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rems-murr-kreis - Re: [Piraten Rems-Murr-Kreis] Strahlenfühlige gegen freies WLAN

rems-murr-kreis AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Piraten im Rems-Murr-Kreis

Listenarchiv

Re: [Piraten Rems-Murr-Kreis] Strahlenfühlige gegen freies WLAN


Chronologisch Thread 
  • From: Volker Dyken <dyken AT hotmail.de>
  • To: "rems-murr-kreis AT lists.piratenpartei.de" <rems-murr-kreis AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Piraten Rems-Murr-Kreis] Strahlenfühlige gegen freies WLAN
  • Date: Mon, 2 Nov 2015 21:59:05 +0100
  • Importance: Normal
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/rems-murr-kreis>
  • List-id: Piraten im Rems-Murr-Kreis <rems-murr-kreis.lists.piratenpartei.de>

Ja, bissle was Lustiges zum Kommentieren.
Hier ist noch ein Artikel dazu.

Grünen-Stadtrat will freies WLAN abschaffen

Peter Mühlbauer 02.11.2015

… und LTE verbieten

Wolfratshausen war bisher vor allem als Heimatstadt des ehemaligen Bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber bekannt. Nun macht die Ortschaft mit einem Grünen-Stadtrat Schlagzeilen, der nicht nur das unlängst eingeführte freie WLAN in der Innenstadt abschaffen, sondern auch den schnellen Mobilfunkstandard LTE verbieten lassen will – und zwar nicht nur in Wolfratshausen, sondern bundesweit.

Dazu hat der promovierte Psychotherapeut Hans Schmidt (den man nicht mit dem Autor ähnlichen Namens verwechseln sollte) eine Petition aufgesetzt, die mit etwa 90 Unterschriften allerdings weit davon entfernt ist, dass man ihren Initiator persönlich vor dem Petitionsausschuss des Bundestages sprechen lässt. Seinen offenen Brief an Bürgermeister Klaus Heilinglechner (Bürgervereinigung Wolfratshausen), in dem er erklärt, bis zur Wiederabschaffung des freien WLAN-Angebots nicht mehr in der Wolfratshauser Innenstadt einzukaufen, haben 47 Personen mitgezeichnet. Davon kommen 36 aus Wolfratshausen selbst. Vier sind aus dem 23 Kilometer entfernten Penzberg, zwei aus der achteinhalb Kilometer entfernten Sudetendeutschensiedlung Geretsried und jeweils einer aus Berg, Farchach, Holzhausen und München (von wo aus man wahrscheinlich eher seltener zum Einkaufen in den 18.000-Einwohner-Ort fährt).

Trotzdem sieht Dr. Schmidt seinen Brief als Anlass dafür, dass "dieser 'Kollateralschaden' des öffentlichen WLAN [...] allen Verantwortlichen zu denken geben" sollte. Beim Verein Lebendige Altstadt Wolfratshausen (LAW) und beim  Werbekreises Einkaufsstadt Wolfratshausen, wo man sich für das freie WLAN einsetzte, um eine Möglichkeit anzubieten, sich schneller und einfacher über Sehenswürdigkeiten und Einkaufsmöglichkeiten zu informieren und den fortschreitenden Leerstand aufzuhalten, hat man zwar keine Zahlen dazu, wie viele Touristen und Einheimischen in der Innenstadt einkaufen - aber man ist sich sicher, dass die 47 Unterzeichner von Schmidts Brief nur ein verschwindend geringer Teil davon sind.


LTE-Modem. Foto: Holger Motzkau 2010, Wikipedia/Wikimedia Commons (cc-by-sa-3.0)

Der Grund, warum der Grünen-Stadtrat das freie WLAN abschaffen und dafür sorgen will, dass Smartphones künftig bundesweit nur noch G, 3G, H oder H+, aber nicht mehr 4G anzeigen, liegt in seiner Angst vor "Elektrosmog". Er glaubt, dass Mobilfunkstrahlung "potenziell" Krebs erzeugt. Von zwei für diesen Glauben häufig zitierten Studien an der Medizinischen Universität Wien (MUW) kam jedoch bereits 2008 heraus, dass die Ergebnisse (die nahelegen, dass niederfrequente magnetische und hochfrequente elektromagnetische Felder von Mobiltelefonen und Stromleitungen unterhalb von Grenzwerten menschliche DNS schädigen können) gefälscht waren (vgl. Wie "offensichtlich inkorrekte" Daten weiter Schaden anrichten). Für ein Stellungnahme dazu, warum er nicht gleich den gesamten Mobilfunk verbieten will, war der anscheinende Elektrogerätevermeider nicht erreichbar.

