Re: [Piraten Rems-Murr-Kreis] Mein Austritt

[Dee Kay <dee.kay.corral AT gmail.com>]

Hallo Lars,

Wichtig: wir ziehen die RMK-Webseite um auf einen Landesserver. Ich habe das mit Carsten Lenz besprochen, aber er braucht noch einige Authorisierungen. Willst du das selbst direkt klären, oder soll ich im Detail abfragen was er genau von dir braucht? Danke.



Hallo Lars und JHeistermann,

ich würde es keine Unterwanderung nennen und schon gar keine Lüge von irgendwelchen Vorständen, sondern eine Verschiebung der Themenpriorisierung zu mehr "linken" Themen.
Und ja ich beobachte ebenfalls einen Hang / Drang zu Aussagen wie "Das soll der Staat regeln."
Selbstverständlich ist das auch nicht mit meiner liberalen Grundhaltung übereinstimmend.

Doch diese Verschiebung der Themenpriorisierung ist meine eigene Verantwortung.
Wo sind denn meine liberalen Vorschläge zu einer Reform von ALG I + II?
Wo sind denn meine liberalen Vorschläge zu einer Banken-, Energieversorger-, Monopolisierungsreform und Europa?
Wo sind denn meine liberalen Vorschläge als Antwort auf die Frage von Umverteilung innerhalb der Gesellschaft?

Die "linke" Seite hat da durchaus mehr gearbeitet und viele Vorschläge gemacht. Vorschläge die bei mir teilweise Kopfschütteln hervorrufen.
Aber das einzige was hilft, sind eigene Vorschläge und dafür Mehrheiten finden. Das zumindest will ich von jetzt an kontinuierlich innerhalb der Piratenpartei versuchen.

Deshalb steht für mich auch kein Austritt zur Debatte, denn ich stehe für den liberalen Teil der Partei. Jede(r) der auch so denkt und lieber austritt, schwächt dieses Meinungsspektrum bei den Piraten. Ich finde das wirklich schade. Ehrlich gesagt bin ich genau aus dem Grund Pirat geworden, weil mir klar wurde, dass ich meine liberalen Gedanken bei den Piraten nur unterbringe wenn ich Verantwortung dafür übernehme.
Wie schon oft gesagt: Mich interessiert was uns verbindet und nicht was uns trennt. Mit diesem Leitbild erkenne ich wichtige Interessen der "linken" Seite an, ohne meine liberalen Interessen aus den Augen zu verlieren. Ich denke das machen auch einige Vorstände so, deshalb finde ich es ungerecht hier von Lüge zu sprechen.

Schönen Gruß

Dee Kay

Am 18. September 2012 15:54 schrieb JHeistermann <JHeistermann AT news.piratenpartei.de>:

Ja es gibt die Linken und auch noch Trittbrettfahrer. Das heisst aber nicht, dass die alten Recken das Feld räumen müssen. Die Partei wird einfach größer.

Dem eigenen Anspruch werden wir nicht gerecht, das merkt man deutlich. Aber jeder kann da bei sich selber anfangen, so lange es geht. Wenn es nicht mehr geht, dann sollte man wohl wirklich gehen. Aber wo diese Schmerzgrenze liegt, ist bei jedem anders.

Lars Haise schrieb:

Hallo Dee Kay,

ich sehe das leider inzwischen etwas anders. Wenn man sich die Programmatik anschaut, dann haben wir uns schon sehr krass von den ursprünglichen, freiheitlichen Ansprüchen entfernt, die die Piraten ausgemacht haben. BGE ist eine Sache, eine andere ist auch, dass die Piraten - und die Mehrheit besteht nun mal aus Ex-Linken - inzwischen auch an wesentlichen Stellen die Bevormundungspolitik fortsetzen. Das fängt in der Wirtschaftspolitik an und setzt sich in vielen weiteren Bereichen der Menschen fort, wo meiner Meinung nach eine staatliche Einmischung/Regulierung alles verschlimmbessert, anstatt zu verbessern.

Anno 2009, bis zu dem Zeitpunkt der ersten Wahlerfolge, konnte man auch tatsächlich sagen, dass wir eine echte liberale Alternative sind. Inzwischen lügen aber sogar unsere Oberpiraten, auch Nerz, den Leuten ins Gesicht, versuchen, sozialistische Elemente wie das BGE als liberal zu verkaufen.

Diese Verleumdungen zum Wählerfang kann ich als liberaler Mensch einfach nicht mehr mittragen, vor allem aber: gewissenhaft nach außen vertreten.

Nachdem die erhoffte Wendung, die ich mir nach meiner Rückkehr erhofft hatte, nicht kam und immer mehr alte Freibeuter das Schiff verlassen, seh ich keinen wirklichen Anreiz darin, mich weiter für diesen Kampf stark zu machen.

Von meinem iPhone gesendet

JHeistermann schrieb:

Ich finde es schade, wenn Urpiraten gehen, weil wir unterwandert werden. Wir sollten eben einfach bleiben, den Frust runterschlucken und inhaltlich weiterarbeiten. Die Linken werden auch bei uns keine Heimat finden und weiterziehen.
Mir fällt das selber schwer, habe gerade erlebt, wie meine beiden Programmanträge beim Landesparteitag gar nicht behandelt wurden, weil wir 1,5 Tage mit Wahlen verplempert haben und dann eben kaum noch Papiere dran kamen.
Tja aber trotzdem wird weitergemacht!
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