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Betreff: Regionale Liste für OWL (im Nordosten von NRW)
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[OWL] heise online: NSA-Skandal: CCC-Sprecherin stellt Strafanzeige gegen die Bundesregierung
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- From: andreas AT rohrmann.com
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- Subject: [OWL] heise online: NSA-Skandal: CCC-Sprecherin stellt Strafanzeige gegen die Bundesregierung
- Date: Wed, 29 Jan 2014 15:02:52 +0100
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ist. Sollten Sie Zweifel an der Authentizität des Absenders haben, ignorieren
Sie diese E-Mail bitte.
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Was die Piraten nicht machen, macht jetzt der CCC wahr!
Wo der Staat gegen Recht verstößt, müssen engagierte Bürger aktiv werden.
Schade, dass die Partei mit den "angeblichen" digitalen Kompetenzen nicht zu
solchen Schritten bereit ist.
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29.01.2014 08:12
NSA-Skandal: CCC-Sprecherin stellt Strafanzeige gegen die Bundesregierung
Constanze Kurz vom Chaos Computer Club (CCC) hat angekündigt, namentlich
Mitglieder der Bundesregierung und Chefs deutscher Geheimdienste wegen
heimlicher Agententätigkeit und Beihilfe zur umfassenden Netzspionage der NSA
anzuzeigen.
Constanze Kurz, Sprecherin des CCC, verdeutlichte am Dienstag auf der
zentralen deutschen Veranstaltung[1] zum 8. Europäischen Datenschutztag[2] in
Berlin, dass sie juristisch gegen die Bundesregierung und deutsche
Geheimdienste vorgehen wolle. Sie werde am Mittwoch gemeinsam mit der
Internationalen Liga für Menschenrechte[3] Anzeige gegen Mitglieder der
Bundesregierung und Chefs deutscher Geheimdienste wegen heimlicher
Agententätigkeit und Beihilfe zur umfassenden Netzspionage der NSA stellen.
Das Bundesamt für Verfassungsschutz und der Bundesnachrichtendienst (BND)
hätten eingeräumt, das XKeyScore-Programm der NSA zur Datenanalyse zu
benutzen[4], begründete Kurz die Initiative. Für sie seht fest: "Der
Generalbundesanwalt muss tätig werden."
Menschenrechte
Kurz hat zusammen mit Bürgerrechtsorganisationen bereits Beschwerde in der
Sache gegen den britischen Geheimdienst GCHQ beim Europäischen
Menschengerichtshof eingelegt, die dort mit höchster Priorität bearbeitet
wird[5]. Sie sieht die Schnüffeltätigkeiten generell eingebettet in eine
größere Menschenrechtsdiskussion. Schließlich werde sich "die digitale Spur
um uns herum" durch die Entwicklung der Informationstechnologie immer weiter
verdichten, sodass Möglichkeiten des Umgangs damit im rechtsstaatlichen
Rahmen geklärt werden müssten.
Gegenüber heise online führte die Informatikerin aus, dass die rund
50-seitige Anzeige auch international in Ländern wie Belgien und Frankreich
gegen dortige Regierungsvertreter und Geheimdienstleiter eingebracht werde.
Die Begründung hätten die renommierten Anwälte Hans-Eberhard Schultz und
Claus Förster geschrieben. In Deutschland habe der Generalbundesanwalt noch
nicht bekanntgegeben, ob er ein eigenes Verfahren wegen des NSA-Skandals[6]
einleiten werde, erläuterte Kurz weiter. Sollte er sich dagegen entscheiden,
könne man gegen diesen Beschluss nicht auf dem Rechtsweg vorgehen. Die
namentliche Anzeige habe den Vorteil, dass die Kläger die Sache in einem
solchen Fall auf anderer Ebene weiter verfolgen könnten.
Wie Politik funktioniert ...
Paul Nemitz, Direktor der Grundrechtsabteilung der EU-Kommission, begrüßte
den Ansatz der Hackerin[7] und ihrer Mitstreiter prinzipiell. "Wir müssen mit
den Mitteln des Rechts arbeiten", konstatierte der Vertreter Brüssels. Es
reiche nicht, nur für sich selbst den richtigen Code zum Datenschutz zu
schreiben, rügte er eine sonst in der Hackerszene weit verbreitete
"individualistische Haltung". Auch die Datenreisenden müssten lernen, "wie
die Politik funktioniert".