Darüber hinaus ist Schmidt der Überzeugung, dass fünf bis zehn Prozent der Bevölkerung "elektrosensibel" sind und dass es sich bei bei dem in der Serie Better Call Saul eindrucksvoll dargestellten Phänomen nicht um eine strahlungsunabhängige psychische Erkrankung, sondern um ein physisches Phänomen handelt.

Die Fraktion der Grünen im Wolfratshauser Stadtrat hat sich Schmidts Sichtweisen teilweise zu eigen gemacht: In einem Positionspapierverweist man nicht nur auf angebliche Gesundheitsrisiken durch das freie WLAN, sondern auch auf "Hasspropaganda, harte Pornografie, Happy-Slapping-Videos und Splatter-Spiele" sowie auf die umstrittenen Thesen des Kulturpessimisten Manfred Spitzer.



To: rems-murr-kreis AT lists.piratenpartei.de
From: doris.k AT piraten-rmk.de
Date: Mon, 2 Nov 2015 21:36:06 +0100
Subject: Re: [Piraten Rems-Murr-Kreis] Strahlenfühlige gegen freies WLAN

Ahoi zusammen

Zitat:
Auch Kinder und deren vermeintlicher Schutz vor „frei zugänglicher
Hass-Propaganda und Pornografie“ werden bemüht, um gegen offenes WLAN zu
argumentieren.


Muhahahaha
Dann gibts halt Hass-Propaganda und Porno über good old copper cable.
Weils gsünder isch :)

Mal ernsthaft: soll ich den Text komplett kommentieren? Oder was war der
Grund für das teilen des Artikels auf der Mailingliste?


Gruß
Doris



Am 02.11.2015 um 18:36 schrieb Volker Dyken:
> https://netzpolitik.org/2015/strahlenfuehlige-gegen-freies-wlan/
>
> Strahlenfühlige gegen freies WLANvon Kathrin Maurer am 02. November
> 2015, 16:31 in Kurzmeldungen / 10 KommentareIm oberbayrischen
> Städtchen Wolfratshausen tut sich netzpolitisch eigentlich
> Erfreuliches: Seit Kurzem ist in der Innenstadt WLAN frei verfügbar.
> Nun gibt es jedoch von einem Teil der lokalen Grünen Widerstand. Der
> Grund: Elektrosmog.Grünen-Stadtrat Hans Schmidt, Sprecher der
> „Bürgerinitiative Wolfratshausen zum Schutz vor Elektrosmog“,
> berichtet in einem Offenen Brief an die Stadt, die insgesamt mehr als
> 40 Unterzeichnenden „fühlen sich durch die Strahlung des kürzlich
> installierten WLAN in ihrem Wohlbefinden und ihrer Gesundheit ‚massiv
> beeinträchtigt'“.Bereits Anfang Oktober wurde vom damals erst
> geplanten Widerspruch berichtet, der sich vor allem auf die
> Schilderung individuell wahrgenommener gesundheitlicher Problematiken
> stützt – statt auf wissenschaftlich haltbare Interpretationen:Seit
> das Funk-Internet läuft, haben einige der
> Bürgerinitiativen-Mitglieder nach eigenen Angaben gesundheitliche
> Probleme. In ihrer Versammlung im Gasthaus Löwenbräu am Mittwochabend
> berichteten Elektrosensible von Schlafstörungen und Kopfschmerzen.
> Lucia und Dr. Hans Schmidt sagten, es sei ihnen nach dem jüngsten
> Vollmond-Ulmentanz auf der alten Floßlände im Vergleich zum Vormonat
> richtig schlecht gegangen. Sie berichteten von „Kribbeln und
> Vibrieren vorm Einschlafen“.Auch Kinder und deren vermeintlicher
> Schutz vor „frei zugänglicher Hass-Propaganda und Pornografie“ werden
> bemüht, um gegen offenes WLAN zu argumentieren. Schon Anfang des
> Jahres wurde in einer Stellungnahme der Bürgerinitiative über
> Versuche von Schülern berichtet, die ein erhöhtes Mehlwurmsterben
> aufgrund der Strahlung von Schnurlostelefonen nachgewiesen haben
> wollen. Kein Scherz.Bei der Ernennung Schmidts zum Schriftführer der
> örtlichen Grünen gab es übrigens vor einigen Jahren Kritik am
> intransparenten Vorgehen.
>
>
>


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