ostwestfalen-lippe AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Regionale Liste für OWL (im Nordosten von NRW)
Listenarchiv
- From: andreas AT rohrmann.com
- To: ostwestfalen-lippe AT lists.piratenpartei.de
- Subject: [OWL] heise online: Strafanzeige im NSA-Skandal: "Zeichen gegen die Ohnmacht"
- Date: Mon, 3 Feb 2014 15:02:09 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ostwestfalen-lippe>
- List-id: Regionale Liste für OWL (im Nordosten von NRW) <ostwestfalen-lippe.lists.piratenpartei.de>
Diese Meldung aus heise online wurde Ihnen von "andreas AT rohrmann.com"
gesandt. Wir weisen darauf hin, dass die Absenderangabe nicht verifiziert
ist. Sollten Sie Zweifel an der Authentizität des Absenders haben, ignorieren
Sie diese E-Mail bitte.
------------------------------------------------------------------------
Ein ganz wichtiger Schritt, um das Umdenken auch bei den politischen
"Entscheidern" einzuleiten.
Bisher hat man sich Resistent gegen Kritik etc. gezeigt. Nun könnte mit
dieser Anzeige eine neue Eskalationsstufe eingeleitet werden.
Ich finde, "wir" Piraten müssen schauen, ob wir mit der Vorlage nicht auch
selbst aktiv werden. Immerhin wollen wir uns bei den anstehenden Wahlen doch
bestimmt mit einer unserer Kernkompetenzen in den Fokus der Wähler stellen.
Greetz Andreas
------------------------------------------------------------------------
03.02.2014 11:17
Strafanzeige im NSA-Skandal: "Zeichen gegen die Ohnmacht"
Die Internationale Liga für Menschenrechte hat am Montag zusammen mit dem CCC
und DigitalCourage beim Generalbundesanwalt Strafanzeige gegen die Regierung
und Sicherheitsbehörden wegen der
Überwachung erstattet.
Die Liste der Erstatter der Strafanzeige ist lang: Wie vergangene Woche
angekündigt[1], hat am heutigen Montag die Internationale Liga für
Menschenrechte[2] zusammen mit ihrem Vizepräsidenten Rolf Gössner, dem Chaos
Computer Club (CCC[3]) und seiner Sprecherin Constanze Kurz sowie dem
Datenschutzverein DigitalCourage[4] und den Vorstandsmitgliedern Rena Tangens
und padeluun den Generalbundesanwalt Harald Range aufgefordert, Ermittlungen
wegen "geheimdienstlicher Massenüberwachung" im NSA-Skandal[5] aufzunehmen.
Verdächtige im In- und Ausland
Was wusste die Kanzlerin?
Bild: dpa, Julian Stratenschulte/Archiv
Noch länger ist die Reihe der namentlich genannten Verdächtigen. Die heise
online vorliegende, knapp 60 Seiten lange Anzeige richtet sich nicht nur
allgemein gegen "US-amerikanisch, britische und deutsche Geheimdienstagenten
und ihre Vorgesetzten", sondern auch namentlich gegen die Präsidenten des
Bundesnachrichtendienstes, des Bundesamts für Verfassungsschutz sowie des
Militärischen Abschirmdienstes (MAD). Aufgeführt werden zudem die Leiter der
Landesämter für Verfassungsschutz, der Bundesinnenminister Thomas de
Maiziére, Bundeskanzlerin Angela Merkel, die übrigen Mitglieder der
Bundesregierung sowie die Amtsvorgänger zu allen deutschen Beschuldigten.
Die Anwälte, die die Strafanzeige formuliert haben, sehen in ihren
Ausführungen "Anhaltspunkte für ein strafbares Verhalten der Verdächtigen in
ausreichendem Umfang". Sie werfen diesen insbesondere "verbotene
Geheimdiensttätigkeit, Verletzungen des persönlichen Lebens- und
Geheimbereichs sowie Strafvereitelung" im Amt vor.
"Anfangsverdacht gegeben"
Einen Anfangsverdacht in den in Frage kommenden Delikten sehen die
Rechtsexperten gegeben, sodass der Generalbundesanwalt ein
Ermittlungsverfahren durchführen müsse. Dabei drängen sie darauf, den
NSA-Whistleblower Edward Snowden als Zeugen zu laden. Voraussetzung dafür
müsse sein, dass dem früheren Geheimdienstmitarbeiter der notwendige Schutz
vor Auslieferung in die USA sowie vor Kidnapping durch Spezialkommandos
gewährleistet werde.
