ostwestfalen-lippe AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Regionale Liste für OWL (im Nordosten von NRW)
Listenarchiv
- From: "Andreas Rohrmann" <andreas AT rohrmann.com>
- To: ostwestfalen-lippe AT lists.piratenpartei.de
- Subject: [OWL] [Fwd: [Piraten NRW] Offener Brief an die Bundeskanzlerin]
- Date: Thu, 17 Jun 2010 22:57:10 +0200
- Importance: Normal
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ostwestfalen-lippe>
- List-id: Regionale Liste für OWL (im Nordosten von NRW) <ostwestfalen-lippe.lists.piratenpartei.de>
Zur Info!
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> Offener Brief an die Bundeskanzlerin
>
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> Diesen offenen Brief sendete ARD-Korrespondent Stephan Ueberbach an die
Bundeskanzlerin, wie diese
> die neuesten Sparpläne mit dem Kommentar : "Wir haben jahrelang über
unsere Verhältnisse gelebt" vorstellte.
> Ich finde, treffender geht's nichts mehr:
>
>
> Kommentar
> Wer lebt denn hier über seine Verhältnisse?
> Von Stephan Ueberbach, SWR, ARD-Hauptstadtstudio
> Liebe Bundesregierung, sehr geehrte Frau Merkel,
> wen meinen Sie eigentlich, wenn Sie sagen, wir hätten jahrelang über
unsere Verhältnisse gelebt?
> Ich jedenfalls habe das nämlich ganz sicher nicht getan. Ich gebe nur
das Geld aus, das ich habe. Ich zahle Steuern, bin gesetzlich
krankenversichert und sorge privat für das Alter vor. Ich habe mich
durch Ihre Abwrackprämie nicht dazu verlocken lassen, einen
überflüssigen Neuwagen zu kaufen, ich bin kein Hotelier und kein
Milchbauer. Und "Freibier für alle" habe ich auch noch nie verlangt.
> Wer war wirklich maßlos?
> Meinen Sie vielleicht die Arbeitslosen und Hartz IV-Bezieher, bei denen
jetzt gekürzt werden soll? Meinen Sie die Zeit- und Leiharbeiter, die
nicht wissen, wie lange sie ihren Job noch haben? Oder meinen Sie die
Normalverdiener, denen immer weniger netto vom brutto übrigbleibt? Haben
die etwa alle "über ihre Verhältnisse" gelebt?
> Nein, maßlos waren und sind ganz andere: Zum Beispiel die Banken, die
erst mit hochriskanten Geschäften Kasse machen, dann Milliarden in den
Sand setzen, sich vom Steuerzahler retten lassen und nun einfach
weiterzocken als ob nichts gewesen wäre.
> Mehr Beispiele gefällig?
> Zum Beispiel ein beleidigter Bundespräsident, der es sich leisten kann
Knall auf Fall seinen Posten einfach hinzuwerfen - sein Gehalt läuft ja
bis zum Lebensende weiter, Dienstwagen, Büro und Sekretärin inklusive.
> Zum Beispiel die Politik, die unfassbare Schuldenberge aufhäuft und dann
in Sonntagsreden über "Generationengerechtigkeit" schwadroniert. Die von
millionenteuren Stadtschlössern träumt und zulässt, dass es in Schulen
und Kindergärten reinregnet. Die in guten Zeiten Geld verpulvert und in
der Krise dann den Gürtel plötzlich enger schnallen will, aber immer nur
bei den anderen und nie bei sich selbst.
> Liebe Frau Bundeskanzlerin, nicht die Menschen, sondern der Staat hat
dank Ihrer tätigen Mithilfe möglicherweise über seine Verhältnisse
gelebt. Ganz sicher aber wird er unter seinen Möglichkeiten regiert.
> Mit - verhältnismäßig - freundlichen Grüßen,
> Ihr Stephan Ueberbach
- [OWL] [Fwd: [Piraten NRW] Offener Brief an die Bundeskanzlerin], Andreas Rohrmann, 17.06.2010
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