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ostwestfalen-lippe - [OWL] heise online: Studie: Was auf Vorrat gespeicherte Verbindungsdaten verraten

ostwestfalen-lippe AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Regionale Liste für OWL (im Nordosten von NRW)

Listenarchiv

[OWL] heise online: Studie: Was auf Vorrat gespeicherte Verbindungsdaten verraten


Chronologisch Thread 
  • From: rohrmann AT web.de
  • To: ostwestfalen-lippe AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [OWL] heise online: Studie: Was auf Vorrat gespeicherte Verbindungsdaten verraten
  • Date: Mon, 17 Mar 2014 15:17:02 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ostwestfalen-lippe>
  • List-id: Regionale Liste für OWL (im Nordosten von NRW) <ostwestfalen-lippe.lists.piratenpartei.de>

Diese Meldung aus heise online wurde Ihnen von "rohrmann AT web.de" gesandt. Wir
weisen darauf hin, dass die Absenderangabe nicht verifiziert ist. Sollten Sie
Zweifel an der Authentizität des Absenders haben, ignorieren Sie diese E-Mail
bitte.
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Ahoi.

Das hier ist ein GANZ wichtiges Ding!

Es zeigt, wie fatal diese von der Politik verharmlosten META-Daten der
Kommunikation sind.

Wir (Piraten und Nerds) haben es schon immer geahnt und nach der Klage eines
Grünen auf Herausgabe der T-Mobile Verbindungsdaten schon im Ansatz gesehen.

Die Frage ist, wie man das hier nun richtig einsetzt, um es in die Thematik
um die Vorratsdatenspeicherung aufzugreifen und um die Überwachung zu bremsen
und VDS zu verhindern...

Greetz Andreas
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14.03.2014 18:59

Studie: Was auf Vorrat gespeicherte Verbindungsdaten verraten

Stanford-Forscher haben mithilfe eines Crowdsourcing-Verfahrens von
"Metadaten" aus der Telekommunikation relativ einfach sehr intime Details
über Nutzer wie etwa deren potenzielle Krankheiten herausfinden können.

Verbindungsdaten erlauben offenbar ziemlich umfassende Rückschlüsse auf die
Personen, die sie verursachen, wie US-Wissenschaftler herausgefunden haben
wollen. Sie seien selbst überrascht gewesen, welch tiefe Einblicke ihnen
reine Verbindungsdaten gegeben hätten, schreibt ein Mitglied des
wissenschaftlichen Teams in einem Blogeintrag[1].

Verbindungsdaten aus Telefongesprächen verraten offenbar mehr über eine
Person als gedacht.
Bild: dpa, Marc Müller
Teilnehmer an der Untersuchung hätten Gespräche mit den Anonymen
Alkoholikern, Waffengeschäften, Gewerkschaften, Scheidungsrichtern, auf
Sexualkrankheiten spezialisierte Kliniken oder etwa Strip-Clubs geführt. Bei
den Erkenntnissen habe es sich nicht um eine "hypothetische Horrorparade"
gehandelt, sondern um einfache Ableitungen aus dem Verhalten echter
Telekommunikationsnutzer, halten die Forscher fest.


Für das Projekt[2] haben Mitarbeiter des Center for Internet and Society der
Stanford-Universität Nutzer von Android-Smartphones gebeten, über die
MetaPhone-App[3] ihre Verbindungsdaten beizusteuern. Über einen Abgleich mit
5000 aus dem so generierten Material zufällig ausgewählten Telefonnummern mit
Yelp, Facebook und Google Places war es den Forschern bereits Ende
vergangenen Jahres gelungen[4], die Namen von über 72 Prozent der damit
verknüpften Teilnehmer herauszubekommen.

Herzstörungen, Maschinengewehre, Schwangerschaftsabbrüche
Für die Untersuchung wurde diese Methode verfeinert, um 33.688 von 546
Personen gewählte Nummern genauer unter die Lupe zu nehmen. Dabei stießen die
Wissenschaftler auch auf übergreifende Muster, die sie als besonders
aussagekräftig einschätzten. Ein Teilnehmer etwa habe lange mit
Herzspezialisten eines größeren Krankenhauses und kurz mit einem
medizinischen Labor gesprochen, Anrufe einer Apotheke entgegengenommen und
immer wieder eine Hotline kontaktiert für ein Gerät, mit dem kardiologische
Störungen überwacht werden können.

Ein anderer Beteiligter habe vielfach ein Geschäft angerufen, das sich auf
den Verkauf von Maschinengewehren spezialisiert habe. Dazu gekommen sei ein
längeres Gespräch mit dem Kundendienst eines Herstellers solcher Waffen.
Wieder eine andere Mitmachende habe zwei Tage nach einer ausführlichen, in
den frühen Morgenstunden geführten Unterredung mit ihrer Schwester wiederholt
mit einer Einrichtung für Elternplanung und Schwangerschaftsabbrüche
telefoniert. Zwei kurze Anrufe dort seien zwei Wochen später zu registrieren
gewesen, ein letzter einen Monat danach.


Befürworter einer Vorratsdatenspeicherung behaupten immer wieder, dass es bei
dem Instrument doch "nur" um beim Telefonieren sowieso anfallende
Verbindungsinformationen, aber nicht um Kommunikationsinhalte gehe. Man könne
auch über rechtliche Einschränkungen beim Zugriff auf entsprechende
Datenbanken reden, ergänzen die Macher der Studie. Die Wissenschaft zeige nun
aber klar, dass die Telefon-Metadaten "höchst sensibel seien". Dabei habe die
Untersuchung nur wenige hundert Nutzer über ein paar Monate hinweg
einbezogen. Die Datenbestände der NSA[5] und von Telekommunikationsfirmen
umfassten dagegen allein in den USA Millionen von Bürgern über viele Jahre
hinweg. (Stefan Krempl)
/


(axk[6])







URL dieses Artikels:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Studie-Was-auf-Vorrat-gespeicherte-Verbindungsdaten-verraten-2146213.html



Links in diesem Artikel:

[1]
http://webpolicy.org/2014/03/12/metaphone-the-sensitivity-of-telephone-metadata/
[2] https://cyberlaw.stanford.edu/blog/2013/11/what%27s-in-your-metadata
[3]
https://play.google.com/store/apps/details?id=edu.stanford.seclab.metadata
[4] http://www.heise.de/tp/artikel/40/40657/1.html
[5] http://www.heise.de/thema/NSA
[6] mailto:axk AT heise.de

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