag-barrierefreiheit] Ausgegrenzt: Gehörlose soll nicht in Regelschule - ein quer-Thema Donnerstag, 20.15 im BR und Livestream

ag-barrierefreiheit AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit

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Re: [Ag-barrierefreiheit] Ausgegrenzt: Gehörlose soll nicht in Regelschule - ein quer-Thema Donnerstag, 20.15 im BR und Livestream


Chronologisch Thread 
  • From: Johannes Britz <johannes-ml AT familiebritz.de>
  • To: Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit <ag-barrierefreiheit AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-barrierefreiheit] Ausgegrenzt: Gehörlose soll nicht in Regelschule - ein quer-Thema Donnerstag, 20.15 im BR und Livestream
  • Date: Fri, 13 Jan 2012 14:09:30 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-barrierefreiheit>
  • List-id: Koordinations und Arbeitsliste der AG Barrierefreiheit <ag-barrierefreiheit.lists.piratenpartei.de>

> Werde mich nochmal an die PM setzen.

Ich habe die Pm nun nochmal überarbeitet und der aktuellen Lage nach
laut dem TV Bericht angepasst. Bitte lest nochmal alles durch. Wir
brauchen auch noch Zitatgeber. Und einen Sprecher der AG, welcher als
Kontakt in den Footer kommt. Änderungen habe ich im ersten Absatz und
letzen im Zitat vorgenommen. Bitte aber nochmal komplett lesen.

<!-- Start PM -->

Ausgrenzung in Augsburg

Seit dem letzten Jahr spielt sich ein Drama in Augsburg ab. Zwei
gehörlose Mädchen aus Mering und Neu-Ulm wollen weiterhin in der
Regelschule/Realschule am Unterricht teilnehmen, was ihnen durch die
Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und einer Erziehungs- und
Unterrichtsgesetzesänderung des Bayerischen Landtages zusteht. Zur
Unterstützung wird dazu ein Gebärdensprachendolmetscher benötigt. Der
Bezirk Schwaben lehnt dies ab und empfiehlt - mit Verweis auf das
Sozialgerichtsurteil einem sozialpädagogischen Gutachten - die
Schülerinnen auf ein Gehörlosenzentrum nach Augsburg zu schicken, wo sie
entsprechend besser unterrichtet werden können. Damit grenzt er die
beiden Schülerinnen aus dem normalen Schulbetrieb aus. Nach einem
Bericht der Sendung "quer" im Bayerishen Fernsehen rudert
Bezrikspräsident Reichert nun zurück. Der Bezirk will jedoch die Kosten
für die Gebrädensprachdolmetscher nicht übernehmen.

Die Piratenpartei steht für die Teilhabe aller am öffentlichen Leben und
lehnt Ausgrenzungen jedweder Art ab. "Barrieren haben in unser heutigen
Zeit nichts mehr zu suchen", so Pirat XY / bayerischer Vorstand etcpp.
"Für die Piraten ist Inklusion selbstverständlich, die Piraten stehen
gegen jedwige Ausgrenzung."

Die Kosten für die Inklusion der beiden Schülerinnen erscheint nur auf
den ersten Blick teurer, gegenüber eines Besuchs eines
Gehörlosenzentrum. Die Fahrt- und Internatskosten für die beiden
Schülerinnen übersteigt allerdings die Kosten eines
Gebärdensprachdolmetschers. "Der soziale Lerneffekt unter den Kindern
wird als zu niedrig angesehn oder gar nicht bedacht. Die Aussortierung
gehörloser Schüler in Gehörlosenzentren lässt erst die Barrieren
entstehen.", so XY, Mitglied der AG Barrierefreiheit. Die Ausgrenzung
von Kindern mit Behinderung in der Regelschule behindert damit nicht nur
die soziale Teilhabe, sondern gleichzeitig den Prozess, dass Kinder
bereits im Schulalter Berührungsängste zu Menschen mit Behinderung
verlieren bzw. gar nicht erst aufbauen.

"In Deutschland ist es im Studium zur Behindertenpädagogik keine Pflicht
die Gebärdensprache zu lernen. An Gehörlosenzentren wird zu 90% nicht in
Gebärdensprache unterrichtet.", so Julia Probst, Expertin für Inklusion.

Die Piratenpartei Deutschland empfiehlt Bezirkspräsident Reichert und
den zuständigen Behörden nicht lediglich mit "Experten" über die beiden
Mädchen zu reden, sondern mit den Schülerinnen selbst und ihren Eltern.
"Herr Bezirkspräsident Reichert sollte sich persönlich vor Ort ein Bild
machen über die Arbeit mit gehörlosen Schüler_innen, deren Schulalltag.
Die seit 26. März 2009 gültige UN-Behindertenrechtskonvention gilt es
nun endlich umzusetzen, zum Wohle von Vanessa und anderen gehörlosen
Schülern. Gehörlose Kinder erst aus ihrer Umgebung herauszureissen, in
ein Gehörlosenzentrum zu stecken, um sie danach wieder in die
Gesellschaft zu integrieren ist ein viel höherer Kostenfaktor und
widerspricht jeglicher Logik." sagt XY, Mitglied der AG Barrierefreiheit.

<!-- Ende PM -->




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