Die Initiatoren der Anzeige gehen davon aus, dass die Chefs der deutschen
Geheimdienstbehörden sich "durch die massenhafte Übermittlung von
Telekommunikationsmetadaten" an ausländische Partnerorganisationen strafbar
gemacht haben. Sie seien auch verdächtig, andere, teils inhaltsbezogene
Informationen beliebiger Art an diese Kreise übermittelt zu haben. Diese
Vermutung beziehe sich auch auf mitwirkende Behördenmitarbeiter sowie
Regierungsmitglieder. Diese hätten die Transfers und Ausspähungen von Daten
voraussichtlich angeordnet.
Deutsches Strafrecht sei anwendbar, heißt es in der Begründung weiter, da
viele der Tathandlungen etwa im sogenannten Dagger-Komplex und auf dem
August-Euler-Flugplatz in der Nähe von Darmstadt sowie an anderen hiesigen
Orten stattgefunden hätten. Auch der "Erfolg" der Verletzungen der
Privatsphäre von Millionen von Nutzern sei in Deutschland eingetreten. Ins
Feld geführte Rechtfertigungsgründe für die Massenausforschung als
angemessenes Mittel im "internationalen Krieg gegen den Terror" seien "völlig
unhaltbar".
Anzeige gegen die "Ohnmacht"
Gössner, der als Menschenrechtanwalt selbst jahrelang von deutschen
Geheimdiensten ausgespäht wurde, bezeichnete den Schritt als Versuch, "die
allenthalben spürbare Ohnmacht angesichts der Überwachungsdimension und der
täglichen Enthüllungen zu durchbrechen". Die "politisch und strafrechtlich
Mitverantwortlichen" müssten "endlich ausfindig und zur Rechenschaft" gezogen
werden. Das von der Verfassung garantierte Recht des Einzelnen,
unkontrolliert zu kommunizieren, werde schwer verletzt, sei aber eine
"unverzichtbare Grundvoraussetzung einer offenen demokratischen Gesellschaft".
Der CCC bezeichnete es als inakzeptabel, "dass die öffentlichen Stellen
bislang kaum zur Aufklärung der geheimdienstlichen Machenschaften beigetragen
haben, obwohl das Ausspähen vor aller Augen geschieht". Auch padeluun von
DigitalCourage nannte es unverständlich, dass sich die Politik bislang
"wirksamen Maßnahmen verweigert". Die Bundesanwaltschaft hatte im Dezember
noch nicht entschieden[6], ob sie ein Verfahren einleiten werde. Sie hatte
nach eigenen Angaben damals noch keine konkreten Anhaltspunkte, dass die NSA
oder der britische Dienst GCHQ die deutsche Telekommunikation systematisch
überwache. Schwestervereinigungen der Menschenrechtsliga in Frankreich und
Belgien haben vergleichbare Anzeigen initiiert. (Stefan Krempl)
/
(mho[7])
URL dieses Artikels:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Strafanzeige-im-NSA-Skandal-Zeichen-gegen-die-Ohnmacht-2104284.html
Links in diesem Artikel:
[1]
http://www.heise.de/newsticker/meldung/NSA-Skandal-CCC-Sprecherin-stellt-Strafanzeige-gegen-die-Bundesregierung-2099375.html
[2] http://ilmr.de/
[3] http://www.ccc.de/
[4] http://digitalcourage.de/
[5]
http://www.heise.de/newsticker/meldung/NSA-Skandal-Von-Merkels-Handy-Muscular-NSA-GCHQ-BND-PRISM-Tempora-und-dem-Supergrundrecht-was-bisher-geschah-2039019.html
[6]
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Bundesanwaltschaft-Noch-keine-Entscheidung-ueber-NSA-Ermittlungen-2064648.html
[7] mailto:mho AT heise.de
------------------------------------------------------------------------
Copyright Heise Zeitschriften Verlag
- [OWL] heise online: Strafanzeige im NSA-Skandal: "Zeichen gegen die Ohnmacht", andreas, 03.02.2014
- Re: [OWL] *** SPAM *** heise online: Strafanzeige im NSA-Skandal: "Zeichen gegen die Ohnmacht", Richard (NRW), 03.02.2014
Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.