Prinzipiell plädierte Nemitz dafür, den USA eine Chance zur Reform ihrer
Geheimdienste zu geben. Brüssel wolle Washington bis zum Sommer Zeit lassen,
um hier nachzubessern, unterstützte er die Linie von Justizkommissarin
Viviane Reding. US-Präsident Barack Obama[8] habe angekündigt, Ausländer den
gleichen Schutzvorkehrungen zugestehen zu wollen wie US-Bürgern. Zudem
sollten die Überwachungstechniken "zielgerichteter" werden. Diese ersten
interessanten Überlegungen müssten die USA nun in einem Entwurf zur Reform
des Safe-Harbor-Abkommens[9] konkretisieren. Den auf dieser Ebene
auszuübenden "wirtschaftlichen Druck" schätzt Nemitz für
erfolgsversprechender ein als nationale Gespräche über mögliche "No
Spy"-Verträge.
Staatsschutz? Bürgerschutz!
Die niedersächsische Verfassungsschutzpräsidentin Maren Brandenburger warb
für eine Reform der Staatsschützer, in denen diese auch den Datenschutz
stärker mit in den Blick nehmen sollten. Verfassungsschutzeinrichtungen
hätten nicht nur die Aufgabe, extremistische Bestrebungen aufzuklären.
Vielmehr müssten sie auch die Bürger bewahren vor einem "überflüssigen
Gebrauch" ihrer personenbezogenen Informationen. Auch die Cyberabwehr sei ein
wichtiger Punkt, in dem man besser mit den Polizeibehörden kooperieren könnte.
Bei der Spionageabwehr habe der Fokus der hiesigen Verfassungsschutzämter zu
stark auf osteuropäischen und asiatischen Ländern gelegen, räumte
Brandenburger ein: "Wir waren zu naiv." Andererseits könne ein Bundesland
allein nicht US-Spionage verhindern. Es sei aber etwa auch Teil der Agenda
der Niedersachsen herauszufinden, welche Beratungsfirma mit welchem
Geheimdienst zusammenarbeite.
Kurz wollte Brandenburger den Gesinnungswandel nicht recht abnehmen. Die
Hackerin bezeichnete es als "erheiternd, dass die Verfassungsschützer bald
explodieren bei der Überwachungsabwehr". Es wäre auch zynisch, mit
Steuergeldern erst die Spionagekompetenzen der Geheimdienste ständig
auszuweiten und nun einen "weiteren Batzen" öffentlicher Mittel für eine
Kehrtwende in die Hand zu nehmen.
[Update 29.01.2014 10:48]:
Die CCC-Sprecherin und ihre Anwälte haben den Zeitplan für das Vorhaben noch
einmal leicht verändert. Die Anzeige soll nun am Montag, den 3. Februar,
eingereicht werden. "Wir wollen sie noch erheblich erweitern und können sie
daher erst dann absenden", begründete Kurz den neuen Termin
gegenüber heise online. Das Dokument werde parallel dann auch veröffentlicht.
[Update 29.01.2014 12:15]:
Die Menschenrechtsliga wies gegenüber heise online darauf hin, dass auch der
Datenschutzverein DigitalCourage[10] die Anzeige wesentlich mit vorantreibt
und sich daran beteiligen wird. (Stefan Krempl)
/
(jk[11])
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[2] http://www.datenschutz.de/eu_datenschutztag/
[3] http://ilmr.de/
[4]
http://www.heise.de/newsticker/meldung/XKeyscore-BND-und-Verfassungsschutz-nutzen-NSA-Spaehdatenbank-1920876.html
[5]
http://www.heise.de/newsticker/meldung/NSA-Skandal-Klage-gegen-britischen-Geheimdienst-GCHQ-erhaelt-in-Strassburg-Prioritaet-2096429.html
[6]
http://www.heise.de/newsticker/meldung/NSA-Skandal-Von-Merkels-Handy-Muscular-NSA-GCHQ-BND-PRISM-Tempora-und-dem-Supergrundrecht-was-bisher-geschah-2039019.html
[7] http://ulm.ccc.de/old/chaos-seminar/hacker/hacker.pdf
[8]
http://www.heise.de/newsticker/meldung/US-Ueberwachung-Die-wichtigsten-Ankuendigungen-aus-Obamas-Rede-2088511.html
[9]
http://www.heise.de/newsticker/meldung/NSA-Affaere-EU-Parlament-fordert-Kuendigung-des-Safe-Harbour-Abkommens-2087185.html
[10] http://digitalcourage.de/
[11] mailto:jk AT ct.de
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